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Neuer VW Crafter - schon gefahren

Frische Kraft

Das größte Nutzfahrzeug der Marke VW - der Crafter - erhielt ein neues Gesicht und einen weitaus sparsameren Dieselmotor.

Georg.Koman@motorline.cc

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Der Crafter stellt mit einem Gesamtgewicht zwischen drei und fünf Tonnen die goldene Mitte zwischen den kleinen Nutzfahrzeugen von VW (Caddy, Transporter) sowie den dicken Brummern der Konzernmarken Scania und – sehr bald auch – MAN dar.

Dabei ist er mit Sicherheit der Variantenreichste: Neben den drei Grundformen Kastenwagen – mit Single- und Doppelkabine –, Pritsche – ebenfalls mit Single- und Doppelkabine – und Personentransporter, drei Radständen (3,25, 3,67 und 4,33 Meter) sowie vier Längen gibt es ihn auch mit verschiedenen Dachöhen, als Fahrgestell mit Kabine oder sogar nur als Chassis – etwa für Wohnmobilaufbauten.

Zweite Generation

Jetzt geht der Crafter in seine zweite Generation. Die wurde optisch leicht an der Front retuschiert (sie wurde dem aktuellen, horizontal orientierten VW-Design angeglichen und wirkt jetzt ruhiger als beim Vorgänger) und erhielt einen neuen Motor.

Sprich: Der alte 2,5-Liter-Fünfzylinder wurde in Pension geschickt und stattdessen kommt der hervorragende Zweiliter-Vierzylinder-TDI zum Einsatz. Den gibt es in den Leistungsstufen 109, 136 und 163 PS, letzterer mit Bi-Turbo, und er kann definitiv alles besser als sein Vorgänger.

Zum einen verbraucht er bis zu 3,6 Liter (!) Liter weniger, zum anderen wuchtet er 50 Nm Drehmoment mehr auf die Kurbelwelle (in der stärksten Variante sind es 400 Nm bei 1.800 Touren) und zu guter Letzt verwöhnt er mit einer pkw-haften Laufruhe und Geräuscharmut.

Da der neue Motor auch bei den Wartungskosten günstiger liegt und serienmäßig ein Start-Stopp-System mit dabei hat, ist eine Ersparis von einem Cent pro Kilometer im Vergleich zum Vorgänger locker drin. Summiert auf eine Laufleistung von 100.000 Kilometern im Jahr, bedeutet das satte 3.000 Euro mehr in der Firmenkasse.

Abgesehen vom Herzstück ist der Crafter im Prinzip ein Mercedes Sprinter, von dem Chassis, Cockpit und das Sechsgang-Getriebe stammen. Deshalb wird der Crafter auch in den Daimler-Werken Düsseldorf und Ludwigsfelde bei Berlin zusammengeschraubt.

Ende der Ehe mit Daimler absehbar

Allerdings läuft der Vertrag nur noch für diese Generation, also bis 2016. Danach wird sich VW, auch aufgrund der dank Scania und MAN deutlich verschärften Nutzfahrzeug-Konkurrenzsituation zu Daimler wohl anders orientieren müssen.

Prof. Jochem Heizmann (Bild rechts), Vorstandschef von VW Nutzfahrzeuge und Mitglied des Konzernvorstands, will sich diesbezüglich noch nicht in die Karten schauen lassen, aber: „Wir werden uns Synergiemöglichkeiten mit MAN ansehen.“ Denn eines ist fix: „Ein Alleingang der Marke VW ist beim Crafter unwirtschaftlich.“

Schlicht deshalb, weil 400 Varianten bei etwa 50.000 produzierten Fahrzeugen pro Jahr nicht verlustfrei zu bewältigen seien. Obwohl: Dank des neuen Motors erwartet man satte Steigerungsraten. Schließlich ist man bei Caddy und Transporter klarer Marktführer in Österreich (und Europa), beim Crafter liegt man hingegen lediglich auf Platz fünf.

Ab sofort bestellbar

Der Vorverkauf wurde bereits gestartet, flächendeckend wird der neue Crafter ab Sommer zu haben sein. Die Preise beginnen bei 22.990 Euro netto (kurzer Kastenwagen mit Normaldach und 109 PS in der Ausstattung „Entry“), die meistgefragte Variante, der Kastenwagen mit 136 PS, kostet ab 25.915 Euro. Eine nochmals um 0,3 Liter pro 100 Kilometer sparsamere Variante „Blue Motion“ wird es ebenfalls geben, der Aufpreis dafür: etwa 400 Euro.

Die Ausstattung „Entry“ ist nur mit dem Einstiegsmotor zu haben, verzichten muss man dabei lediglich auf die Zweierbank für die Beifahrer, stattdessen gibt es einen einzelnen, nicht verstellbaren Beifahrersitz. Zur Standardausstattung zählen unter anderem ESP, Fahrerairbag, Servolenkung, E-Fensterheber, Fernbedien-Zentralsperre, höhenverstellbarer Fahrersitz, eine Schiebetür rechts sowie Radiovorbereitung mit fünf Lautsprechern und Dachantenne.

Empfehlenswert: Das Paket „Climatic“ mit Klimaanlage im Fahrerhaus plus elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, um 1.210 Euro netto (Ersparnis zum Normalpreis: rund 30 Prozent).

Zwei Preiszuckerln ließ sich VW für den neuen Crafter, der nunmehr drei statt zwei Jahre Fahrzeuggarantie inkludiert, auch noch einfallen: Zum einen der „Frühbucher-Bonus“ von 1.250 Euro netto, für alle, die den Crafter bis zum 30. September erwerben, zum anderen die „Umweltprämie“ in gleicher Höhe für den Eintausch eines mindestens zwei Jahre alten Fahrzeugs jeder Marke.

Multivan-Neuheiten an beiden Preis-Enden

Auch bei den kleineren Brüdern des Crafter, dem Transporter und dem Multivan, gibt es Neuigkeiten. Der Multivan „Blue Motion“ leistet 114 PS und benötigt mit 6,4 Litern Diesel einen guten Liter pro 100 Kilometer weniger als das 102-PS-Pendant ohne Spartechnologie.

Wie immer gehören zum „Blue Motion“-Paket Start-Stopp-System, Bremsrekuperation, rollwiderstandsarme Reifen und aerodynamische Feinarbeit. Der Preis: 36.705 Euro inklusive aller Steuern und Extras wie Klimaanlage, Tempomat und Reifendruckkontrolle.

Beim Transporter gibt es die nicht ganz so aufwändige „Blue Motion Technology“ (sie spart via Start-Stopp-System und Bremsrekuperation rund einen halben Liter pro 100 Kilometer) für sämtliche Varianten mit 84 und 114 PS. Der Aufpreis liegt bei rund 400 Euro.

Und für sämtliche T5-Varianten hält VW eine neue Topmotorisierung bereit: Anstelle des durstigen VR6-Motors kommt nun ein aufgeladener Zweiliter-TSI zum Einsatz. Mit 204 PS und 350 Nm Drehmoment geht es mit bis zu 200 km/h dahin, wahlweise auch mit „4Motion“-Allradantrieb und DSG-Getriebe.

Inklusive der serienmäßigen Bi-Xenon-Scheinwerfer kostet der selbstredend vorsteuerabzugsfähige TSI zwischen 27.857 Euro (Kastenwagen) und 43.735 Euro (Multivan 4Motion DSG) netto.

Ausstattung & Preise VW Crafter

Ausstattung & Preise VW Multivan

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