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Luxus in der Mittelklasse

Mit dem Passat möchte VW wieder die Vorreiter-Position in der oberen Mittelklasse einnehmen, die Vorzeichen für den Bestseller stehen nicht schlecht.

mid/gw

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos des neuen VW Passat!

    Nicht weniger als die "Demokratisierung des Luxus" will Volkswagen mit der neuen, sechsten Generation des Passat betreiben. Nach ersten Ausfahrten mit der 4,77 Meter langen Limousine lässt sich den Wolfsburgern bescheinigen, dass sie den Mund nicht zu voll nehmen.

    Vor allem der neue 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 125 kW/170 PS überzeugt durch Kraft und Laufruhe. Leider ist er erst im dritten Quartal 2005 lieferbar, genauso wie zahlreiche Ausstattungsoptionen, die zukünftig Oberklasse-Flair verbreiten sollen.

    Zum Verkaufsstart am 17. März 2005 stehen drei Benziner als 1,6 Liter sowie 1,6-Liter- und 2,0-Liter-FSI und zwei Diesel als 1,9-Liter- und 2,0-Liter-TDI zur Wahl. Die Preise beginnen bei 23.750,- Euro für den 1,6-Liter Benziner und 25.834,- Euro für den 1,9-Liter-TDI. Details zu Ausstattung, Technik und Preisen entnehmen Sie bitte dem pdf-File in der rechten Navigation!

    Einfach nur ein neues Auto bauen, dieser Anspruch war den Volkswagen-Ingenieuren bei der neuen Passat-Generation zu gering. Das Ziel lautete, so VW-Entwickler Helmut Endress, "Hightech mit High-Touch verbinden". Damit meint er, dass im neuen Passat noch mal mehr Wert auf das Interieur-Design und die Güte der verwendeten Materialien gelegt wurde. Außerdem gibt es viele Extras, die bislang der Oberklasse vorbehalten waren, wie etwa die zugfreie Klimaanlage aus dem Phaeton.

    Schnellentschlossene Käufer müssen allerdings beispielsweise auf Xenon-Scheinwerfer wahlweise auch in Kombination mit einem mitlenkenden Kurvenlicht verzichten. Gewartet werden muss auch auf die automatische Distanzregelung ACC (Adaptive Cruise Control), die den Passat bei einer zuvor eingestellten Geschwindigkeit automatisch abbremst, sobald ein Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterschritten wird.

    Selbst das hervorragende Direktschaltgetriebe (DSG) wird zu Beginn noch nicht ausgeliefert. Die bereits zum Beispiel aus dem Golf und Touran bekannte Doppelkupplung wird in etwa 2.200,- Euro Aufpreis kosten und ab Mai eingebaut werden können.

    Obwohl er sich die technischen Gene mit dem VW Golf teilt, hat der Passat seinen Platz in der oberen Mittelklasse sicher; dies schon allein wegen seiner Größe und des Platzangebots. Mehr Raum bietet auch eine Mercedes E-Klasse nicht.

    Die im Golf als sehr gut, aber übertrieben aufwändig kritisierte Hinterachse glänzt im Passat durch geschmeidiges Federn bei gleichzeitig hervorragender Straßenlage. Weitgehend ohne Karosserieneigung durcheilt die Limousine auch enge Kurven.

    Die Unebenheiten schlechter Landstraßen werden tapfer geschluckt. Einzig mit dem optionalen Sportfahrwerk und den zugehörigen 17-Zoll-Rädern leidet der Komfort bei langsamer Fahrt.

    Auf der Autobahn gibt sich der Passat als schneller Gleiter. Der neue Diesel mit Piezzo-Einspritzung und Pumpe-Düse-Technik arbeitet sehr leise. Sein Laufgeräusch geht in der üblichen Klangkulisse aus Wind und Reifen völlig unter.

    Gegenüber dem Diesel mit 350 Nm fallen die zum Verkaufsstart lieferbaren Benziner natürlich ab. Man muss sie fleißiger schalten, um auch nur einigermaßen mit dem Diesel Schritt zu halten.

    Der kleinste Diesel mit 1,9 Litern Hubraum und 77 kW/105 PS dürfte die erste Wahl für Außendienstmitarbeiter sein, hat er doch mit 5,6 Litern auf 100 Kilometer den günstigsten Durchschnittsverbrauch. Allerdings lässt dieser Motor den Fahrer nie im Unklaren über die Art der Verbrennung des Treibstoffes. Auf Sechszylinderkomfort müssen die Kunden vorerst verzichten.

    Zwar hat Volkswagen den Basispreis des neuen Passat konstant gehalten. Er beträgt 23.750,- Euro für den Benziner mit 75 kW/102 PS. Abgesehen davon langen die Wolfsburger jedoch kräftig zu: Ein 2,0-Liter Diesel mit Rußpartikelfilter (103 kW/140 PS) und Highline-Ausstattung kostet laut Preisliste bereits über 32.000,- Euro.

    Da bedarf es nur einiger teurer Extras wie Navigations- und Audiosystem, Metallic-Lackierung, Lederausstattung oder Telefonanlage, um den Preis an die 40.000,- Euro Grenze zu treiben.

    Damit bleibt Volkswagen seiner Tradition treu, als Volumenhersteller in den oberen Preisregionen angesiedelt zu sein. Ob der neue Passat damit zu teuer geworden ist, wird der Markt entscheiden.

    Ganz sicher jedoch ist die Wolfsburger Mittelklasse ein ausgezeichnetes Fahrzeug geworden, das zumindest aktuell in der Summe seiner Eigenschaften aus Komfort, Fahrwerk, Sicherheitsniveau, Qualitätsanmutung und Design die Führungsposition im Segment übernommen hat.

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