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Schlechte Bilanz

Nur zwei von zwanzig Sitzen bekommen vier Sterne.

(Quelle & Foto: ÖAMTC)

Über 90 Prozent aller österreichischen Volksschulkinder sind im Auto nicht oder nicht ausreichend gesichert. "Am besten funktioniert die Kindersicherung noch bei Kleinkindern in Babyschalen mit 90 Prozent. Aber je älter die Kinder sind, umso niedriger werden die Sicherungsraten. So sind nur etwa drei Viertel aller Kleinkinder zwischen ein und vier Jahren richtig gesichert unterwegs. Bei Kindergartenkindern ist nur noch jedes Dritte vorschriftsmäßig in einem geeigneten Kindersitz untergebracht, bei Volksschulkindern nur noch jedes Zehnte", betont ÖAMTC-Experte Franz Peleska, der eindringlich an die Eltern appelliert, geeignete Kinderrückhaltesysteme zu verwenden.

Dazu hat nun der ÖAMTC gemeinsam mit 14 europäischen Automobilclubs die 20 gängigsten Kindersitze einem umfangreichen Sicherheitstest unterzogen, dem sich auch die Stiftung Warentest und der Verein für Konsumenteninformation angeschlossen haben. "Nur zwei Sitze erreichten 'sehr empfehlenswert' und damit vier Sterne, für acht Sitze gab es immerhin drei Sterne und 'empfehlenswert', zehn schnitten mit zwei Sternen nur 'bedingt empfehlenswert' ab", resümiert der Testleiter dieses großen europäischen Kindersitz-Testes, ÖAMTC-Experte Franz Peleska.

"Sehr empfehlenswert" sind die Römer Produkte "Baby Safe" und "Duo", in den Gewichtsklassen 0 bis 13 kg und 9 bis 18 kg. Mit "empfehlenswert" und drei Sternen schnitten acht Sitze ab, wobei es aber leider keinen "empfehlenswerten" Kindersitz in der Gewichtsklasse 0 bis 13 kg gibt. Erschreckend aber, dass die Hälfte der getesteten Sitze mit zwei erreichten Sternen nur "bedingt
empfehlenswert" ist.

Im vergangenen Jahr wurde beim ÖAMTC-Kindersitztest erstmals der Seitencrash in die Bewertung aufgenommen und die Ergebnisse waren noch nicht zufriedenstellend. "Viele Hersteller haben auf die Ergebnisse des Tests prompt reagiert und die Sitze so konstruiert, dass die Seitensicherheit enorm verbessert wurde", freut sich Franz Peleska über den Erfolg des Kindersitztests.

So hat der "sehr empfehlenswerte" Vier-Sterne-Sitz Römer Baby Safe eine große, tiefe Babyschale und schützt damit die Neugeborenen bis zu einem Alter von etwa einem Jahr oder 13 kg im Seitencrash ideal.

Aber auch Maxi Cosi Priori und Römer Lord (beide für 9 bis 18 kg) haben große weit vorgezogene Sitzschalen, wodurch der Seitenschutz verbessert wird. Der Sitzerhöher mit Rückenlehne Concord Lift Pro wurde gegenüber seinem Vorgängermodell so verbessert, dass er nun der beste Sitz für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren (15 bis 36 kg) ist. Aber auch der Kiddy Terra "base" bietet nach Verbesserungen nun einen akzeptablen Seitenschutz und ist damit ein durchschnittlicher Sitz ohne besondere Stärken und Schwächen für Kinder von vier bis zwölf Jahren bzw. 15 bis 36 kg.

"Unverständlich ist aber, dass es nach wie vor Sitze ohne geeignete Seitenabstützung gibt", kritisiert ÖAMTC-Experte Peleska. Besonderes Negativbeispiel ist der Chicco Quasar Evolution (15 bis 36 kg), der wegen unzureichender Kopfabstützung hohe Belastungswerte im Seitencrash aufweist, aber auch im Frontcrash wegen der fehlenden Gurthöhenverstellung hohe Belastungswerte verzeichnet. Dazu kommt, dass bei größeren Kindern ab 25 kg (etwa ab sechs Jahren) die Rückenlehne nicht mehr benützt werden kann, was absolut unzeitgemäß ist und keinerlei Schutz bieten kann.

Beim "sehr empfehlenswerten" Vier-Sterne-Sitz Römer Duo, geeignet für Kinder ab einem Jahr bis etwa vier Jahre oder einem Gewicht von neun bis 18 kg, kann man die Vorteile des Isofix-Systems nutzen.

"Eine generelle Beurteilung für Kindersitze kann es aber nicht geben, denn entscheidend ist immer das Zusammenspiel zwischen Kind, Sitz und Auto", so ÖAMTC-Experte Peleska abschließend. Daher rät der Club prinzipiell, immer mit dem Sprössling und dem Auto zum Kindersitzkauf zu kommen. Nur so kann wirklich der beste Sitz ausgewählt werden.

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