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Mini zeigt Muskeln

Mit 231 Turbo-PS unter der kurzen Haube wird der Mini John Cooper Works zum König unter den Kraftzwergen. Wir gaben kräftig Gas.

Frank Wald/mid

Ein paar Runden im neuen Mini-Topmodell John Cooper Works und die Klischees kippen wie die rot-weißen Hütchen im Slalom-Parcours. Mit 231 Turbo-PS unter der Haube wird aus der automobilen Handtasche das perfekte Sportgerät für große Jungs.

Kein Mini bislang war stärker, keiner schneller, keiner knackiger - aber auch keiner teurer. Wer jedoch das ultimative Mini-Feeling sucht, kommt hier ab 32.350 Euro (Deutschland: 29.900 Euro) auf seine Kosten.

Wobei man deshalb optisch nicht unbedingt zum Rabauken wird. Das sportliche Dress ist eher dezent und setzt auf Understatement. Neu sind die vergrößerten Lufteinlässe in der Frontschürze und der hexagonale Kühlergrill in Wabenmuster mit roter Querstrebe am unteren Rand. LED-Scheinwerfer samt -Tagfahrlicht sind Serie. Auch Seitenschweller, schwarze Radhauseinfassungen und Heckschürze sind speziell für den JCW gestaltet.

Besonders knackig wirkt das Heck durch den verlängerten Dachspoiler, Diffusor und die groß und mittig platzierten Auspuff-Endrohre. Exklusiv sind außerdem die John-Cooper-Works-Label auf Frontgrill, Flanken und Heckklappe sowie die Außenlackierung "Rebel Green" mit rotem Dach.

Kaum weniger sportlich getrimmt: das Interieur - durch neu entwickelte Kontursitze mit integrierter Kopfstütze, Pedalerie und Fahrerfußstütze in Edelstahl oder rote Kontraststreifen und Nähte an Multifunktionslenkrad, Sitzen und Schalthebel.

Knallrot springt auch der Kippschalter in der Mittelkonsole ins Auge, der dem 3,87 Meter Kraftzwerg Leben einhaucht. Der Zweiliter-Turbobenziner, der mit sanften Grollen erwacht, ist der stärkste Motor, den Mini jemals in einem Serienmodell verbaut hat.

Der Vierzylinder-Direkteinspritzer treibt auch schon den Cooper S, hier mit 192 PS, an. Durch Erhöhung des Ladedrucks und speziell geformte Kolben klettert die Leistung im John Cooper Works auf 170 kW/231 PS, ein Plus von 20 PS gegenüber dem Vorgänger mit 1,6 Liter Hubraum. Auch das Drehmoment ist um 23 Prozent auf jetzt maximal 320 Newtonmeter gestiegen, die bereits ab 1.250 Touren anliegen.

Was dem Auto nicht nur einen spontanen Antritt, sondern einen kaum weniger beeindruckenden Durchzug verschafft. In Zahlen ausgedrückt sind das 6,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und 5,6 Sekunden von 80 km/h auf 120 km/h.

Da geht möglichen Konkurrenten wie Opel Corsa OPC, Ibiza Cupra oder Peugeot 208 GTI schon vorher der Saft aus. Allein der in Leistung und Preis vergleichbare Audi S1 ist da noch eine Nasenlänge voraus. Die Spitze gibt Mini mit 246 km/h an.

Mehr noch als mit Quartett-Daten beeindruckt der John Cooper Works mit seiner Performance. Wendigkeit und Handling sind beim Mini ohnehin Legende. Hinzu kommt beim JCW ein Sportfahrwerk inklusive elektronischer Differenzialsperre, Traktionskontrolle und Brembo-Bremsanlage, das den Wagen auf die Straße tackert, eine messerscharfe Lenkpräzision mit feinfühliger Rückmeldung sowie eine Sportabgasanlage, die dazu den passenden Sound.

Dabei bleibt der Wagen auch in kniffligen Passagen gelassen, verzeiht gut- und großmütig Fahrfehler, die bei soviel Temperament zwangsläufig entstehen. Wer es noch etwas knackiger mag, kann optional auch dynamische Dämpfer hinzubuchen, die sich über den Fahrmodischalter steuern lassen.

Zu empfehlen ist auf jeden Fall die 6-Gang-Steptronic Sport, die nicht nur schneller, sanfter und bequemer als jede Hand die Kraft verteilt, sondern beim Standardsprint auch noch besser aus den Startblöcken kommt (6,1 Sekunden) - und vergleichsweise günstige 1.000 Euro Aufpreis kostet.

Außerdem drückt die Automatik den Verbrauch um einen ganzen Liter. Denn trotz höherer Leistung und Hubraum soll der Spritkonsum des JCW gesunken sein, mit dem serienmäßigen manuellen Sechsganggetriebe nach EU-Norm auf 6,7 Liter, mit der Steptronic auf 5,7 Liter.

In der Praxis sind das natürlich Fabelwerte. Vor allem, wenn der Mini so bewegt wird, wie von seinen Schöpfern beabsichtigt, kommen mindestens drei Liter mehr raus, wie wir feststellen konnten. Was die Ingenieure nicht davon abhielt, im serienmäßigen Fahrmodus-System Driving Modes, das eine individuelle Abstimmung von Gaspedal, Lenkung und Motorakustik, wahlweise auch Schaltung und Dämpfer, ermöglicht, die Einstellung "Green Mode" einzubauen.

Was wie ein Widerspruch in sich scheint, ist am Ende nicht ganz so abwegig. Denn neben Rundstrecke und großem Sport kann der John Cooper Works natürlich auch Alltag - zumindest ein wenig. In Platz und Funktionalität (211 Liter Kofferraum) beschränkt wie alle Minis, kann das Topmodell neben seiner serienmäßigen modellspezifischen Ausstattung mit einem dicken Katalog an Optionen ausgerüstet werden.

Von Head-Up-Display und Klima-Automatik über die komplette Armada an Assistenzsystemen (Abstandsradar, Rückfahrkamera, Park-, Notbrems- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung) bis zu verschiedenen Navigation- und Infotainment-Systemen inklusive Smartphone-Anbindung.

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