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Nummer IV lebt

Der neue Toyota Prius startet im Februar 2016 mit wild gezeichneter Karosserie, die Technik-News des Hybrid-Pioniers sind weniger auffällig.

mid/stg

Man kann den Toyota-Designern nicht vorwerfen, dass sie beim Prius-Design diesmal nichts riskiert hätten. Doch trotz einer niedrigeren Dachlinie und des deutlich flacheren Hecks werden kaum Designpreise auf den 4,54 Meter langen Fünfsitzer einprasseln. Dafür sorgt die zerklüftete Gestaltung von Front und Heck mit den ungewöhnlich weit heruntergezogenen Leuchten.

Der Prius ist das erste Fahrzeug, das Toyota auf seine neue, weitgehend variable TMGA-Plattform stellt, die Motor, Antrieb und Batteriesystem kompakter in der Karosserie verschwinden lässt.

So sitzen die Insassen im Toyota Prius nun niedriger als bisher und der Laderaum wuchs um 56 Liter auf stattliche 502 Liter. "Wir wollten den Prius im Vergleich zu seinem Vorgänger in allen Bereichen verbessern", weckt Prius-Projektmanager Kazuaki Shingo Hoffnungen.

Da überrascht es, dass sich beim Antrieb des Prius ungewöhnlich wenig getan hat. Unverändert wird der Japaner von einem blutleeren Vierzylinder-Saugmotor mit 1,8 Litern Hubraum, einer Leistung von 72 kW/98 PS und einem maximalen Drehmoment von 142 Nm bei 3.600 U/min befeuert.

Das Triebwerk wird von einem Elektromotor unterstützt, der in seiner neuesten Ausbaustufe 53 kW/72 PS und ein maximales Drehmoment von 163 Nm zur Verfügung stellt. Das sind sogar sieben Kilowatt weniger als bisher.

Wer erwartet hatte, dass die nächste Prius-Generation wie selbstverständlich mit Plug-in-Modul und Lithium-Ionen-Akku über die Lande surrt, sieht sich getäuscht.

Die moderne Akkutechnik gibt es zunächst nur in Japan und dann in den USA, weil es hier nach Aussagen der Toyota-Techniker erhöhte Anforderungen an die Klimatisierung gibt. In Europa soll das Modell mit Steckdosen-Anschluss frühestens im Modelljahr 2017 folgen und dann immerhin bis zu 30 Kilometer rein elektrisch fahren können.

Im Innenraum sind die Veränderungen deutlich geringer als beim Außen-Design. Dank des 2,70 Meter langen Radstandes gibt es unverändert gute Platzverhältnisse.

Die Ergonomie gerät insbesondere bei groß gewachsenen Personen trotz des fast sechs Zentimeter nach unten verlegten Hüftpunktes an ihre Grenzen, denn der Verstellbereich der Sitze und des Lenkrades ist klein. Schalter wie zum Beispiel für die Sitzheizung lassen sich an der Mittelkonsole nur ertasten.

Das Thema Leichtbau spielte beim Prius nur eine untergeordnete Rolle. So wiegt der Japaner mit einem Leergewicht von 1.360 Kilogramm trotz leichterer Hybridtechnik sogar zehn Kilogramm mehr als bisher.

Denn das Hybridsystem wurde 20 Prozent leichter, die Nickelmetallhydrid-Batterie unter den Rücksitzen verlor ebenfalls zehn Prozent Volumen.

Beim Fahrgefühl setzt der Prius unverändert auf Komfort. Die Lenkung ist direkter als bisher, das CVT-Getriebe macht bei starkem Beschleunigen nicht mehr so viel Getöse und auch das Anfedern von Vorder- und Hinterachse geschieht etwas kommoder als bisher. In flott gefahrenen Kurven untersteuert der Fronttriebler allerdings nach wie vor kräftig.

Die Fahrleistungen: In 10,6 Sekunden beschleunigt der Prius von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h erreicht. Im Vergleich zu seinem Vorgänger soll der Toyota Prius immerhin deutlich sparsamer geworden sein. Der Normverbrauch soll 3,0 Liter Super auf 100 Kilometer statt bisher 3,9 Liter betragen.

Unverändert stehen dem Fahrer drei Modi zur Auswahl: Neben dem Eco-Modus gibt es die Stufen "Normal" und "Power", von der man sich nach der Begrifflichkeit jedoch nicht zu viel versprechen sollte. Gewonnen hat der Prius bei der Geräuschdämmung, denn auch hier macht sich die neue, deutlich steifere Karosserie bemerkbar und auf Wunsch gibt es Dämmglas.

Bei Assistenzsystem bietet der Prius neben einem Notbrems-Assistenten nunmehr auch eine Spurverlassens-Warnung und einen Fernlicht-Assistenten für die optionalen LED-Scheinwerfer. Seinen Preis will Toyota noch nicht verraten.

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