AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
China Automobile: Zu "heiß" für die IAA?

Alte Bekannte

China Automobile will auf der IAA ausstellen, aber deutsche Hersteller schreien Protest – und ein Blick auf die Autos macht klar, warum!

mid/jm

Trotz Drohungen seitens der deutschen Autohersteller will der Anbieter China Automobile GmbH auf der IAA in Frankfurt ausstellen, sagte Geschäftsführer Karl Schlössl jetzt in einem Interview mit der Branchenzeitung "Automobil Industrie". Allerdings ist noch nicht entschieden, ob die umstrittenen Modelle CEO und Noble dabei sein werden. Statt dessen könnten andere Modelle aus chinesischer Produktion gezeigt werden, etwa von der Firma Zhejiang Gonow, mit der China Automobile kooperiert.

Unterschiede im Detail

Sowohl BMW als auch DaimlerChrysler haben den in München ansässigen Anbieter aufgefordert, von einer Präsentation des Geländewagens CEO sowie des Kleinwagens Noble Abstand zu nehmen. BMW behauptet, dass der CEO dem BMW X5 zum Verwechseln ähnlich sehe, und DaimlerChrysler sieht den Noble als eine Kopie des Smart Fortwo.

China-Automobile-Geschäftsführer Schlössl weist die Vorwürfe von sich: "Gerade haben unsere Messefahrzeuge den Zoll passiert. Und der hat sie offensichtlich nicht als Kopie oder Plagiat eingestuft." - Tatsächlich sei der dem Smart formal ähnelnde Noble nicht nur um 40 Zentimeter länger als der Smart Fortwo, er sei auch mit Frontmotor und vier Sitzen ausgerüstet. Der Smart sei dagegen ein Zweisitzer mit Heckmotor.

Und auch der CEO sei keine reine BMW X5-Kopie. Während die direkte Heckansicht der ersten Generation des SUV ähnle, orientiert sich der Schwung der hinteren Seitenfenster an dem kleineren BMW X3. Vorne ende dann jegliche Gemeinsamkeit: Die Frontpartie sei dem Toyota LandCruiser wie aus dem Gesicht geschnitten. Manch einer möge das als eleganter empfinden als die aggressive Boxernase des X5. "Wenn BMW meint, unser 27.000 Euro teurer CEO sei ein Plagiat des X5, dann stimmt mich das sehr nachdenklich", stichelt Schlössl.

Unerwünscht?

In Frankfurt schrillen inzwischen die Alarmglocken: "Der VDA hat uns zu verstehen gegeben, dass wir nicht erwünscht sind", berichtet Schlössl. Noch vor wenigen Wochen hat sich das anders angehört. Damals sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der Branchenzeitschrift "Automobil Industrie", dass er die neuen Aussteller aus China gerne sehe: "Die Chinesen sind wichtige Spieler auf dem Weltmarkt und wir begrüßen es sehr, wenn sie die IAA als Plattform nutzen."

China Automobile will auf jeden Fall Präsenz zeigen und kündigt an, seine Fahrzeuge in einem Hotel im Raum Frankfurt zu präsentieren, falls der VDA den lange gebuchten Messeauftritt verhindert. Schlössl gibt sich selbstbewusst: "Das ganze Ziel der Kampagne ist es, dem Endkunden preiswerte chinesische Fahrzeuge vorzuenthalten. Und das wird nicht gelingen."

Anwälte am Wort

Momentan arbeiten die Anwälte auf Hochtouren, und es könnte sein, dass China Automobile anstatt der Typen CEO und Noble einen weiteren Geländewagen der Marke Gonow zeigt. Nach wie vor soll auch ein dem früheren Toyota RAV4 ähnelnder, kleinerer Geländewagen namens UFO gezeigt werden. "Wir haben noch einige weitere Typen im Köcher", sagt Schlössl. "Warten Sie es ab!"

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Grobes Profil, grobe Ergebnisse

All-Terrain-Reifen im Test

Der ÖAMTC nahm acht Modelle genauer unter die Lupe – mit schockierenden Ergebnissen. So fallen die Bremswege auf Asphalt deutlich länger aus als mit Ganzjahresreifen.