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Power ohne Ende

Für das Modelljahr 2010 präsentiert Jaguar zwei neue 5.0 Liter V8 Benzinmotoren sowie zwei 3.0 Liter V6 Dieselmotoren. Zudem erhält der XK ein kleines Facelift.

Stefan Gruber

Im Rahmen einer Präsentation hat Jaguar die neueste Motorengeneration sowie den XF-R und den Facegelifteten XK vorgestellt.

In den vergangenen Jahren ist Jaguar bei der Leistung seiner Diesel- und Benzinmotoren der Konkurrenz hinterher gehinkt. Mit den neuesten Triebwerken kann die Raubkatze aber wieder ihre Krallen zeigen und auch die Kontrahenten aus Deutschland ins Schwitzen bringen.

Im Vordergrund stand für die Ingenieure, stärkere Motoren zu entwickeln, die aber sparsamer als die vorherigen sind. Ein Spagat, der ambitioniert klingt, aber durchaus umgesetzt werden konnte.

Die neue V8 Motoren

Mit den neuen 5.0 Liter V8 Gen III Motoren präsentiert Jaguar keine Weiterentwicklung der bisherigen Triebwerke, sondern eine völlig neue Konstruktion, die so ziemlich alle technischen Raffinessen, die es für diese Motorenart gibt, spendiert bekommen hat. Wie schon beim Vorgänger steht auch diesmal wieder eine Sauger- und eine Kompressor-Variante zur Verfügung.

Alleine ein Blick auf die Leistungsdaten zaubert Autofans ein Lächeln ins Gesicht: Der 5.0 Liter V8 mit Saugmotor leistet 385 PS (283 kW) und hat ein maximales Drehmoment von 515 Nm bei 3.500 U/Min. Der Vorgänger musste mit 298 PS (219 kW) und einem Drehmoment von 411 Nm bei 4.100 U/Min. auskommen.

Noch beeindruckender sind die Echdaten der Kompressor-Variante: Diese verfügt über eine maximale Leistung von 510 PS (375 kW) und ein maximales Drehmoment von 625 Nm, welches zwischen 2.500 und 5.500 U/Min zur Verfügung steht. Der alte 4,2 Liter V8 hatte 416 PS (306 kW) und das maximale Drehmoment von 560 Nm bei 4.000 U/Min.

Malcom Sandford, der Leiter der Jaguar Motorenentwicklung, zeigte sich im Gespräch mit motorline.cc stolz über diese Leistungsdaten und auch über die Tatsache, dass trotz einer Mehrleistung von über 20% der Verbrauch um 5,5% reduziert werden konnte.

Der Erfolg dafür liegt laut Malcom Sandford in der Kombination aller verfügbaren Mittel. So wurden der neue Aluminium Motorblock sowohl in Gewicht als auch Größe reduziert, zudem verfügt der Motor noch über viele kleine Neuerungen, die in Summe dann zu diesen Leistungsdaten führen. Hier ein paar Beispiele:

- Neue Zylinderkopfbauweise mit mittig angeordneten Einspritzdüsen
- Neues Kühlsystem, welches das Motoröl um 30% schneller erwärmt
- Neue Kurbelwelle und Kolben mit extrem leichten Gusskolben und bester Kurbeltriebreibung
- Neues Schmiersystem mit einer patentierten Hybridölpumpe mit Überdruckventil
- Optimierter Ventiltrieb und Kettentrieb für mehr Laufruhe
- Optimierter Kompressor mit 20% höherem Wirkungsgrad
- Strahlgeführte Direkteinspritzung mit 6-Loch-Einspritzdüsen
- VCT – variable Ventilsteuerung, wodurch der Motor agiler und kraftvoller anspricht
- CPS – Nockenprofilumschaltung in zwei Stufen – mit kleinem Hub für niedrige Drehzahlen und mit größeren Hub für höhere Drehzahlen

Die Kraft des Motors auf die Straße umgelegt bedeutet beim Sauger eine Beschleunigung von 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, noch beeindruckender aber ist der Zwischensprint von 80 auf 112 km/h, der in 2,5 Sekunden erledigt ist. Die gleichen Aufgaben bewältigt die Kompressor-Variante sogar in 4,8 bzw. 1,9 Sekunden.

Der Durchschnittsverbrauch ist beim Sauger mit 11,2 Liter und beim stärksten Jaguar im derzeitigen Modellprogramm mit 12,3 Liter angegeben.

Die neuen Dieselmotoren

Für alle, die nicht soviel Leistung benötigen und sparsamer unterwegs sein möchten, hat Jaguar auch zwei neue Dieselmotoren ins Programm genommen.

Der bisher im XF eingesetzte Dieselmotor, der in Kooperation mit dem PSA Konzern entstanden ist, wird von einem neu entwickelten 3.0 Liter V6 Dieselmotor, der in zwei Leistungsstufen verfügbar ist, ersetzt. Wie schon bei den Benzinern wurde auch hier Wert auf mehr Leistung bei noch geringerem Verbrauch gelegt.

Bei der Leistung hat der Kunde nun die Wahl zwischen 240 PS (177 kW) und 275 PS (202 kw). Die Motoren selbst sind bei beiden Varianten identisch, die höhere Leistung beim „S“, so die Zusatzbezeichnung für die stärkere Variante, wird lediglich durch ein anders programmiertes Motorenmanagement erreicht.

Erfreulicherweise soll auch der Verbrauch gleich bleiben, beide Versionen sollen sich mit 6,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer begnügen und haben somit ein CO2 Zertifikat, welches ihnen 179 g/km ausweist.

In punkto Beschleunigung und Drehmoment hebt sich der Stärkere aber natürlich wieder vom Schwächeren deutlich ab. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der „S“ in 6,4 Sekunden, der schwächere Bruder muss sich mit 7,1 Sekunden begnügen. Beim Drehmoment hat der „S“ mit 600 Nm bei 2.000 U/Min satte 100 Nm mehr als die 240 PS Version.

Schon bei 1.500 U/Min stehen beim „S“ 580 Nm Drehmoment zur Verfügung, im Vergleich zum alten 2,7 Liter Motor, der es hier auf 360 Nm gebracht hat, ist dieser Wert um 61% besser!

Um diese Werte zu erreichen, haben die Techniker von Jaguar auch hier wieder tief in die Trickkiste gegriffen und unter anderem mit neuem Ladedruck-Regelventil, Abgaskühler-Bypassventil, einer Abgasrückführung, neuen Glühkerzen sowie der neuesten Bosch Common-Rail-Einspritzung der 3. Generation mit bis zu 2000 bar Pumpendruck alles verbaut, was mehr Leistung bei wesentlich weniger Verbrauch bringt.

Zum Einsatz kommen die neuen Dieseltriebwerke im XF, die Benzinmotoren sind sowohl für XF als auch für den XK erhältlich. Mehr dazu finden Sie auf der nächsten Seite!

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