RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ARC, Rallye Weiz: Bericht Schindelegger
Foto: Christian

Riesige Enttäuschung in Weiz

Das Rallyeteam Schindelegger fällt schon in Sonderprüfung 1 beim Historic Highlight des Jahres wegen Getriebeschaden aus.

Die Vorfreude auf die Rallye Weiz hätte beim Rallyeteam Schindelegger kaum größer sein können. Bei den Vorbereitungen hatten sich, wie berichtet, Helmut und Lukas alle Mühe gegeben und auch die Anreise und Besichtigung liefen in der Steiermark perfekt. So standen die Beiden hochmotiviert am Start der Rallye Weiz, die dieses Jahr zuerst über einen langen Rundkurs in Anger und danach durch die Fahrerpräsentation führen sollte.

Dass dieser Zeitplan entscheidend für das Rallyeteam Schindelegger werden sollte, würde sich erst später herausstellen. Zur Vorbereitung jeder Rallye zählt für kleinere Teams immer wieder die Entscheidung "Welche Ersatzteile nehmen wir mit und was können wir vor Ort mit der verfügbaren Zeit reparieren?” Denn während große und werksunterstützte Teams vor allem bei modernen Autos fast alles in unter 30 Minuten tauschen können, muss sich ein kleines Team mit historischem Auto ganz genau die verfügbaren Ressourcen einteilen. Ein Wechsel entscheidender Komponenten dauert selbst bei einem gut eingespielten Team mehrere Stunden, denn die historischen Boliden wurden nie dafür ausgelegt im modernen Rallyeformat innerhalb weniger Minuten komplett umgebaut zu werden.

So ist die Entscheidung, das Ersatzgetriebe des Escorts zu Hause zu lassen, zu erklären. Denn die Chancen, damit einen Unterschied zu machen, schätzten Lukas und Helmut als extrem niedrig ein. Immerhin war das verbaute Getriebe nagelneu und die Testfahrten ebenfalls erfolgreich. Und nur in einem einzigen Fall würde ein Ersatzgetriebe überhaupt zum Einsatz kommen: Getriebeschaden auf den ersten 20 Kilometern der Rallye und dann auch noch ohne Folgeschäden und der Möglichkeit, ins Service rechtzeitig zurückzukommen und den Tausch über Nacht durchzuführen.

Doch manchmal haben die Rallye-Götter einen äußerst eigenartigen Sinn für Humor. Bei einer großartigen Stimmung in Anger startete das Rallyeteam Schindelegger auf die ersten Kilometer. Lukas und Helmut fanden sofort den Rhythmus und lagen bereits einige Sekunden besser als die Zeit aus dem Vorjahr. In der Analyse nach der Rallye zeigte sich: Fast eine Sekunde pro Kilometer waren die Beiden schneller als das Jahr zuvor.
In Runde 2 des Rundkurses und damit knapp 5 km im Bewerb dann der Schock: Gang 3 und 4 ließen sich nicht mehr einlegen. Kurz darauf kamen äußerst unangenehme Geräusche aus dem bis dahin neuen Getriebe. Lukas und Helmut fuhren die Runde noch weiter und versuchten das Problem während der Fahrt zu analysieren und schnell wurde klar: So können sie nicht weiterfahren, die Rallye ist vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hat.

Im Service zurück festigte sich dann leider die Erkenntnis, denn im Getriebeöl waren Metallspäne zu finden. Der Synchronring des zweiten Gangs war gebrochen, hatte sich im Getriebe verteilt und dort für Schaden gesorgt.

So blieb dem Team nur die verfrühte Heimreise und die bittere Gewissheit: Die heurige Staatsmeisterschafts Saison möchte einfach nicht in Fahrt kommen. Nur ein paar Trostpunkte in der Austrian Rallye Challenge blieben von diesem bitteren Wochenende übrig, was wenigstens den zweiten Platz in der dortigen Historic 2WD Wertung bedeutet. Somit wird sich das Rallyeteam Schindelegger wahrscheinlich auf diese Wertung konzentrieren, um von diesem Jahr zu retten, was noch zu retten ist.

Die genauen Pläne des Teams entscheiden sich noch nach der Analyse des Getriebeschadens, doch man kann sich sicher sein, dass sich das Rallyeteam Schindelegger in Zukunft auch auf die unwahrscheinlichsten Szenarien vorbereitet. Der Dank des Teams gilt wie immer den Sponsoren Eschelmüller Holz, SanLucar und Hengstberger, denn ohne ihre Unterstützung wäre keine Vorbereitung möglich. Für das Team ist das Jahr auf jeden Fall nicht verloren und Lukas und Helmut werden in den kommenden Events wieder alles geben.

Der vorliegende Teambericht wurde im Rahmen des ARC-Presseservice im Zuge der Kooperation von Austrian Rallye Challenge und motorline.cc veröffentlicht.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

WRC Saudi-Arabien: Tag 2 (SP 7)

Ogier in erster Etappe vor Rovanperä und Evans

Adrien Fourmoux (Hyundai) führt die neue Rallye an - Sebastien Ogier Siebter - Kalle Rovanperä trotz Reifenschaden vor Elfyn Evans, der als "Straßenfeger" viel verliert

Sigi Schwarz über Oberösterreich

Das Land der Gas(t)geber

Oberösterreichs erfolgreicher Copilot Sigi Schwarz verneigt sich vor seinem Heimatbundesland und seinen erfolgreichen Rallye-Ikonen.

Alpe Adria Rally Cup: Vorschau 2026

AARC: Neues Konzept! Murtal Rallye dabei!

Der Alpe Adria Rally Club startet mit einem neuen Konzept in die Jubiläumssaison 2026. Seit 17 Jahren besteht der Alpe Adria Rally Club (AARC) und der Alpe Adria Rally Cup (AARC) und die Alpe Adria Rally Trophy (AART) wird 2026 zum 15. Mal durchgeführt.

Fast 5.000km, zwei Marathons

So hart wird die Rallye Dakar 2026

Eine Rekord-Distanz von fast 5000 Kilometern und zwei Marathon-Etappen sollen die Dakar 2026 härter als je zuvor machen - Das ändert sich komplett

Ogier spricht nach seinem neunten Titel über eine "außergewöhnliche Serie" - Er ordnet seine Teilzeitsaison ein - Evans analysiert, wo er entscheidende Punkte verlor