Aufgefrischter Seat Leon - erster Test | 20.10.2016
Unterstrichen
Der Seat Leon fährt ab Anfang 2017 mit einem bewusst dezenten Facelift und mit technischen Modifikationen in die zweite Lebenshälfte.
mid/brie
Glaubt man den Seat-Entwicklern, dann war das "Nachschärfen" des Designs die größte Herausforderung beim Leon.
Was soll man an einem erfolgreichen Modell auch ändern, das von den meisten Kunden gerade wegen seines optischen Auftritts gekauft wurde? Erst an zweiter Stelle nennen die Käufer das günstige Preis-/Leistungsverhältnis als Auslöser für den Zuschlag.
So wundert es nicht, dass sich die optischen Retuschen im Wesentlichen auf ein paar schärfere und spitzere Linien im Front- und Heckbereich, mehr Chrom am Kühlergrill sowie ein noch spannungsvolleres Layout der Scheinwerfereinheiten und Heckleuchten beschränken. Die weicher auslaufenden Linien in der Seitenpartie fallen am wenigsten auf, obwohl sie ihren Beitrag zu einem frischeren Auftritt leisten.
Im Innenraum springt sofort der große 8-Zoll-Bildschirm ins Auge, der mit dem Media System Plus gekoppelt ist. Per Touchscreen-Technik werden die Funktionen des Navigations- und Entertainmentsystems bedient. Praktisch: In der "Connectivity-Box" in der Mittelkonsole ist kabelloses Laden des Smartphones möglich.
Neu an Bord sind Fahrer-Assistenzsysteme, die bei Seat zunächst nur im neuen Ateca aufgetaucht sind. Zum Beispiel ein nützlicher Stau-Assistent oder der Notbrems-Assistent, der jetzt auch Fußgänger erkennt. Auch erhältlich: Verkehrszeichenerkennung und eine Einparkhilfe für Längs- und Querparklücken. In dieser Disziplin darf der Leon endlich zum VW Golf aufschließen, mit dem er ohnehin eng verwandt ist.
Da sich der Leon als sportlicher Bursche gibt, hat sich Seat etwas einfallen lassen, um nicht so ambitionierte Fahrer und auch vermehrt Flottenkunden zu erreichen.
Neben den vier Ausstattungslinien Leon, Reference, Style und FR geht im oberen Segment zusätzlich die XCELLENCE-Version an den Start. Sie zielt mehr in Richtung Luxus und Komfort: mit exklusiver und weicher Polsterung, modernen Zierelementen und mehrfarbigem Ambiente-Licht.
Die FR- und die XCELLENCE-Version werden zum gleichen Preis angeboten. Zusatzinfo: Die heißere Leon Cupra wird schon sehr bald folgen.
Auch den Farbkübel hat Seat noch einmal neu abgemischt. Die drei neuen Farben tragen die Namen DESIRE, BOHEME und MYSTERY, die das Auge als rot, blau und lila wahrnimmt. Das Rot und Blau passen sehr gut zum muskulösen Erscheinungsbild des Leon, während das Lila der Geheimtipp für den XCELLENCE sein könnte.
Breit aufgestellt präsentiert sich weiterhin die Motorenplatte, die bei den Benzinern den Bereich von 110 bis 180 PS abdeckt, und bei den Dieselmotoren 115 bis 184 PS - wobei nach dem Griff ins Motorenregal des VW-Konzerns der 1.6 TDI mit 115 PS im Leon als Neuzugang begrüßt werden darf, der mit einem Verbrauch von 4,3 Liter auf 100 Kilometer auskommen soll.
Erwähnenswert: die neueste Version des 1.4-TGI, der als bivalenter Erdgas-/Benzinmotor preiswert mit Gas betankt werden kann. Wie gehabt, wird der Leon in drei Karosserievarianten ausgeliefert: 5-türig, 3-türig als SC und als Kombivariante ST.
Wenn das Konzept aufgeht, könnte der Leon bei den Verkaufszahlen noch weiter zulegen. Denn er erschreckt den Kunden nicht mit einem völlig anderen Aussehen, bietet aber mehr Auto fürs Geld. Apropos Geld: Der Fünftürer ist in Österreich ab 15.990 Euro (86 PS, Ausstattung "Reference") zu haben, der Kombi ST kostet 1.000 Euro Aufpreis.