
Mini Cooper D Cabrio – im Test | 28.01.2011
Fahren & Tanken
Go-Kart-Feeling
Die Fahrwerks-Qualitäten des Mini sind ja hinlänglich bekannt, somit nehmen wir – wie immer mit vergnügen – das flinke, präzise Handling und den hohen Spaßquotienten zur Kenntnis. Die Verwindungen des dachlosen Aufbaues halten sich übrigens in sehr engen Grenzen. Der Star der Show wohnt aber unter der Motorhaube.
Der neue Dieselmotor bereichert das Fahrerlebnis im Mini um ein spezielles Element der Souveränität. Während der gleiche Motor im schwereren Countryman nicht vollends überzeugen konnte, spielt er im "kleinen" Mini seine Vorzüge voll aus.
Piano und doch forte
Wo beim Benzin-Cooper die Drehzahl zum guten Ton gehört, ist im Cooper D der Ton zwar etwas leiser, die Kraftentfaltung nach der Betätigung des Fortepedals dafür umso erfreulicher.
Tief aus dem Drehzahlkeller bewegt der Motor mit Leichtigkeit den kleinen Fronttriebler vorwärts, der Sprint von Null auf Tempo 100 dauert weniger als 10 Sekunden.
Ein spürbares Turboloch gibt es nicht, die Entfaltung des Drehmomentes ist schlüssig, dabei agiert die Maschine seidenweich. Mit Overboost wird eine Schubkraft von 270 Newtonmetern auf die Räder gebracht; die Traktion ist dank elektronischer Hilfen stets tadellos.
Sechs Gänge sind manuell zu sortieren, das gelingt mit Präzision und kurzen Wegen. Die fünfte und sechste Fahrstufe ziehen sich spürbar in die Länge, was dem Auto dort die Elastizität etwas raubt; beim Beschleunigen auf der Autobahn hakelt man gern einen, aber wirklich nur einen Gang zurück.
Der Wagen hat eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 197 km/h; das dürfte beim Offenfahren dann vielleicht doch etwas zugig werden.
Die Start-Stop-Automatik harmoniert mit dem Dieselmotor wirklich klaglos, nimmt man den Fuß von der Kupplung, springt die Maschine äußerst flugs wieder an. Das funktioniert vorbildlich!
Der Verbrauch setzt bei allen technischen Tricks dann doch keine neuen Maßstäbe, wir konnten uns zwar hart an der 6-Liter-Marke bewegen, aber das brachte der Vorgängermotor auch zusammen, allerdings mit deutlich weniger Fahrspaß.
Neben den Abgaswerten liegt die Verbesserung also ganz klar bei der Kultiviertheit und Vergnüglichkeit des Antriebes.
Testurteil
Plus
+ sehr kultivierter neuer Motor
+ Fahrspaß ohne große Reue
+ Start-Stop + Diesel = prima
Minus
- keine riesige Effizienzverbesserung
- großer, unübersichtlicher Tacho
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1-2
Ausstattung: 2
Bedienung: 2-3
Komfort: 2
Verbrauch: 1-2
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1
Resümee
"Cooper" und "Diesel" sind mit dem neuen Motor "made in Steyr" endgültig nicht mehr der geringste Widerspruch. Wer heute immer noch behaupten sollte, dass Dieselautos keinen Spaß machen können, sollte nach einer kurzen Ausfahrt mit dem Mini Cooper D von seiner Irrmeinung geheilt sein.
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