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Eh klasse!

Mercedes liftet die E-Klasse so heftig, dass man in Stuttgart von einem neuen Modell spricht. Tatsächlich blieb fast kein Stein auf dem anderen.

Georg.Koman@motorline.cc

Normalerweise nennt man bei Mercedes ein Facelift bloß „MOPF“, was für „Modellpflege steht. Auch diese E-Klasse tritt drei Jahre nach der Vorgängerin auf den Plan, das Facelift ist aber so tiefgreifend, dass Mercedes von der „neuen E-Klasse“ spricht.

Die Änderungen machen sich auch finanziell beim Daimler-Konzern kräftig bemerkbar, immer wieder wurde kolportiert, dass jene den Konzern eine Milliarde Euro gekostet hätten. Eine Summe, die man bei Mercedes allerdings nicht bestätigen will.

Der Grund für die Intensität des Facelifts lag darin, dass der Vorgänger im Vergleich zu Audi A6 und BMW 5er im Verkauf zurückfiel – er sei zu konservativ gestylt und sein Vier-Augen-Gesicht sei aus der Mode geraten, hieß es.

Die Design-Änderungen betrafen daher primär Front und Heck. Vorne gibt es nunmehr ausdrucksstarke, fließend gezeichnete Scheinwerfer, die vier Augen existieren nur noch grafisch in Form von getrennten Leuchteinheiten. Auch das Heck wurde dynamisiert, die quergestellten Rückleuchten betonen die Breite des Autos.

Zwei Frontdesigns stehen zur Wahl: Das klassische der Ausstattungslinie „Elegance“ mit dreistrebigem Kühlergrill und dem Stern wie gewohnt obendrauf oder das sportlichere der Linie „Avantgarde“ mit zwei massiveren Querstreben und einem großen Mercedes-Stern mittendrin, wie er bisher Coupés und Kompaktmodellen vorbehalten war.

Die Motorhaube wurde ebenso neu geformt wie der Frontstoßfänger, der nunmehr ohne Leuchteinheiten auskommt. Seitlich strecken ein paar neue Linien die E-Klasse optisch, was der Eleganz zugute kommt.

Innen erkennt man neu gestaltete Lüftungsdüsen, die zwecks hochwertigem Auftritt alu-umrahmt sind, einen breiten, quer über den Armaturenträger verlaufenden Zierstreifen, der je nach Wunsch aus Holz, Aluminium oder Lack besteht, sowie die neue Analoguhr in der Mitte.

Assistenzsysteme-Armada

Bis zu 11 Assistenzsysteme bietet die E-Klasse neuerdings, der Schritt zum Autopiloten ist nur noch ein kleiner. Herz der Innovationen, deren Gesamtheit Mercedes „Intelligent Drive“ nennt, ist die Stereokamera mit zwei „Kamera-Augen“, die mit einem Öffnungswinkel von 45 Grad im Bereich bis rund 50 Meter vor dem Fahrzeug räumliches Sehen ermöglichen und eine Gesamtreichweite von 500 Metern haben.

Intelligente Algorithmen werten diese räumlichen optischen Informationen der Stereokamera aus und können damit entgegenkommende, vorausfahrende und querende Fahrzeuge, aber auch Fußgänger sowie verschiedene Arten von Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen erkennen und räumlich sowie in ihrer Bewegung einordnen.

Rollt man etwa aus Unaufmerksamkeit oder Müdigkeit immer weiter zur Mitte einer Straße ohne Sperrlinie, erkennt das System einen Entgegenkommenden und weicht ihm durch einseitige Bremsung aus.

Der aktive Bremsassistent erkennt nun auch Querverkehr und Fußgänger, und leitet bei Nichtreaktion des Fahrers selbstständig (Voll-)Bremsungen ein. Die wirken bis 50 km/h unfallvermeidend, bis 72 km/h immerhin noch unfallmildernd.

Im Stau übernimmt die E-Klasse prinzipiell das Steuer, sie kann dem Vorausfahrenden selbst auf kurvig verlaufenden Straßen nachfolgen. Den Stau kann man allerdings nicht für ein Schläfchen nützen, denn ein Lenkmoment-Sensor erkennt, ob man das Volant führt oder nicht. Wenn nicht, gibt es ein Warnsignal und der Assistent stellt kurz darauf die Arbeit ein.

Dynamischer Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, Toter-Winkel-Warner, Spurverlassenswarner etc. sind sowieso allesamt erhältlich. Einige dieser Funktionen wurden erst durch die in der E-Klasse neue elektromechanische Lenkung möglich, die in Sachen Präzision locker mit ihrer hydraulischen Vorgängerin mithält. Ebenso fein agiert das Fahrwerk, das noch einen Tick komfortabler ausgelegt wurde, ohne dabei schwammig zu wirken.

Das breit gefächerte Motorenangebot (Benziner von 184 bis 585 PS, Dieselmodelle von 136 bis 252 PS) wurde ebenfalls adaptiert: Die V6-Diesel im E 300 und E 350 erfüllen bereits jetzt die künftige Euro-6-Abgasnorm, die Benzin-Direkteinspritzer des E 200 bzw. E 250 (Zweiliter-Vierzylinder mit Turbo und 184 bzw. 211 PS, bei einem ECE-Mixwert ab 5,8 Liter) und E 400 (V6-Turbo mit drei Litern Hubraum und 333 PS) sind neu. Alle Motoren sind mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet.

Die Speerspitze bildet der E 63 AMG, der neben der 557 PS starken „Normalvariante“ auch noch über ein „S“-Modell mit 585 PS erweitert wurde. Mehr über die neuen AMG-Modelle lesen Sie unter diesem Link.

Ab 13. April beim Händler

Die neue E-Klasse ist mit Siebengang-Wandlerautomatik erhältlich, in den leistungsschwächeren Varianten auch mit Sechsgang-Schaltgetriebe, die Kombiversion „T-Modell mit satten 695 bis 1.950 Litern Ladevolumen ist von Beginn an für alle Motorvarianten zu haben - wie auch Coupé und Cabrio. Verkaufsstart in Österreich ist der 13. April.

Der Einstiegspreis für die E 200 CDI-Limousine (136 PS) lautet 43.750 Euro, der Aufpreis für die Kombivariante „T-Modell“ beträgt rund 3.000 Euro. Der günstigste Benziner ist mit einem Preis von 45.100 Euro der 184 PS starke E 200. Allradantrieb gibt es ab 56.300 Euro im E 250 CDI 4Matic. Wer einen V8 fahren will, zahlt zumindest 84.500 Euro für den E 500.

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