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Sonnenschein mit Schattenseiten

Der nächste Frühling kommt bestimmt. Und dafür rollt BMW ab 1. März nach dem Coupé mit dem 4er Cabrio das passende Auto auf die sonnigen Straßen.

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Der nächste Frühling kommt bestimmt. Und dafür rollt BMW ab 1. März mit dem 4er Cabrio das passende Auto auf die Straße. Analog zum Coupé führt der offene Viersitzer die bisherige Dreier-Linie fort. Und wie der Vorgänger ist er mit einem dreiteiligen Blech-Klappdach ausgerüstet, das mit einer sehenswerten Faltakrobatik im Heck verschwindet.

Zurück bleibt ein formvollendetes Cabrio, das in Form und Proportion seinesgleichen sucht - wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern. Denn die aufwändige Dachkonstruktion etwa öffnet während der Fahrt nur bis Tempo 18 km/h. Das reicht im Stadtverkehr weder zu einem Ampelstart, will der Fahrer nicht den Zorn der Hinterherfahrenden auf sich ziehen, noch zum schnellen Schutz bei plötzlich einsetzendem Regen. Auch bleiben von den 370 Liter Kofferraum im geschlossenen Zustand nur noch 220 Liter übrig. Um dieses Ladevolumen im geöffneten Zustand überhaupt zu erreichen, haben die BMW-Ingenieure einen kaum weniger kniffligen Lift-Mechanismus entwickelt. Ein anhaltender Druck auf die Taste an der geöffneten Heckklappe - und das komplette Dachteile-Sandwich wird angehoben. Funktioniert ganz famos, wenn auch etwas umständlich. Durch eine klappbare Durchreiche zwischen den Rücksitzlehnen können Skier geladen werden, gegen 200 Euro Aufpreis ist diese sogar so groß, dass ein Surfbrett reinpasst.

Das Interieur ist nahezu komplett aus dem Coupé übernommen worden. Das Cockpit ist wie gewohnt zum Fahrer hin orientiert, die Instrumente sind auf Anhieb leicht zu bedienen. Chrom-Blenden und -Leisten vermitteln ein hochwertiges Ambiente. Dank des auf 2,81 Meter gewachsenen Radstandes gibt es auf den Fondsitzen nominell etwas mehr Beinfreiheit, in der Praxis wird es hier dennoch schnell eng. Um das Open-Air-Feeling so lange wie möglich genießen zu können, bläst gegen 400 Euro Aufpreis nun auch erstmals unterhalb der Kopfstützen warme Luft in den Nacken. Sind dann noch die Seitenscheiben oben und ist das Windschott montiert, lassen sich selbst sonnige Wintertage mit dem 4er Cabrio genießen.

Unter der langen Haube arbeiten die bereits aus dem Coupé bekannten Motoren. Die Preisliste beginnt beim Vierzylinder-Diesel mit 135 kW/184 PS im 420d ab 46 300 Euro. Das Benziner-Pendant 428i mit 180 kW/245 PS kostet ab 48 200 Euro und mit Allradantrieb xDrive sind 2 500 Euro extra fällig. Die vorläufige Spitze, bevor das M4 Cabrio kommt, markiert der Reihensechszylinder-Benziner im 435i für 54 000 Euro. Mit seinen 225 kW/306 PS ist das aktuelle Topmodell ein souveräner Gleiter, der sich auf der kurvigen Landstraße am wohlsten fühlt. Mit 400 Nm Drehmoment bietet es aber ebenso ausreichend Durchzug für kleine Zwischenspurts und Überholmanöver. 5,6 Sekunden für den Standardsprint auf Tempo 100 sowie von 80 km/h auf 120 km/h lassen da kaum Fragen offen. Und selbst wenn der Fahrer den Sport-Plus-Modus aktiviert und dem Motor die Sporen gibt, bleibt der Turbo-Benziner gelassen, akustisch fast schon etwas zu zurückhaltend.

Fahrwerk und Lenkung sind präzise und geben ein gutes Feedback. Ist das Dach geschlossen, kehrt augenblicklich Ruhe ein, besonders bei schnellen Autobahnetappen ist das sehr zu empfehlen. Ebenso sollte die 2 150 Euro teure Achtgang-Automatik ein Muss sein. Die wechselt nicht nur schnell und unmerklich die Gänge, sie spart auch noch Sprit: bis zu einem halben Liter Kraftstoff je nach Motorisierung. Alle Modelle sind ab Werk mit einer Stopp-Start-Automatik und Bremsenergierückgewinnung ausgestattet, was ihnen Normverbräuche zwischen 5,1 Liter und 8,1 Liter auf 100 km bescheren.

Auch die Serienausstattungen sind nahezu identisch zum Coupé. Dazu gehört unter anderem der Fahrerlebnisschalter, Klimaautomatik, Xenon-Licht, CD-Radio, Mutlifunktions-Sportlenkrad und 17-Zoll-Leichtmetallräder und manuelles Sech-Gang-Schaltgetriebe. Dazu kommen die vier Ausstattungslinien Modern, Sport, Luxury sowie ein M Sportpaket mit entsprechenden Veredelungen wie Lederpolster, Chrom- und Holzelementen oder größeren Rädern mit unterschiedlichen Felgen. Doch die Aufpreisliste ist lang und kostspielig, führt unter anderem jetzt auch ein Head-Up-Display für 980 Euro auf, aber auch einen Tempomat mit "Stop-and-go"-Funktion ab 890 Euro oder auch das zugegeben vorzügliche Navigationssystem Professional mit 8,8-Zoll-Farbmonitor und iDrive-Bedienung für 2.390 Euro.

Aber es gibt auch dreist versteckte Kosten. So ist das Windschott beispielsweise nur im Comfort-Paket mit willkürlich gewählten Features wie Zweizonen-Klimaautomatik, Parkpiepserln, Lordosenstütze, automatisch abblendender Innenspiegel, Ablagepaket und Nackenwärmer für 3 150 Euro zu bekommen. Der Nackenfön wiederum setzt Ledersitze zum Preis von 1 820 Euro mit Sitzheizung für 370 Euro voraus. Und die ganze Armada an Assistenzsystemen ist ebenfalls nicht serienmäßig. So lassen sich die Einstiegspreise ganz locker um mehr als ein Drittel des Kaufpreises in die Höhe jazzen.

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