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Erwachsener Baby-Benz

Die neue Mercedes C-Klasse startet im März mit deutlich gewachsener Karosserie, weniger Gewicht und renoviertem Innenraum in die neue Modellgeneration.

mid/ts

Zugunsten eines flotten Fahrverhaltens kommt ein neues Fahrwerk zum Einsatz, das optional auch mit einer Luftfederung zu haben ist. Außerdem stattet Mercedes sein volumenstärkstes Modell mit sparsamen Euro 6-Motoren und neuen Assistenzsystemen aus.

Vor mehr als 30 Jahren startete der Stuttgarter Autobauer 1982 mit dem "190er" in der Mittelklasse und zielte damit direkt auf die BMW 3er-Kunden. Die Rechnung ging auf. Die oft als "Baby-Benz" bezeichnete Limousine fand insgesamt 1,8 Millionen Käufer und avancierte damit zur volumenstärksten Mercedes-Baureihe. Den gleichen Erfolg hatten ab 1993 das erste Modell mit der neuen Bezeichnung "C-Klasse" und die weiteren Generationen in den Jahren 2000 und 2007. Die nun auslaufende Baureihe hat sich in den vergangenen Jahren sogar 2,4 Millionen Mal verkauft.

Mitte Januar präsentiert Mercedes die Neuauflage auf der North American International Auto Show in Detroit. Im März kommt die C-Klasse zu den Händlern. Zum Start sind drei Vierzylinder-Motoren mit Start-Stopp-Funktion verfügbar, die mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Siebengang-Automatik gekoppelt sind und die Euro 6-Abgasnorm erfüllen.

Als Benziner stehen ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor mit 115 kW/156 PS und ein 1,9-Liter-Vierzylinder mit 135 kW/184 PS zur Wahl. Als Normverbrauch stehen 5,0 Liter beziehungsweise 5,3 Liter Super auf dem Datenblatt. Einziger Selbstzünder ist zunächst ein 2,2-Liter-Vierzylinder-Motor mit 125 kW/170 PS, der sich mit vier Litern Diesel begnügen soll.

Die Motorenpalette will Mercedes kurz nach dem Start um weitere Selbstzünder mit 1,6 Liter Hubraum und 85 kW/115 PS oder 100 kW/136 PS und mit 2,2 Liter Hubraum und 150 kW/204 PS erweitern. Dazu kommen drei weitere Vierzylinder-Benziner mit bis zu 175 kW/238 PS und ein Sechszylinder mit 245 kW/333 PS Leistung. Auch zwei Hybrid-Varianten wird es geben: einen Vierzylinder-Diesel mit 150 kW/204 PS plus 20 kW/27 PS E-Motor und einen noch nicht spezifizierten Plug-in-Hybriden.

Die neue C-Klasse legt in den Ausmaßen mit 4,69 Metern um fast zehn Zentimeter in der Länge und mit 1,81 Metern um vier Zentimeter in der Breite zu. Der Radstand ist mit 2,84 Metern um acht Zentimeter länger als beim Vorgänger, was sich in mehr Beinfreiheit für die Fondpassagiere niederschlagen soll. Trotz des Größenzuwachses sinkt das Gesamtgewicht der Limousine um etwa 100 Kilogramm. Verantwortlich dafür zeichnet insbesondere die Leichtbau-Karosserie, die nun zu fast 50 Prozent - bisher unter zehn Prozent - aus Aluminium besteht.

Das sorgt für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und kommt auch den Fahreigenschaften zugute. Für mehr Agilität soll ein neu entwickeltes Fahrwerk mit neuer 4-Lenker-Vorderachse sorgen. Serienmäßig ist die Limousine mit einer Stahlfederung ausgestattet. Der Kunde kann hier zwischen drei Fahrwerken mit eher komfortabler oder sportlicher Dämpfung wählen. Optional ist auch eine Luftfederung für beide Achsen erhältlich, die elektronisch gesteuert die Dämpfer kontinuierlich den Straßengegebenheiten anpasst. Außerdem kann der Fahrer dann mit dem sogenannten "Agility Select"-Schalter aus fünf Fahrprogrammen wählen. Neben der Federung verändern sich dadurch auch die Gasannahme, die Lenkunterstützung und die Getriebeabstimmung bei der Automatik. Hier hat Mercedes wohl den "Fahrerlebnis-Schalter" von BMW adaptiert.

Außerdem haben die Stuttgarter den Innenraum gründlich renoviert. Über der Mittelkonsole thront nun ein wie bei der A-Klasse frei stehendes zentrales Display mit sieben Zoll Größe. In der Ausführung mit dem Infotainment-System "Comand Online" misst es 8,4 Zoll. Als neues Bedienelement sitzt auf dem Mitteltunnel ein Touchpad, über das der Fahrer sämtliche Funktionen über Fingergesten steuern kann. Ebenfalls neu ist ein Head-up-Display, das Geschwindigkeit, Tempolimits und Navigationsanweisungen in das Blickfeld des Fahrers in die Frontscheibe projiziert. Sogar eine Tunnelerkennung via Satellitennavigation für die Klimatisierung ist verfügbar, wobei die Umluftklappe bei der Einfahrt automatisch schließt und nach der Ausfahrt wieder öffnet.

Und auch bei den Assistenzsystemen rüstet Mercedes auf und bietet für die C-Klasse viele elektronische Helfer an, die erst kürzlich in der S- und E-Klasse eingeführt worden sind. Serienmäßig ist Müdigkeits-Assistent an Bord. Nach über drei Jahrzehnten Modellhistorie ist aus dem Baby-Benz mittlerweile eine ausgewachsene Business-Limousine geworden, die mit allen denkbaren Luxus-Merkmalen ausgestattet ist.

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