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BMW Innovation Days

Mein Schutzengel fährt mit

Im zweiten Teil unseres Specials zu den BMW Innovation Days dreht sich alles um das Thema Sicherheit, Fußgängerschutz, Notfallsassistent uvm.

Ingo.Gutjahr@motorline.cc

Active PDC und Remote Controlled Parking

Herkömmliche Einparkhilfen haben bisher nur unterstützende und warnende Funktion gehabt.

Mit der neuen Active PDC erweitert BMW das Spektrum um aktive Eingriffe. Vereinfacht darstellt, bremst das System automatisch bis zum Stillstand ab, sobald eine Kollision unvermeidbar ist. Typische Fehler wie das „Abrasieren“ des Vordermanns beim Rückwärts-Einparken gehören damit der Vergangenheit an.

Wesentlich mehr Eindruck beim Nachbarn macht sicherlich das Remote Controlled Parking: Damit kann der BMW ganz von alleine in enge Garagen- oder Querparkerlücken hineinmanövrieren.

Einfach den Parkplatz gerade anvisieren, aussteigen und per Schlüsselfernbedienung (mit gehaltenem Knopf) das Auto wie von Geisterhand in die Lücke fahren lassen. Umgekehrt geht’s genauso: Knopf drücken, der Motor startet automatisch und der Wagen fährt vorsichtig rückwärts heraus.

Wir habens probiert, funktioniert prächtig. Wer nun glaubt, das Auto vom Wirten nach Hause per Fernbedienung wie einen Esel vor sich hertreiben zu können und so einer Alkokontrolle zu entgehen, wird wohl enttäuscht: Mehr als sieben Meter Fahrweg erlauben die Konstrukteure (und wohl auch der Gesetzgeber) nicht.

Technisch gesehen ist der Serieneinsatz in Kürze möglich, in vielen Ländern ist eine Zulassung jedoch noch Zukunftsmusik, da das Starten des Motors aus der Ferne häufig verboten ist.

Präventiver Fußgängerschutz

Wie bereits vom Volvo S60 bekannt, arbeitet auch BMW an kamerabasierenden Fußgängerschutzsystemen.

Eine integrierte Videokamera überwacht den Bereich vor dem Fahrzeug und kann so Unaufmerksamkeiten des Fahrers durch Warntöne und automatische Notbremsungen in gewissen Grenzen ausgleichen.

Bei den Testfahrten vor Ort konnte das System eindrucksvoll beweisen, dass es bei Geschwindigkeiten um die 30 km/h Unfälle zuverlässig verhindern kann.

Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn der Fußgänger auch rechtzeitig sichtbar ist – Eine Kamera kann nunmal nicht durch andere Objekte hindurchblicken.

Hier setzt BMW an und arbeitet zusammen mit einem Konsortium von anderen Herstellern am sogenannten AMULETT-System an (für Freunde sperriger Terminologien: „Aktive mobile Unfallvermeidung und Unfallfolgenminderung durch kooperative Erfassungs- und Trackingtechnologie“).

Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer sollen mit einem kleinen Chip (denkbar im Handy, in der Kleidung oder an der Schultasche) ausgestattet werden, der von herannahenden Fahrzeugen auch um die Ecke und trotz Verdeckung eindeutig identifiziert werden kann.

Beispiel: Ein Kind, das zwischen parkenden Autos herausläuft kann so bereits vor Sichtbar werden erkannt und eine präventive Bremsung eingeleitet werden.

Lustig wird’s spätestens dann, wenn die lieben Kleinen das System behirnen und es durch heiter auf die Fahrbahn geschleuderte Schulranzen regelmäßig zu innerstädtischen Verkehrsinfarkten kommt...

Bloß nicht anecken!

Dank automatischer Gefahrenbremsung werden BMW-Modelle in Zukunft auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn Notbremsungen nach Vorwarnung des Fahrers einleiten können, um eine Kollision im letzten Moment zu verhindern.

Problematisch ist nach wie vor, das Gleichgewicht aus rechtzeitigem Bremseingriff und Bevormundung des Fahrers zu finden. Die Systeme arbeiteten bei unseren Testfahrten allerdings so exakt und griffen erst so spät ein, dass ein denkender und lebensfroher Mensch schon weit, weit vorher die Anker geworfen hätte.

Überaus eindrucksvoll hat auch das „Lateral Collision Avoidance System“ bewiesen, wozu modernde Sensorik mittlerweile fähig ist. Es verhindert seitliche Kollisionen beim Spurwechsel oder durch Unachtsamkeit auf Schnellstraßen und Autobahnen zuverlässig:

Kommt es zu einer knappen, seitlichen Annäherung an andere Verkehrsteilnehmer, gibt das System einen deutlich spürbaren Ruck in die Gegenrichtung an die Lenkung weiter. Die Situation wird entschärft, ein Unfall verhindert.

Besser schlafen unterwegs

Der Stau- und Kolonnenassistent ist eine Erweiterung zum bereits bekannten Radar-Tempomaten. Neben Geschwindigkeits- und Abstandsregelung kann dieses System vollkommen selbstständig die Spur halten und fährt in der Kolonne wie ein Lemming den anderen hinterher.

Dabei orientiert es sich an GPS-Daten und filmt den Fahrspurverlauf per Kamera. Aus Sicherheitsgründen muss dabei stets eine Hand am Lenkrad gehalten werden, was durch alerte Sensoren auch strikt überwacht wird.

Der tatsächlich erfahrbare, extreme Komfortgewinn wird diesem Assistenten vermutlich eine große Zukunft bescheren.

Schutzengel für Herzkranke

Mit dem Nothalteassistent beschreitet man bei BMW ganz neue Wege: Im Falle einer akuten Erkrankung des Fahrers wie zum Beispiel einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall, kann das Auto selbstständig sogar bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn sicher anhalten.

Dabei wird automatisch die Warnblinkanlage aktiviert, Spurwechsel werden unter Berücksichtigung des restlichen Verkehrs bis auf den Pannenstreifen vorgenommen wo das Auto schließlich sicher anhält und einen automatischen Notruf absetzt.

Die Demonstration vor Ort hat bewiesen, dass sich das System selbst durch notorische Blockierer auf der rechten Spur nicht aus dem Konzept bringen lässt und unseren (simulierten) Herzpatienten sicher zum Stehen bringen kann.

Den ersten und dritten Teil des Artikels zu den BMW Innovation Days finden Sie in der Navigation rechts oben!

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