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Nissan: Gesamtkonzept Elektro-Zukunft Nissan IDS Concept

Spannende Denkmodelle

Nissan-Gedanken über die Elektromobilität: Autos als Energiespeicher im Haushalt und das zweite Leben der Batterien von Elektroautos.

Georg Koman

Bei Elektroautos geht es bei weitem nicht nur um lokale Emissionsvermeidung und weniger Lärm. Diese beiden Punkte mögen heute wichtige Kaufargumente sein, aber Nissan denkt das Elektrothema weiter.

Ein Grundproblem des Stroms ist seine schlechte Speicherbarkeit. Nicht nur bei Autos - obwohl Nissan seinen Topseller Leaf erst heuer mit einer von 24 kWh auf 30 kWh vergrößerten Batterie ausgestattet hat -, auch generell.

Kraftwerke sind darauf ausgelegt, in Spitzenzeiten genug Strom zu liefern. Dementsprechend hemmungslos wird produziert. Mit unnötigen Überschüssen muss man derzeit leben, vor allem bei erneuerbarer Energie.

Nicht anders sieht es bei der Stromproduktion im Eigenheim - via Photovoltaik - aus. Diese funktioniert am besten, wenn die Sonne scheint. Das tut sie aber meist dann, wenn niemand zu Hause ist und kaum Strom verbraucht wird. Der Überschuss wird ins Netz eingespeist, wo man ihn auch nicht braucht, und ihn entsprechend schlecht vergütet. Abends, wenn alle zu Hause sind und mächtig Strom verbrauchen, kann die Photovoltaik-Anlage naturgemäß nicht produzieren.

Nissan denkt nun zwei Möglichkeiten an, wie man dieses Szenario entschärfen könnte. Eines der Schlagworte lautet dabei "bidirektionales Laden". Das im Haus ans Ladegerät angeschlossene Auto kann genauso gut Strom abgeben. Zunächst für den Bedarf von Eigenheim-Besitzern, später auch ganz allgemein an öffentlichen Ladestellen (Stromentnahme natürlich gegen Vergütung). Technisch möglich ist das bereits jetzt: Mit dem Gleichstrom-Ladesystem CHAdeMO, wie es beim Leaf seit 2013 zum Einsatz kommt.

Eine sehr weit gediehene Elektromobilität vorausgesetzt, könnten Kraftwerke weniger Strom produzieren, weil die abendlichen Spitzen durch parkende Elektroautos ausgeglichen würden. Geladen werden diese dann z.B. mit billigerem Nachtstrom. Das senkt gleichermaßen die Stromkosten, wie es die Umwelt entlastet.

Ein weiteres Schlagwort ist das "zweite Leben" von E-Auto-Batterien. Hierzu gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Nissan und Eaton. Ausgemusterte Batterien (deren Kapazität ca. noch 70 Prozent der ursprünglichen beträgt) werden dabei nicht entsorgt, sondern von Eaton in ein elegantes Gewand (siehe Bild unten) gesteckt und unter dem namen "xStorage" für den Hausgebrauch aufbereitet.

Besitzt man eine Photovoltaik-Anlage, wird der produzierte und nicht verbrauchte Strom in die Batterie gespeist. Abends nützt man dann den Batterie-Speicher, anstatt für "frischen" Strom zu bezahlen. Zehn Jahre Garantie gibt Eaton auf die Batteriekapazität. Der Preis beträgt 4.000 Euro für 4,2 kWh Kapazität inklusive Installation, bestellbar ab sofort.

Wieso nur 4,2 kWh, wo die Batterie im Auto doch mindestens 24 kWh bietet? Ganz einfach: Weil Eaton für 4,2 kWh garantieren muss. Durchaus möglich, dass die Batterie am Anfang eine deutlich höhere Kapazität hat, entscheidend ist, dass sie nach zehn Jahren noch mindestens 4,2 kWh zusammenbringt.

Eine Überschlagsrechnung ergibt, dass sich das System etwa nach zwölf Jahren rechnet. Geht man davon aus, dass die Batterie nicht nach Ende der Garantie schlagartig den Geist aufgibt und z.B. 15-20 Jahre hält, würde sich die Sache selbst ohne Förderung der öffentlichen Hand rentieren. Sollte es eine solche dereinst geben, würden sie die Attraktivität von xStorage natürlich weiter steigern.

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