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MultiAir: Motorenbau-Revolution aus Italien?

Spritsparen à la Fiat

Weniger Sprit und Schadstoffe, mehr Leistung: Fiat kündigt mit dem System "MultiAir" eine potentiell revolutionäre Neuheit im Motorenbau an.

mid/vos

Revolutionen gab es im Motorenbau bisher nur wenige. Der Wankelmotor ist stets ein Exot geblieben. Beim Stirlingmotor wissen selbst Kenner oft nicht, was gemeint ist. Stattdessen haben in der Vergangenheit meist Weiterentwicklungen von Benzin- und Dieselmotor Erfolg garantiert.

Doch jetzt kündigt der italienische Autobauer Fiat vollmundig eine Revolution im Motorenbau an: MultiAir heißt das System, mit dem sich bis zu 25 Prozent Kraftstoff sparen lassen sollen - bei gleichzeitig gestiegener Leistung und Drehmoment.

In der Praxis werden es laut Expertenmeinung ca. 10 bis 15 Prozent Ersparnis werden, abhängig auch vom Fahrprofil. Aber auch das sei eine bemerkenswerte Leistung, denn bisher brauchte man für eine solche Ersparnis verschiedene Systeme wie eine Start-Stop-Automatik und Bremsenergierückgewinnung.

Neue Wege

Fiat geht jedoch technisch neue Wege: Die Italiener verzichten künftig auf die Nockenwelle zur Steuerung der Einlassventile. Über die Nockenwelle der Auslass-Seite wird hydraulischer Druck aufgebaut und gespeichert.

Damit ist es dank einer komplexen elektronischen Steuerung möglich, die Ventile der Einlass-Seite nahezu zu jedem Zeitpunkt zu öffnen und zu schließen. Das war bisher nicht möglich. Zwar haben bereits andere Hersteller mit der Verstellung der Nockenwelle experimentiert - stufenlos wie bei Fiat ging es bisher aber nicht.

Ein Steuergerät managt die komplexe MultiAir-Mechatronik, also das Zusammenspiel von Mechanik und Elektronik - in Sekundenbruchteilen wird so die Ventilstellung angepasst. Die Folge: Der Motor arbeitet in praktisch jeder Fahrsituation mit einem optimalen Wirkungsgrad.

Die Zukunft?

Trägt sich Fiat mit dieser Innovation in die Auto-Geschichtsbücher ein? Die Italiener scheinen jedenfalls konstruktiv zwei Probleme gelöst zu haben. Zum einen sei, meinen Experten, das System preisgünstig in der Großserie herzustellen. Und zum anderen weise es eine hohe Haltbarkeit und Robustheit auf.

Fiat sei der erste Hersteller, dem das gelungen sei. Und das sei die eigentliche Leistung der Italiener, denn nahezu alle anderen Hersteller arbeiten bereits seit zehn Jahren auch an einer ähnlichen Lösung.

Wie revolutionär das System in der Praxis ist, sollen die angestrebten Verbrauchswerte beim Alfa Romeo Mito zeigen. Braucht der 1.4 TB mit 88 kW/120 PS zurzeit noch 6,1 Liter auf 100 Kilometer, kann er dank MultiAir einen Verbrauch von rund fünf Litern erreichen - bei gleichzeitig gestiegener Leistung. Noch in diesem Sommer soll der Mito mit diesem System auf den Markt kommen.

Interessant ist, dass Fiat das System in einem solchen Volumensmodell auf den Markt bringt, und nicht in kleinen Stückzahlen wie etwa bei Ferrari oder Maserati. Andere Hersteller wie Daimler beim CLS 350 CGI mit Benzindirekteinspritzung der zweiten Generation nutzen zunächst eine Baureihe mit kleiner Stückzahl, um daraus für eine Großserie zu lernen.

2010 bringt Fiat einen komplett neuen MultiAir-Zweizylinder-Benziner mit einem Hubraum von 0,9 Liter. Von diesem Triebwerk sind eine Sauger- und zwei Turboversionen vorgesehen, eine davon für den Betrieb mit Benzin und Erdgas (CNG).

So will man im fünfsitzigen Panda Aria einen CO2-Ausstoß von nur 80 g/km realisieren. Selbst der bisherige CO2-Weltmeister Smart stößt mit 88 Gramm deutlich mehr aus.

Es scheint also, als habe Fiat eine kleine Revolution im Motorenbau geschafft - vielleicht fragt man künftig beim Autokauf nicht nur nach einem Diesel- oder Benzinmotor, sondern auch, ob das neue Auto bereits MultiAir hat.

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