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See-krank

Alle Jahre wieder versammeln sich VW & Audi Tuning-Freaks aus ganz Europa am Wörthersee, Motorline.cc war inmitten der Massen und liefert die besten Bilder.

Roland Scharf, RSC Motorsport

Einen TV-Beitrag vom Vorab-Treffen finden Sie auf www.motorline.tv

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Die offiziellen Stellen sprechen von 200.000 Besuchern und mehreren tausend Fahrzeugen. Die Zeitungen von Alk-Leichen, genervten Anrainern und einem riesigen Müllberg am Ende der Veranstaltung. Und die lokale Wirtschaft schwärmt von Umsatzsteigerungen im hohen zweistelligen Bereich.

Über das jährliche GTI-Treffen in Reifnitz am Wörthersee (das offiziell schon lange nur mehr „Auto News“ heißt, um überhaupt noch eine Genehmigung zu erhalten) wurde schon alles gesagt, was das Thema hergibt. Und dennoch ist jedes mal genug Stoff da, um eine ganze Region in eine riesige Party-Zone umzumodeln.

Doch glaubt man den meisten Schlagzeilen, ist der ganze Rummel nur eine einzige, große Abzocke, um die Vorsaison kräftig anzukurbeln. Die Fakten sprechen auch zum Teil dafür, die Faszination ist aber ungebrochen. Und wie stark diese sein kann, kapiert man erst, wenn man selber mitten drin im Geschehen steckt und dem Treiben um poliertes Blech und blitzendes Chrom einfach nicht ausweichen kann.

Auto an Auto, Auffallen um jeden Preis!

Denn es ist wirklich so: egal, wo man hintritt, ist man von frisierten Geräten umzingelt. Dicht gedrängt, in allen Farben und Variationen. Nichts, was es nicht gibt, auffallen um jeden Preis. Dafür wird jede Menge in Kauf genommen, zum Beispiel die selbst auferlegte Pflicht, nur mit Handschuhen zu fahren, um das weiße Lederlenkrad nicht zu beflecken.

Selbst die massiv eingeschränkte Fahrtauglichkeit dank radikalster Tieferlegung des eigenen Vehikels muss einfach sein. Und vom täglichen Putz-Marathon redet ohnehin niemand mehr.

Der Trend dorthin hat sich aber erst im Laufe der Jahre entwickelt. Weg vom Gas geben, hin zum Schaulaufen und Gesehen-werden. Das Niveau ist mittlerweile aber schon so hoch, dass es immer schwieriger wird, überhaupt noch aus der individuellen Masse hervor zu stechen.

Ein Golf 1 mit verchromtem Turbo-Motor aus dem Golf 4 zählt sicher nicht zu häufigen Umbauten. Am See tauchten auf einem Parkplatz aber gleich fünf davon auf. Man muss also wirklich kreativ werden, alles noch ein wenig mehr ausreizen und übertreiben.

Geschmacks-Sache: Die Grenzen sind fließend...

Dass dabei manchmal Kreationen heraus kommen, die offensichtlich nur mehr dazu dienen, hergezeigt zu werden (und dem Besitzer womöglich selbst gar nicht mehr wirklich gefallen), war nur eine Frage der Zeit, und wirft die Frage auf, wie es in den kommenden Jahren weitergehen wird.

Optimistisch betrachtet, ist auch eine völlige Trendumkehr denkbar: Zwei serienmäßige GTIs der ersten Generation wirkten im Feld der ganzen Extrem-Geräte zwar fast wie schüchterne Mahnmale an die Gründerzeit des Treffens. Es ist aber zu erkennen, dass immer mehr wieder zu den Ursprüngen zurück kehren.

Manche GTIs wirkten sogar schlicht und alltagstauglich umgebaut, ohne aufwändige Effekthascherei und kurzweiligen Aufputz. Die Szene wird zumindest teilweise erwachsen und bekennt sich immer normaler zur eigenen Leidenschaft.

Genau wie VW selbst. Nach Jahren der Abstinenz, tritt Volkswagen seit wenigen Jahren nun wieder als Marke auf. Auch Audi ist seit kurzem dabei, und im nachhinein ist es sogar verwunderlich, dass 1987 der große Bruch vom Konzern zu den Fans statt fand. Denn wo sonst findet man ein treueres Publikum als dort?

Dieses Potenzial gilt es zu nutzen, sodass von Jahr zu Jahr die Auftritte immer pompöser wurden. Alles ist perfekt durchdacht und ausgearbeitet, auch das Rahmenprogramm.

Fanta4, Gina Lisa & Scirocco

So traten neben dem VW Scirocco GT24 und Germany´s next top model Gina Lisa zum Eröffnungstag sogar die fantastischen Vier auf der VW-Showbühne auf und begeisterten die Massen.

Currywurst und Bier bildeten die passende kulinarische Untermalung. Wieviele potenzielle Neuwagenkunden hier wirklich zu finden sind, bleibt dahin gestellt. Fakt ist aber, dass man diese Marken-Loyalität so schnell nicht mehr wieder bekommt, und entsprechend fördern muss.

Zugegeben, bis jetzt klingt alles noch nach dem ganz normalen Wahnsinn, den man von Massenveranstaltungen ohnehin schon gewohnt ist. Was den Wörthersee von anderen Veranstaltungen aber unterscheidet, ist die Dauer.

So dauert das Schaulaufen und bunte Treiben fünf Tage am Stück, ein permanentes Rauf- und Runterrollen der blitzenden und blinkenden Kolonne von einem Ortsende zum anderen. Und wieder zurück.

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