AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Neuer Nissan Leaf – schon gefahren

Im Strom der Zukunft

Bereits nach drei Jahren hat Nissan seinen Elektro-Kompaktwagen Leaf (englisch für "Blatt") in wichtigen Alltags-Eigenschaften verbessert.

mid/wp

Er bietet in der zweiten Generation eine um etwa 10 Prozent höhere Reichweite und mehr Platz im Kofferraum. Außerdem kommt er mit Modifikationen am Fahrwerk sowie Retouschen an der Karosserie daher. Auf dem österreichischen Markt kostet der Viertürer ab 34.490 Euro.

Damit erwirbt der Käufer aber lediglich das Fahrzeug. Die Lithium-Ionen-Batterie ist darin nicht enthalten, für sie gibt es ein Leasing-Modell, Das hat den Vorteil, dass der Akku mit 5 Jahren Garantie im Besitz von Nissan bleibt und dort wieder abgegeben werden kann.

Die sanfte Überarbeitung hat den viertürigen und fünfsitzigen Leaf äußerlich kaum verändert. An Bug und Heck sorgen minimale Modifikationen für eine bessere Windschnittigkeit. Die vorne keilförmig beginnende und hinten in einem Van-ähnlichen Heck mit weichen Kanten auslaufende Karosserie wirkt noch immer ausreichend futuristisch.

Sie bietet auf etwas plüschigen Sitzen immerhin Raum für Fünf, auch in der zweiten Reihe gibt es genügend Beinfreiheit und vorne sind die Platzverhältnisse großzügig. Verarbeitung und Materialwahl sind tadellos, wobei natürlich bei Instrumentierung und Bedienung die Betonung der Technik-Zukunft berücksichtigt werden muss.

Die Sitzbank hinten ist variabel, der Stauraum hinter den vorderen Sesseln lässt sich durch einfaches Umklappen der Lehnen von rund 370 Liter auf über 700 Liter Volumen erweitern. Die Zuladung ist mit ungefähr 450 Kilogramm nicht wirklich üppig, aber ausreichend. An der Tatsache, dass ein Elektroauto schwer zu schleppen hat, und das vor allem an sich selbst, kommt auch der Nissan Leaf nicht vorbei. Er bringt rund 1,6 Tonnen auf die Waage und das ist beim Fahren zu merken.

Er federt satt, rollt relativ geschmeidig ab und vermeidet jegliche Neigung zum Holpern oder zu hölzernen Reaktionen auf Querfugen oder kurzen Unebenheiten. Relativ direkt geht die Lenkung ans Werk und das Bremspedal ist für erfolgreiches Verzögern ohne größeres Mitleid in Richtung Bodenblech zu treten. In Kurven agiert der Leaf eher besonnen als flink, er folgt brav dem Lenkeinschlag und wenn es zu schnell wird, drängt er gut kontrollierbar über die angetriebenen Vorderräder nach außen. Nimmt der Fahrer das Fahrpedal dann zurück, baut der Elektromotor ein spürbar verzögerndes Schleppmoment auf und der Leaf fährt wieder in der richtigen Spur.

Faszinierend ist noch immer die Spontaneität, wie der Nissan in Bewegung zu setzen ist. Der AC-Synchronmotor geht sofort und ohne Zögern zur Sache und beschleunigt den Leaf mit einem milden Schnurren aus dem Stand in etwa 12 Sekunden auf Tempo 100 km/h und bis auf maximal 145 km/h. Dies geht ohne Auspuffknattern am Heck und ohne Donnergrollen aus dem Motorraum vonstatten. Die Maschine gibt 80 kW/109 PS sowie ein Drehmoment von 254 Nm ab. Bei entleertem Akku beträgt die Ladezeit an der heimischen 230er-Steckdose zwölf Stunden, mit der Wallbox, die mehr Saft aus dem Netz zieht, acht Stunden. Mit einem Quick-Charger dauert es 30 Minuten, um auf 80 Prozent Kapazität zu kommen. Je nach Stromtarif kostet eine komplette Ladung 2,50 Euro bis 3 Euro.

Aber immer noch steht der Fahrstrom nicht so lange zur Verfügung, wie gewünscht: Immerhin hat Nissan durch unsichtbares, aber aufwendiges Feintuning beim Leaf 2.0 die errechnete Reichweite von 175 Kilometer auf 199 Kilometer steigern können. Allerdings ist dieser Wert an eine überaus umsichtige Fahrweise und angenehme Temperaturen unter Verzicht auf den Betrieb der Klimaanlage gekoppelt und schrumpft bei entschlossen umgesetztem Vorwärtsdrang auf der Autobahn schneller, als es dem Fahrer lieb sein kann. Im Winter beträgt die Reichweite circa 124 Kilometer.

Auch die zweite Generation des Nissan Leaf ist noch kein Freifahrtschein für den Elektroantrieb in Richtung Zukunft. Aber sie zeigt doch, wie hoch das schlummernde Potential der Technik ist. Denn die prinzipiellen Nachteile wie stark eingeschränkte Reichweite und lange Ladezeiten drängen die Hersteller mit beharrlicher Arbeit zurück. Und für die Fahrten zwischen Haus, Kindergarten, Schule und Einkaufszentrum können Interessierte schon heute mit dem Leaf dem Strom der Zukunft folgen. Insgesamt hat Nissan vom Leaf seit 2010 weltweit 58.500 Exemplare verkauft.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.