
XL-Passat feiert US-Premiere | 11.01.2011
Think Big
VW gibt Gas auf dem amerikanischen Markt und stellt jetzt die US-Version des Passat vor, mit viel Ausstattung um unter 20.000 Dollar.
mid/mah
Mit einer extralangen US-Version seines Passat möchte VW jetzt besser auf dem US-amerikanischen Markt Fuß fassen. Der auf der Detroit North American International Auto Show (bis 23. Januar) vorgestellte Mittelklässler ist gegenüber der im Herbst 2010 in Europa an den Start gegangenen Neuauflage nicht nur um rund 15 Zentimeter auf 4,87 Meter Länge gewachsen.
Auch ausstattungsmäßig ist der erstmals im neuen US-Werk in Tennessee produzierte Passat dem amerikanischen Geschmack angepasst worden: So bietet die "Übersee-Version" für einen Basispreis, der unterhalb der 20.000 US-Dollar-Marke liegen soll, schon in der Grundausstattung unter anderem serienmäßig den Schleuderschutz ESP, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Tempomat und das in Nordamerika obligatorische Reifendruck-Kontrollsystem.
So viel Auto für umgerechnet weniger als 15.500 Euro dürfte den deutschen Passat-Käufern ein eher bitter-süßes Lächeln entlocken, müssen sie für die aktuelle europäische Basisversion doch mindestens 25.990 Euro hinlegen.
Doch die Preisgestaltung kommt nicht von ungefähr. Dadurch möchten die Wolfsburger den Passat als zweites Zugpferd neben dem auf dem US-Markt beliebten Jetta ansiedeln.
Explizit als "New Midsize Sedan" angekündigt, soll der in den USA nur als Limousine erhältliche Mittelklässler den amerikanischen Geschmack somit besser treffen als sein Vorgänger. Unter der Betonung "deutscher Ingenieurskunst" soll er den in dieser Klasse traditionell starken asiatischen Importeuren Paroli bieten.
Technisch entspricht die US-Version dabei weitgehend dem deutschen Passat. Als Antrieb werden aber zunächst nur drei Motoren angeboten. Auf Benzinerseite stehen ein 125 kW/170 PS starkes Fünfzylinder-Triebwerk mit 2,5 Litern Hubraum sowie ein mächtiger 206 kW/280 PS leistender 3,6-Liter-V6-Motor zur Wahl, die beide exklusiv für die USA angeboten werden.
Der ebenfalls offerierte 103 kW/140 PS leistende 2,0-Liter-Diesel dagegen entspricht seinem europäischen Pendant, dürfte in Nordamerika als Selbstzünder aber ohnehin eher ein Exotendasein fristen. Der seit 33 Jahren in den USA verkaufte Passat hat sich dort seither 700 000 Mal verkauft.
Jetzt soll der Absatz innerhalb von nur sieben Jahren auf insgesamt rund eine Millionen Stück geschraubt werden.