
Maserati: Probefahrten in Kitzbühel | 25.03.2015
Alpenfahrt
Maserati hat auf der Maierl Alm bei Kitzbühel sein Quartier aufgeschlagen. Dort sollen Urlauber von den Allrad-Qualitäten überzeugt werden.
mid/wal
Maseratis Dreizack auf der Jagd: Sein Revier ist Kitzbühel. Und das mondäne Tiroler Skigebiet bietet die passende Sport-Kulisse für eine Wintertour mit Probefahrten.
Der norditalienische Sportwagenhersteller Maserati, dessen Markenzeichen die mit drei Zacken versehene Jagdwaffe des Meeresgottes Neptun ist, schickt seine Viertürer Quattroporte und Ghibli ins Rennen. Zweck der Übung: Den Kitzbüheler Platzhirschen BMW und Audi die Schau zu stehlen.
Sein Lager hat Maserati auf der Maierl Alm hoch oben über Kitzbühel aufgeschlagen. Ein edel-rustikales Anwesen mit Vier-Hauben-Restaurant und behaglich luxuriösen Gäste-Chalets.
Neben den zahlreichen dicken SUV-Fahrzeugen auf dem Hotelparkplatz nehmen sich die Maseratis schlank und agil aus. Dank Allrad-Technik S Q4 können sich Quattroporte und Ghibli aber genauso souverän in Schnee und Matsch tummeln wie die bulligen Geländewagen.
Unterdessen fischt Maseratis Neptun in den Alpen keineswegs im Trüben: Dort logiert das potenzielle Klientel der Marke. Jeder Interessent wird zu einer Probefahrt eingeladen - und das auch noch kostenlos.
Maserati spricht seit Einführung des Ghibli 2013 nicht mehr nur Superreiche an, aber immer noch Reiche. Die Preisliste startet bei 75.494 Euro (Deutschland: 67.000 Euro) für den 275 PS starken Diesel, der in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Der 409 PS starke Allrad-Benziner S Q4 schlägt mit 107.213 Euro (D: 84.000) Euro zu Buche, erreicht Tempo 100 aber schon nach kurzweiligen 4,8 Sekunden.
Sehr viel Geld, aber weniger als von so manchem vermutet, denn in den Köpfen der Leute rangiert Maserati in der Luxusklasse à la Ferrari und Lamborghini. Audi A6, BMW 5er oder Mercedes E landen aber bei entsprechender Motorisierung und Ausstattung ebenfalls locker in diesen Regionen.
Nun ist der Fahrer im Ghibli S Q4 individueller, sportlicher und auffälliger unterwegs als etwa im ähnlich motorisierten BMW 535 i xDrive. Mit dem bayerischen Wettbewerber hat der Norditaliener Automatik- und Allrad-Technik gemeinsam. Das Getriebe stammt in beiden Fällen vom Hightech-Spezialisten ZF.
Doch die Italiener kitzeln aus dem 3,0-Liter großen V6-Motor mehr PS und Sound heraus. Ein abenteuerlustiger Latin Lover, sozusagen. Und der macht so viel Furore, dass Maserati von sich sagen kann, 2014 seine Verkaufszahlen gegenüber 2012 versechsfacht zu haben.
Neugierige Blicke, verdrehte Köpfe und anerkennendes Nicken - bei unserer Fahrt durch Skiorte und Alpenpässe ist uns Aufmerksamkeit sicher. Bei einem kleinen Kavalierstart bei offenem Seitenfenster in einem Tunnel hört sich der V6-Motor wie der Achtzylinder eines Rennwagens an.
Akzentuiert wird der sportliche Sound von kleinen Explosionsgeräuschen. Da kommt Freude auf. Es geht aber bei der Wahl des sicheren Fahrmodus I.C.E. auf Wunsch auch sehr gediegen voran. Dann klingt der Motor seidig und elegant. Das Alpen-Revier ist neu abgesteckt, aber Maserati will noch mehr. Ende dieses Jahres stellt der Sportwagenhersteller seinen ersten SUV vor.