AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Sechs-Appeal

Optisch hat BMW den 6er behutsam mit neuen LED-Scheinwerfern und einem modifizierten Kühlergrill verändert. Wir fuhren die Sechs-Bombe.

Michael Specht/mid

BMWs Sechser-Baureihe, heute bestehend aus Cabrio, Coupé und dem viertürigen Gran Coupé, hat nicht nur eine lange Tradition. Sie ist weltweit auch außerordentlich erfolgreich.

In den vergangenen vier Jahren verkauften die Münchener über 85.000 Einheiten. Kein anderer Premiumhersteller kann hier mithalten. Zur Halbzeit im Lebenszyklus spendierten die Münchner der Baureihe nun ein behutsames Facelift.

Man muss schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, was die Designer am neuen Sechser verändert haben. Es gilt das Motto: weniger ist mehr. Schließlich wirkt das "alte" Modell nicht die Spur von alt, hat in der Vergangenheit sogar diverse Design-Preise gewonnen.

Entsprechend vorsichtig ist man vorgegangen, ließ das Blech unberührt - Änderungen würden sündhaft teure Werkzeugkosten nach sich ziehen - und daher konzentrierte man sich auf die vielfach übliche Kosmetik.

Heißt: Kunststoffanbauteile wie Front- und Heckschürze sowie Scheinwerfer und Rückleuchten kommen neu. Jeder Sechser fährt nun serienmäßig mit Voll-LED-Scheinwerfern und schmalen Blinkern in den Außenspiegeln. Dem Grill ging es an die Nieren. Statt zuvor zehn stecken nun neun geknickte Stäbe in den Luftöffnungen. BMW gibt als Grund für die Reduzierung den höheren Kühlbedarf für die Motoren an.

Toptriebwerk im Sechser - den M6 blenden wir hier mal aus - bleibt der 4,4 Liter große Achtzylinder mit 331 kW/450 PS und 650 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Das Triebwerk passt hervorragend zum Charakter des Autos, Souveränität ist hier serienmäßig.

Wer die Leistungsreserven des Sechsers abruft - und dies tut man aufgrund des Fahrgenusses recht häufig - entfernt sich Lichtjahre vom Normverbrauch. BMW gibt ihn mit 8,6 Liter an. Die Realität dürfte zwischen zwölf und 15 Litern liegen. Zumindest zeigte uns dies der Bordcomputer nach der Testfahrt an.

Als Benziner-Alternative steht noch der 640i mit Dreiliter-Reihensechszylinder und 235 kW/320 PS in der Preisliste. Diesel-Freunden begegnet BMW mit dem 640d. Er leistet 230 kW/313 PS, hat mit 630 Newtonmeter fast so viel Drehmoment wie der V8 im 650i, soll aber laut Norm nur 5,2 Liter Diesel verbrauchen.

Doch egal, welcher Motor verbaut wurde, alle kommen in den Genuss der ZF-Achtgang-Automatik, die zum Besten gehört, was die Branche derzeit an Getrieben zu bieten hat. Einzigartig macht die Sechser-Baureihe zudem, dass alle Modelle optional auch mit Allradantrieb (xDrive) zu bekommen sind.

Dass die Sechser-Modelle hervorragende Langstrecken-Autos sind, versteht sich in dieser Klasse von selbst. Die Boliden zeigen aber auch in Sachen Fahrdynamik eindrucksvoll, wie leicht, handlich und überaus zügig selbst 1,8 Tonnen durch Kurvenkombinationen gescheucht werden können.

Besonders wenn der Fahrerlebnisschalter auf Sport oder Sport+ steht. Lenkung, Getriebe, Dämpfer und Gaspedal sind dann nicht nur schärfer gestellt, sondern bei den Benzin-Modellen untermauern Klappen im Auspuff auch akustisch, dass man etwas ambitionierter unterwegs ist.

Über das exzellent verarbeitete und hochwertige Interieur muss eigentlich kein Wort mehr verloren werden. Der Kunde darf ein solches Premium-Niveau erwarten. Als neues Extra steht jetzt eine Bi-Color-Lederausstattung zur Verfügung. Entweder in der Kombination Elfenbeinweiß/Schwarz oder Cognac/Schwarz.

Auch an neue Ausstattungslinien muss sich der Sechser-Fahrer gewöhnen. Sie heißen jetzt "Design Pure Experience" und "Design Pure Excellence". Das M Sportpaket bleibt. Fünf neue Farben und neue 20-Zoll-Felgen runden die Modellpflege des Sechsers ab.

Preislich beginnt der Einstieg in die Baureihe in Österreich bei 92.900 Euro, im NoVA-freien Deutschland bei 79.550 Euro für das 640i Coupé. Bereits bei der Basisausstattung gehören unter anderem Ledersitze mit Memory-Funktion, Zweizonen-Klimaautomatik und Radio Professional sowie das Paket "ConnectedDrive Services" zum Serienumfang. Letzteres beinhaltet eine fest installierte SIM-Karte und erlaubt via LTE-Mobilfunkverbindung zahlreiche Online-Dienste.

Einzigartig dürfte dabei der Concierge Service sein. Dieser bietet dem Fahrer einen persönlichen Auskunftsdienst, rund um die Uhr und kostenlos. Der Concierge ist über das iDrive Menü per Knopfdruck erreichbar, hilft bei Problemen (fast) aller Art. Egal, ob es die Apotheke mit Notdienst sein soll, ein Zimmer im Hotel oder die Telefonnummer eines bestimmten Restaurants. Die Adresse kann direkt aufs Display gesendet werden und das Navi übernimmt augenblicklich die Zielführung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.