
Audi A8 4,2 FSI quattro - im Test | 31.01.2011
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Leichtgewicht ist der A8 trotz Alu-Karosserie keines, dafür sorgen Allrad-Antrieb und ausladende Dimensionen. Immerhin wiegt er mit „quattro“ soviel wie die Konkurrenz ohne, das ist ja auch etwas wert.
Beim Fahren sind die 1,9 Tonnen aber wie weggeblasen. Dies ermöglichen der bärenstarke V8-Direkteinspritzer (372 PS), die vielfach justierbare Luftfederung und die kraftvollen Bremsen.
Man kann aus dem A8 auf Knopfdruck vom Fahrgefühl her ein völlig anderes Auto machen. Lenkung, Federung, Ansprechverhalten von Motor und Getriebe: alles adaptierbar. Entweder via vorgegebener Programme „comfort“, „auto“ oder „dynamic“, oder via selbst gewählter Mischung.
Es soll ja Fahrer geben, die eine direkte Lenkung und eine blitzschnelle Automatik schätzen, nicht aber ein hartes Fahrwerk – oder umgekehrt. Wobei: Hart, oder gar poltrig wird der A8 nie, trotz seiner Fähigkeit, sehr lang sehr schnell unterwegs zu sein.
5,7 Sekunden reichen für den Sprint auf 100
Abgesehen davon, dass der 4,2 Liter große V8 den schweren Audi in 5,7 Sekunden beinahe lautlos auf hundert beschleunigt, kann er sich auch auf eine souverän arbeitende Achtstufen-Automatik verlassen.
Die ist aufgrund der hohen Anzahl an Gängen zwar permanent am Schalten, tut dies aber beinahe ruck- und geräuschfrei. Selbst schalten ist wie gewohnt möglich, und zwar ausschließlich via Lenkradpaddels.
Die Armada an Assistenzsystemen gab sich im Test keine Blöße, einzig die Fernlichtautomatik kann bei nächtlichen Serpentinenfahrten zum Ärgernis für den Gegenverkehr werden.
Die Scheinwerfer blenden nämlich nicht schlagartig auf oder ab, sie senken ihre Lichtkegel nur so weit wie nötig. In manchen (seltenen) Situationen aber zu langsam.
Das gilt für das serienmäßige Xenonlicht, die wenig überraschend optionalen LED-Leuchten sind da wohl souveräner – waren in unser Testauto allerdings nicht eingebaut.
Relative, nicht absolute Sparsamkeit
Der Motor wurde zwar noch ein Stückchen in Richtung Sparsamkeit getrimmt, Kostverächter ist er aber noch immer keiner. Zumindest absolut gesehen. Denn einstellige Verbräuche sind nahezu unmöglich, flockige Fahrweise wird mit 15 Litern und mehr bestraft.
Ist aber sicher nicht das große Thema für die A8-Klientel, maximal in Bezug auf die Reichweite. Und die ist dank 90-Liter-Tank ausreichend.
Auch der Preis wird für echte Kaufinteressenten zu stemmen sein: 104.000 Euro. Den zahlt aber ohnehin niemand, denn ohne Extras um zumindest 30.000 Euro verlässt kaum ein A8 das Verkaufslokal.
Testurteil
Plus
+ enorm kraftvoller, laufruhiger Motor
+ souveräne Achtstufen-Automatik
+ dynamisches, dennoch komfortables Fahrwerk
+ unübertroffene Verarbeitung
Minus
- zumindest absolut gesehen hoher Verbrauch
- beinahe zu groß für Parkhäuser
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1
Bedienung: 2
Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1
Resümee
Mit noch mehr Größe und Leistung will der Audi A8 gegen die Konkurrenz von BMW, Jaguar und Mercedes punkten. Die Fähigkeiten dazu hat er. Fürchten muss er hierzulande eher seinen kleinen Bruder, den neuen Audi A6
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