AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Volvo-Studie "Concept You"

Intuition ist Trumpf

Einen Ausblick auf das kommende Flaggschiff möchte Volvo mit seiner auf der IAA vorgestellten Studie "Concept You" geben.

mid/mah

Optisch knüpft die große Limousine mit ihren dynamisch gezeichneten Schrägheckformen an das in Schanghai gezeigte "Concept Universe" an. Die Verwendung von edlen Naturmaterialien wie der mit einem handgeknüpften Wollteppich belegte Holzfußboden sollen Wohlfühlfaktor vermitteln.

Im Mittelpunkt steht aber etwas anderes: die in den Volvo-Modellen von morgen zum Einsatz kommende Infotainment-Technik.

Intuition ist Trumpf bei der Bedienung des Autos, wenn es nach den schwedischen Entwicklern geht. Möglich machen soll dies die sogenannte "Smart-Pad-Technik". Statt wie bisher an vielen kleinen Knöpfchen herumspielen zu müssen, soll sich der Autofahrer auf Anhieb in seinem Fahrzeug zurecht finden und kaum noch einen Finger zum Drücken von Tasten "krumm machen" müssen.

Denn statt zu "fummeln", wird im zukünftigen Volvo "getoucht": an einem Touch-Screen am oberen Bereich der Mittelkonsole sowie einem weiteren berührungsempfindlichen Bildschirm zwischen den beiden Einzelsitzen im Fond.

Und die Schweden wären nicht sie selbst, wenn sie der Sicherheit der Insassen nicht hohe Priorität zukommen lassen würden. Der Touchscreen an der Mittelkonsole beispielsweise wird erst dann aktiv, wenn der Fahrer den Blick auf ihn richtet. Ansonsten verbleibt er im Ruhemodus.

Eine für die Insassen nicht sichtbare Infrarot-Kamera erkennt dies anhand der Augenbewegungen des Fahrers. Auch kann das System identifizieren, ob Fahrer oder Beifahrer sich ihm zuwenden.

"Bestimmte Funktionen, wie beispielsweise der Internetzugang, können während des Fahrens nur vom Beifahrer aktiviert werden. Das System erkennt automatisch, wer es gerade bedient", sagt Peter Horbury, Vice President Design bei den Schweden. Für Informationsvermittlung sorgen ein digitaler Informations-Monitor und ein Head-up-Display für die Frontscheibe.

Auch das elegante Lederlenkrad ist mit Aluminium- und Glasschaltwippen mit integrierten Touch-Screens ausgerüstet.

Kein Wunder bei so viel Hightech auf so engem Raum, dass die Studie die neugierigen Blicke viele IAA-Besucher auf sich zieht. Volvo-Chef Stefan Jacoby dürfte das Interesse der vorbeiflanierenden Messebesucher mit Wohlwollen sehen.

Seit seiner Amtsübernahme vor gut einem Jahr hat der ehemalige VW-Manager immer wieder betont, dass Autos der Marke "künftig so einfach und intuitiv zu bedienen" sein müssten wie "iPods". In Anspielung auf den Smartphone-Riesen hat er den Anspruch gestellt, Volvo müsse der "Apple unter den Autoherstellern" werden.

Damit scheinen die Schweden einen Zukunftstrend der automobilen Welt ausgemacht zu haben. Denn auch eine aktuelle, anlässlich der IAA vorgestellte Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman sieht in der Fahrzeugvernetzung die Zukunft, in der Connected Cars als "Smartphones der Automobilindustrie" eine wichtige Rolle spielen.

Die Verfasser rechnen damit, dass bis 2016 rund 80 Prozent aller weltweit verkauften Autos vernetzt sein werden. Die Zahl der Autofahrer in Westeuropa, die mit vernetzten Autos unterwegs sind, soll laut den Verfassern der Studie von aktuell 6,4 Millionen auf dann 48 Millionen anwachsen.

Autofahrer können im täglichen Fahrbetrieb von intelligent vernetzten Autos auf vielfältige Weise profitieren. Dazu gehören beispielswiese schnelle Hilfe bei Unfällen über ein automatisches Notrufsystem, rasche Fahrzeugortung im Fall eines Diebstahls oder Hilfe bei der Parkplatzsuche.

Tatsache sei jedenfalls, so die Bilanz von Matthias Bentenrieder, Automobilexperte in Reihen der Unternehmensberatung, dass "in den kommenden fünf Jahren rund um das vernetzte Fahrzeug die Post abgeht".

Nur wenn ein Automobilhersteller "an vorderster Front" mitmische, werde er "die Gewinnmarge in diesem Geschäftsfeld halten und seine Marke mit Innovationsstärke aufladen können". Die Schweden von Volvo jedenfalls scheinen diesbezüglich mit ihrer auf der IAA gezeigten Konzeptstudie auf einem guten Weg zu sein.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Mit dem Duster hat Dacia seit 2010 einen absoluten SUV-Preisknaller auf dem Markt, Achim Mörtl hat sich nun die neueste Version angesehen und erste Eindrücke und Testkilometer gesammelt.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.