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Elektromobilität: Hersteller müssen Mittelweg finden

Zuviel oder zuwenig?

Laut einer Studie vernachlässigen manche Autobauer den derzeitigen Trend zum Stromantrieb, wogegen andere es damit eher übertreiben.

mid/bp

Die Entwicklung von Hybrid- und Elektroautos beschäftigt die weltweite Automobilindustrie derzeit mehr oder weniger stark. Denn die Elektromobilität gilt als Antriebsalternative der Zukunft. Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen vernachlässigen jedoch manche Autobauer wie der VW-Konzern den Trend zum Stromantrieb, andere wie Renault-Nissan übertreiben es damit.

Beispiel 1: VW

Ein Nachzügler bei der Hybrid- und Elektromobilität ist laut der Studie der Volkswagen-Konzern. Erst Mitte des Jahres 2010 kommt mit dem VW Touareg ein erstes Hybridauto in kleiner Stückzahl auf den Markt. Eine größere Elektroauto-Testflotte gibt es hingegen nicht, mit dem VW E-Up existiert bisher nur ein Konzeptfahrzeug.

Ein hohes Risiko, da der Wolfsburger Autokonzern so den Anschluss bei den alternativen Antrieben und somit wichtige Anteile am weltweiten Fahrzeugmarkt verlieren könnte. Denn selbst einige deutsche Konkurrenten haben mit dem E-Mini und dem Elektro-Smart bereits Stromautos am Start, einige Hybridmodelle werden ebenfalls schon angeboten.

Trotz intensiver Forschung und der geplanten Markteinführung eines Elektroautos im Jahr 2013 wird es für VW schwer, den Vorsprung gegenüber den Elektromobilitäts-Vorreitern aufzuholen.

Beispiel 2: Renault-Nissan

Einen anderen Weg hat die Allianz Renault-Nissan eingeschlagen. Sie konzentriert sich äußerst (kosten-)intensiv auf die Entwicklung eines reinen Elektroautos, denn ihrer Meinung nach werden im Jahr 2020 zehn Prozent aller verkauften Fahrzeuge batteriegetrieben sein.

Unter der Annahme eines vorsichtig geschätzten Jahresabsatzes von weltweit 50 Millionen Einheiten würde dies fünf Millionen Elektro- und Hybridautos entsprechen, was derzeit (noch) unrealistisch erscheint. Doch die ersten eigenen E-Modelle des Herstellerverbunds sollen dennoch bereits im laufenden Jahr auf den Markt kommen.

Wie das späte Nachziehen von VW ist dieses Vorpreschen nach Ansicht der Studienautoren ein ebenso gewagtes Unterfangen, das Renault-Nissan schwächen könnte. Der Preis von Lithium-Ionen-Batterien sei mit derzeit über 20.000 Euro viel zu hoch, um kostengünstige Elektroautos mit hoher Reichweite anzubieten und somit viele Kunden anzuziehen.

Außerdem sei fraglich, ob die Batterie extreme Temperaturschwankungen langfristig aushalte und wie oft sie sich aufladen lasse. Auch lange Ladezeiten würden potenzielle Käufer noch abschrecken.

Beispiel 3: Toyota

Den richtigen Ansatz sieht die Studie beim japanischen Automobilhersteller Toyota. Bereits seit mehreren Jahren verkauft das Unternehmen Hybridfahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor.

Mit der Entwicklung eines kompakten Plug-In-Hybridautos auf Basis des Toyota Prius, der sich an einer haushaltüblichen Steckdose aufladen lässt, ist eine vielversprechende Alternative zum klassischen Hybrid- und "reinen" Elektroauto geschaffen worden.

Auf Strecken bis zu knapp 25 Kilometern fahren die Plug-In-Fahrzeuge rein elektrisch. Ist die Batterie leer, fährt das Auto mit Hilfe des Verbrennungsmotors weiter. Und im Verhältnis zum "einfachen" Hybrid-Prius dürfte für den Plug-In-Hybriden nach Einschätzung der Studienautoren ein Aufpreis von weniger als 4.000 Euro anfallen, wenn er Ende 2012 als Serienfahrzeug auf den Markt kommt.

Die Förderung und Entwicklung von Elektromobilität darf weder vernachlässigt noch übertrieben werden. Plug-In-Hybridfahrzeuge sind laut der Studie für Autofahrer besonders interessant, im Jahr 2015 werden weltweit jährlich über vier Millionen Hybridautos verkauft. Alle Autohersteller müssten dann nachziehen, um auf dem Weltmarkt mitmischen zu können.

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