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Roadster in Reinkultur

Kleiner, leichter, agiler: Der neue Mazda MX-5 bietet Fahrfreude in Reinkultur. Es gibt nur wenige Autos, die sich so leichtfüßig bewegen lassen.

Michael Specht/mid

Leicht, agil, offen und erschwinglich. Nicht ohne Grund ist der MX-5 der meistverkaufte Roadster weltweit. Knapp eine Million Stück hat Mazda in 26 Jahren abgesetzt.

Auf diese Menge kamen selbst die britischen Oldies nicht, wie sie in den 60er- und 70er-Jahren bei Triumph, Lotus oder MG vom Band liefen. Doch mit ihrer puristischen und lässigen Art waren genau diese leichtgewichtigen Cabrios einst Vorbild für den MX-5.

Drei Modell-Generationen hat Mazda an diesem Prinzip festgehalten - mit Erfolg. Im September nun rollt der MX-5 in vierter Auflage an den Start. Und manche sorgten sich bereits, der neue Roadster könnte wohlmöglich seine Fahrspaß-DNA verlieren, weil er nicht wie seine Vorgänger nur weiterentwickelt, sondern vom ersten Zeichenstrich komplett neu konzipiert wurde.

"Noch nie gab es einen größeren Entwicklungssprung beim MX-5 als dieses Mal", bestätigt Programm Manager Nobuhiro Yamamoto. Doch der Mazda-Ingenieur weiß um die Bedeutung des MX-5 und was die Fans von diesem Roadster erwarten. Daher lautete die Stallorder in Hiroshima auch ganz klar: nicht größer, nicht schwerer, sondern leichter, agiler, knackiger, praktischer und obendrein sparsamer.

Nach einer ersten Testfahrt lassen sich alle diese Punkte bestätigen. Der MX-5 bietet Fahrfreude in Reinkultur, nicht zuletzt bedingt durch sein klassisches Layout: Motor vorn, Antrieb hinten, dazwischen zwei Sitze und eine optimale Achslastverteilung von 50:50. Es gibt nur wenige Autos, die sich so leichtfüßig, handlich und direkt bewegen lassen, einen so guten Kontakt zur Straße haben und in denen man sich stets auf die nächste Kurve freut wie beim Mazda MX-5.

Zudem machen - wie schon beim Vorgänger - die Gangwechsel einen Riesenspaß. Knackiger und präziser geht es kaum. Da spielt es auch kaum eine Rolle, ob man sich für den kleineren oder größeren Motor entscheidet. Mazda bietet den MX-5 mit einem 1,5-Liter-Benziner und 96 kW/131 PS sowie einem Zweiliter mit 118 kW/160 PS an. Beide sind hochverdichtete Sauger und hängen gut am Gas, wenn auch der 1,5-Liter nach mehr Drehzahl verlangt.

Wirklich Mühe aber haben die sogenannten "SkyActive"-Vierzylinder mit dem neuen MX-5 nicht. Kein Wunder, bei dem Gewicht. Der Roadster bringt kaum 1.000 Kilo auf die Waage, rund 100 Kilo weniger als der Vorgänger. So bestehen Motorhaube, die vorderen Kotflügel, der Kofferraumdeckel und viele Teile unter dem Blech aus Aluminium.

Nicht nur äußerlich ist der MX-5 sofort als Neuauflage auszumachen - Mazda nennt es "Kodo"-Design -, auch im Cockpit blieb kein Stein auf dem anderen. Das Armaturenbrett wurde komplett neu gestaltet. Glücklicherweise verzichteten die Entwickler auf ein elektronisches Mäusekino und entschieden sich für klassische Rundinstrumente.

Zentral hat der Fahrer - schließlich soll ein Roadster Sportlichkeit vermitteln - stets den Drehzahlmesser im Blick. Alles wirkt sauber verarbeitet, die Materialen sind hochwertig. Auch an genügend Ablagen wurde gedacht. Einziges Manko ist das nicht in der Tiefe verstellbare Lenkrad.

Sehr gut gelöst wurde dagegen die Mechanik des Verdecks. Ein Griff nach oben genügt, Entriegelung lösen und einfach das Softtop nach hinten schmeißen und einrasten lassen.

In das vordere Verdeckteil ist eine Hartschalte eingearbeitet. Sie bildet gleichzeitig die Abdeckung hinter den Sitzen. Keine fünf Sekunden vergehen, und der MX-5 ist offen. Schneller und einfacher geht's nicht. Ein faltbares Hardtop ist im Gespräch. Es kommt vermutlich nächstes Jahr.

Mazda bietet seinen Roadster in Österreich in fünf Ausstattungslinien an. Bereits die Basis "Emotion" ab 25.990 Euro (Deutschland: 22.990 Euro) verfügt über Voll-LED-Scheinwerfer, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Klimaanlage, Aluräder und ein Audio-System mit USB-Buchse.

Der Aufpreis für 160 statt 130 PS beträgt satte 6.600 Euro. Was sich relativiert, weil die stärkere Motorisierung nur in den beiden Top-Ausstattungsniveaus zu haben ist.

Man darf gespannt sein, ob die Kunden Assistenzsysteme wie Spurhaltung, Ausparkhilfe und dynamisches Kurvenlicht ordern werden, die Mazda erstmals für den MX-5 anbietet. Zur puristischen Philosophie des kleinen Roadsters wollen diese allerdings nicht so recht passen.

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