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Sieben Mal die Note "sehr empfehlenswert"

Beim aktuellen Kindersitztest des ÖAMTC wurden 15 Sitze unter die Lupe genommen, erfreulicherweise fiel keiner durch, sieben Mal gab es die Bestnote.

Quelle: ÖAMTC

"Fast die Hälfte der Modelle hat wirklich gut abgeschnitten. In jeder Gewichtsklasse gibt es einen Kindersitz, der den hohen Sicherheitsanforderungen und dem Prädikat 'sehr empfehlenswert' gerecht wird", sagt Franz Peleska, Leiter des ÖAMTC-Kindersitztests.

Durchgefallen ist beim aktuellen Test kein Produkt, vier Sitze sind trotzdem nur bedingt empfehlenswert. Das detaillierte Testergebnis entnehmen Sie bitte dem pdf-File in der rechten Navigation!

In allen Gewichtskategorien wurden die Kriterien Sicherheit, Bedienung, Komfort und Gebrauch geprüft. Gleich vier Testsieger gibt es bei den Babyschalen für Kinder bis 13 kg: Bébé Confort Creatis, Kiddy Protect, Maxi Cosi Cabrio und Römer Baby Safe mit Fünf-Punkt-Gurt. In der Klasse von 9 bis 18 kg schneidet der Römer King TS am besten ab. In der Klasse von 15 bis 36 kg teilen sich Concord Lift evo und Maxi Cosi Rodi XP den Sieg.

Daneben sind auch die Testsieger des Vorjahres (HTS Besafe Izi Comfort, Kiddy Life Plus und die drei Römer-Produkte Baby Safe, Duo Plus und Kid) eine gute Wahl.

Neuerungen, Verbesserungen und alt bekannte Probleme

Ein Novum: Erstmals verfügt mit dem Römer Baby Safe eine Babyschale über einen Fünf-Punkt-Gurt. "Bei einem schweren Unfall mit Überschlag ist das Baby nun erheblich besser geschützt", erläutert Peleska. Beim Jané Bodyguard Plus (9 und 36 kg) hingegen werden Kleinkind und Sitz mit dem Fahrzeug-Drei-Punkt-Gurt befestigt. Das führt bei einem Frontaufprall zu Problemen: Die Schultern eines Ein- bis Zweijährigen sind zu klein, um bei einem Unfall die Belastungen aufzunehmen.

Beim Seitencrash zeigte sich wiederum: Sitzmodelle ohne Rückenlehne bieten dem Kind keinerlei Schutz und sind daher abzulehnen. "Sicherheit und Bedienung haben sich insgesamt im Vergleich zum Vorjahr aber verbessert", ist Peleska überzeugt. Etliche Sitze haben bereits eine zentrale Gurthöhenverstellung: Die Gurte müssen nicht mehr mühsam ausgefädelt werden, die Gefahr von Fehlbedienung wird dadurch ausgeschlossen. "

Die Sitzhersteller sind aber aufgefordert, ihre Produkte weiter zu verbessern und die Belastungen für Kinder zu reduzieren." Mustergültiges Beispiel: Den Bimbo Fix Typ II (bis 18 kg) haben die ÖAMTC-Tester nur als bedingt empfehlenswert eingestuft. Zwar erzielte der Sitz gute Crashtest-Werte, wegen schwerwiegender Mängel bei der Gurtspannung wurde er aber abgewertet. "Der Sitzhersteller hat zugesagt, dieses Problem umgehend zu beseitigen. Dann ist sogar ein Platz in der Spitzenklasse möglich", sagt Peleska.

Sitze, die mehrere Gewichtsklassen abdecken und mehrere Einbaurichtungen zulassen, verleiten häufig zu Einbaufehlern. Dadurch steigt das Verletzungsrisiko für das Kind. Der Gurtverlauf im Schulterbereich muss z.B. an das wachsende Kind angepasst werden. Einfache und leicht bedienbare Verstelleinrichtungen findet man bei den Babyschalen Bébé Confort Creatis und Römer Baby Safe Plus sowie den größeren Sitzen Storchenmühle Primus, Concord Lift evo und Maxi Cosi Rodi XP.

Europaweit 27 Kindersitze getestet

Europaweit wurden vom ÖAMTC und seinen Schwesterclubs insgesamt 27 Kindersitze getestet. Einige dieser Modelle wiesen erschreckende Mängel auf, drei haben etwa den Frontcrash nicht überstanden. "Die Ausreißer sind im österreichischen Fachhandel zum Glück aber nicht zu finden. Hier hat der Markt auf unsere Tests reagiert", sagt ÖAMTC-Experte Peleska. Trotzdem die Warnung: Die lebensgefährlichen Sitze können über große Handelsketten oder das Internet nach Österreich gelangen.

ÖAMTC-Tipps für Kindersitzkauf und Gebrauch

Bei der Fülle an Kindersitzen, die der Markt bietet, sind Eltern bei der Auswahl oft überfordert. Ins nächste Geschäft zu laufen und den im Test bestbewerteten Kindersitz zu kaufen, ist nicht der richtige Weg. "Nicht jeder Sitz passt für jedes Kind und jedes Auto", sagt Peleska. "Entscheidend ist immer das Zusammenspiel zwischen Kind, Sitz und Auto."

Grundsätzlich sollte man immer mit Sprössling und Auto zum Kindersitzkauf kommen. Nur so kann der beste Sitz ausgewählt und vor dem Kauf gleich zur Probe eingebaut werden. Die richtige Bedienung gleich im Geschäft zeigen lassen. Den optimalen Sitz zu kaufen, ist nur der erste Schritt. Man muss ihn auch richtig verwenden:

  • Rückwärts gerichtete Systeme nicht bei aktiven Front-Airbags auf dem Beifahrersitz verwenden.

  • Kindersitz muss sich fest auf dem Fahrzeugsitz befestigen lassen. Er soll kippsicher sein und darf nicht verrutschen.

  • Auf den richtigen Gurtverlauf beim Kind achten. Der Schultergurt soll über die Schultermitte, der Beckengurt so tief wie möglich über die Leistenbeuge gehen.

  • Gurtlose vermeiden. Das Kind soll immer straff angegurtet sein.

  • Gurtverlauf und Kopfabstützung dem wachsenden Kind anpassen.

  • Keine schweren oder scharfkantigen Dinge im Autoinneren transportieren, die bei einem Unfall nach vorne schleudern und Passagiere verletzen können.

  • Die Bedienungsanleitung genau befolgen, um Fehler zu vermeiden.

    Was der ÖAMTC von den Kindersitz-Herstellern fordert

    Von den Kindersitz-Herstellern erwartet sich der ÖAMTC, dass Sitzeinbau und Sichern des Kindes einfach zu handhaben und in der Bedienungsanleitung eindeutig beschrieben sind. Dadurch wird die "Misuse"-Gefahr deutlich reduziert.

    Sowohl in der Bedienungsanleitung als auch auf dem Kindersitz müssen unmissverständliche Hinweise für die Benutzung in Autos mit Front- und Seitenairbags vorhanden sein. Der ÖAMTC fordert von den Herstellern, Sitzerhöher grundsätzlich nur mit Rücken-/Kopfstütze anzubieten, weil bei einem Seitenaufprall die Sicherheit erhöht wird.
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