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Detroit Auto Show

NAIAS 2010: Automobiler Stromschlag

Bescheidener Jahresbeginn: Modellneuheiten sind auf der North American International Auto Show vom 11. bis 24. Jänner in Detroit dünn gesät.

mid/sta

Der alljährliche Auftakt für das neue Autojahr fällt im Jahr nach der Krise vergleichsweise bescheiden aus. Chrysler, einer der drei großen US-Hersteller, verzichtet sogar auf eine eigene Pressekonferenz. Stattdessen macht der gebeutelte Automobilhersteller durch einen großen Gemeinschaftsstand mit dem neuen Partner Fiat auf sich aufmerksam.

Doch an Hochspannung mangelt es der NAIAS 2010 trotz der wenigen Premieren nicht. Dafür sorgen die zahlreichen Elektrofahrzeuge, die sich auf vielen Messeständen tummeln. Die diesjährige Messe mit ihren 30 Weltpremieren steht ganz im Zeichen des Stroms.

Studien, Projekte, Konzepte...

Statt eines Neuheiten-Regens gibt es jede Menge Studien, die einen Ausblick auf zukünftige Mobilitätskonzepte geben sollen. Bis die sparsamen Flitzer jedoch die traditionellen Spritschlucker auf US-Straßen ersetzen werden, wird noch dauern.

Mit Strom betriebene Autos sind das Thema Nummer eins auf der Messe in Detroit. Die E-Motoren finden sich unter den Motorhauben der verschiedensten Fahrzeuge: vom leichten und nur einen Meter breiten Zweisitzer Tango 600 bis hin zum schnellen Saba Carbon Zero Roadster.

Die vielen Stromautos waren für die Organisatoren Grund genug, erstmals einen eigenen Bereich für die E-Flitzer einzurichten. In der sogenannten "Electric Avenue" hat das Publikum auch die Gelegenheit, die Elektroautos probezufahren. Insgesamt werden rund 20 Fahrzeuge gezeigt, die ihren Kraftstoff aus der Steckdose beziehen.

Auch Volvo zeigt seine Kompetenz in Sachen Elektroantrieb. Die Schweden präsentieren einen strombetriebenen C30, von dem 2011 eine Testflotte von mindestens 50 Fahrzeugen über die Straßen rollen soll. In die Schauräume der Autohändler könnte er ab 2014 kommen. Der dreitürige Viersitzer wird von einem 82 kW/111 PS starken Elektromotor angetrieben, der von Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt wird.

In der Spitze soll eine Geschwindigkeit von 130 km/h erreichbar sein, der Spurt von null auf 100 km/h soll 10,5 Sekunden dauern. Die Reichweite gibt der Hersteller mit 150 Kilometern an; danach muss der Kompakte für rund acht Stunden an eine haushaltsübliche Steckdose.

Die japanischen Hersteller zeigen ebenfalls ihr Können auf diesem Gebiet: Nissan präsentiert den bereits von der IAA bekannten Leaf und Mitsubishi den in seinem Heimatland bereits erhältlichen i-MieV. Der chinesische Hersteller BYD stellt die Serienversion des e6 vor, eine seriennahe Studie des Elektro-Flitzers hat sich bereits auf der NAIAS 2009 dem Publikum gezeigt.

Zu den Neuheiten in Sachen Elektromobilität gehört auch das Concept ActiveE von BMW. Ähnlich wie der Mini E soll auch der auf Basis des 1er Coupé gebaute "Stromer" künftig in Kleinserie produziert werden und Alltagserfahrungen für die großangelegte Markteinführung der alternativen Antriebstechnik liefern.

Für den Vortrieb sorgt ein 125 kW/170 PS starker E-Motor, der den viersitzigen Zweitürer ohne Auspuff-Emissionen in neun Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen soll. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus reicht laut Hersteller im Alltag für eine Strecke von 160 Kilometern.

Die "anderen"

Neben den reinen Elektrofahrzeugen gibt es auf der diesjährigen Messe in der Cobo Hall auch jede Menge Hybrid-Fahrzeuge mit doppeltem Antrieb. Premiere feiert die Serienversion des Honda CR-Z Hybrid. Mercedes zeigt neben dem S 400 Hybrid auch den ML 450 Hybrid. Mit der Vollhybrid-Studie LF-Ch Concept gibt Lexus einen Ausblick auf ein neues Einstiegsmodell der Marke, das Wettbewerbern wie dem Audi A3 und dem 1er BMW Kunden abjagen soll.

Unter den konventionellen Autos gehört der Ford Focus zu den Messe-Highlights. Die dritte Modellgeneration des Kompaktwagens kommt in Österreich allerdings erst im ersten Quartal 2011 auf den Markt. In den USA startet das Modell schon früher.

Ebenfalls ein Star ist das neue Mercedes-Benz E-Klasse Cabrio. Das Stoffdach-Cabriolet ist vor allem für komfortverwöhnte Kunden entworfen und soll das ganze Jahr auch offen einsetzbar sein. Damit die Frisur der Insassen selbst nach rasanter Fahrt noch sitzt, gibt es das neue "Aircap", das Luftverwirbelungen im Innenraum weitestgehend verhindern soll. Wer dennoch friert, kann die Nackenheizung "Airscarf" aktivieren, die warme Luft aus den Kopfstützen der Vordersitze bläst.

Mini zeigt in Detroit eine spaßige Studie für die Fahrt entlang am Strand von Amerikas Küsten. Das "Beachcomber Concept" soll einen Vorgeschmack auf das im Herbst kommende SUV der Marke geben und verfügt über Allradantrieb. Bei der Studie des Dünen-Buggys fehlen Türen, Heckklappe und Dach. Historisches Vorbild ist der bis in die 1990er gebaute Mini Moke.

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