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Monument

Höchster Luxus für vier Personen, mit viel Stil, mindestens 455 PS, aber ohne Dach: das neue Mercedes-Benz S-Klasse Cabriolet.

mid/hdf

Die offene Funkstille hat ein Ende: Immerhin rund 40 Jahre hat Mercedes-Benz über eine Neuauflage des luxuriösen Cabriolets seiner S-Klasse nachgedacht. 1971 kam der bisher letzte offene Luxusliner von Mercedes mit vier Sitzen.

Die lange Planungszeit hat sich gelohnt: Sportlich, sinnlich, massiv und schnittig-seriös fährt das teuerste deutsche Viersitzer-Cabrio vor. Hightech inklusive für betörende Fahrleistungen und hohe Sicherheit.

Und natürlich noch höhere Preise: Als S 500 kostet es geschmeidige 165.850 Euro (Deutschland: 139.052 Euro), der AMG S 63 4Matic wird ohne Extras mit 238.390 Euro berechnet. Für 326.990 Euro darf der offene AMG S 65 übernommen werden.

Die weltweite Finanzpolitik hat es geschafft, dass der Reichtum zwar immer ungleichmäßiger verteilt wird, es aber trotzdem immer mehr Millionäre gibt. Deshalb hat Mercedes seine offene, prestige- und margenstarke Garde ausgebaut: Eine Handvoll-Baureihen mit Klappdach fahren künftig im Zeichen des Sterns, so viele Mercedes-Modelle ohne verlötetes Stahldach gab es noch nie.

Vor wenigen Wochen wurde der traditionsreiche SL Roadster überarbeitet, die offenen Versionen der E- und der C-Klasse, dazu die neue Offen-Variante der S-Klasse und mit tiefgreifender Überarbeitung der vor zwanzig Jahren gestartete, kleine SLK, der jetzt als SLC firmiert.

Zunächst nur drei Motorisierungen sorgen im S-Cabrio für Sportwagen-Fahrleistungen: Im S 500 geht es dank 335 kW/455 PS so schnell voran, dass die Windsbräute kaum mehr mitkommen. In 4,6 Sekunden erreicht das rund 2,2 Tonnen wiegende Cabrio aus dem Stand 100 km/h, 250 km/h sind möglich, aber da gerät die Frisur trotz raffinierter Windschutz-Einrichtungen durchaus in Gefahr.

Noch zügiger ist die AMG-Version unterwegs: Mit 430 kW/585 PS aus 5,4 Liter Hubraum wird unter voller Last aus dem Stand in 3,9 Sekunden auf 100 km/h gesprintet. Der von den AMG-Leistungsspezialisten bearbeitete V8 legt alle Zurückhaltung ab, der Donnergott Thor erhebt seinen Hammer und schmettert ihn akustisch auf alles andere, was da noch auf vier Rädern unterwegs sein mag.

Ohne die Abregelung bei 250 km/h wäre der AMG 63 wohl zu 300 km/h fähig. Eher aus Prestige-, denn aus Leistungsgründen existiert der AMG S 65 mit V12 und 463 kW/630 PS, mit seinem dynamischen Monument des Motorenbaus: Eintausend Newtonmeter Drehmoment wollen taktvoll verwaltet werden und die Abregelung greift auch hier. Denn bei deutlich über 300 km/h wäre die Frisur nicht nur gefährdet, sondern am Ende.

Laut Normmessung sind S 500 und AMG S 63 mit 8,5 oder 10,4 Liter Super oder Super Plus zufrieden, aber nur auf dem Papier. Erste Probefahrten förderten Verbrauchswerte um 13 bis 20 Liter für 100 Kilometer auf den Rechner. Falls das die Besitzer interessieren sollte, dann wohl höchstens in Sachen Reichweite.

In jedem Fall sind die 2,2-Tonner jederzeit sicher und schnell zu fahren. Weil die Motoren mit hoher Durchzugskraft aufwarten, die serienmäßig automatisch schaltenden Getriebe sehr wachsame Aggregate sind und die aufwendigen Fahrwerke hohe Sicherheits-Reserven bereit halten, lassen sich mit satter Beschleunigung aus Kurven und Kehren heraus trotz gesetzlicher Limits angenehme Reisedurchschnitte erzielen.

Das gilt auch für den nach oben grenzenlos offenen Zustand. Bis zu 60 km/h lässt sich das Verdeck innerhalb von zwanzig Sekunden während der Fahrt öffnen und schließen und wenn alle Mechanismen eingerastet sind, dann sitzt die mehrlagig isolierte Mütze fast wie ein festes Dach.

Störende Windgeräusche waren bei ersten Probefahrten erst jenseits von 200 km/h zu vernehmen. Raffinierte Heizmechanismen mit heißer Luft aus der Kopfstütze für den Nacken und die leistungsstarke Klimaautomatik holen auch bei niedrigeren Außentemperaturen den Frühling ins S-Cabrio. Luftfederung und etliche Assistenzsysteme sind ebenso serienmäßig wie der jetzt pyrotechnisch auslösbare Überrollschutz.

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