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Besuch im Designstudio von Infiniti

Tüfteln an übermorgen

Die kreative Ader von Infiniti entspringt in London. Hier tüfteln die schlauen Köpfe der Nissan-Nobeltochter am Aussehen der Autos von übermorgen.

mid/rlo

Zuerst heißt es: Smartphones und Kameras abgeben. Denn Aufnahmen sind in dem Gebäude nicht gestattet. Zu groß ist die Gefahr, dass automobile Geheimnisse in die falschen Hände geraten. Dafür wird uns Haus- und Hof-Fotograf "James" zur Seite gestellt. Der Mann weiß natürlich genau, was er ablichten darf und was nicht.

Bei dem Rundgang und mit Blick auf unseren Fotografen denkt man zwangsläufig an die berühmten "James-Bond-Filme". Und dabei vor allem an "Q", den Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdienstes - natürlich nur im Kino. Denn irgendwie hat alles, was der neutrale Beobachter hier hört und sieht, einen Hauch von Science-Fiction. Die Infiniti-Tüftler scheinen ihrer Zeit voraus.

Anstelle von "Q" läuft uns Matthew Weaver (Bild unten) über den Weg. Der sympathische grauhaarige Gentleman ist der Chef des Hauses, der europäische Design-Direktor der Marke Infiniti. Was versteht dieser kreative Kopf unter Formsprache in der Autoindustrie? "Design ist Kunst und Karma zugleich", verrät Mister Weaver. "Wir sind hier, weil unser Blick stets nach vorne gerichtet ist. Wir denken beim Design an die Fortbewegung von Morgen. Wir geben der Zukunft schon heute ein Gesicht."

Die neueste Schöpfung des Hauses ist das Projekt "Black S". Dabei handelt es sich um einen Teil des Infiniti-Plans zur Elektrifizierung aller Neuwagen ab 2021. Der Prototyp mit Doppel-Hybrid-System (Bild ganz oben) knüpft an die Infiniti-Design-Studie des Projekt Black S an, die erstmals auf dem Genfer Automobilsalon 2017 gezeigt wurde. Das Fahrzeug soll das Bekenntnis der Marke zu seiner Entwicklungsstrategie verstärken, künftig auf performance-orientierte elektrifizierte Antriebe zu setzen. Dabei kann Infiniti auf das Technik Know-how der gesamten Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zurückgreifen.

Renault ist vor allem wegen seines Formel-1-Engagements ein wichtiger Faktor. Zwischen beiden Partnern bestehe ein reger Austausch, betont Design-Chef Matthew Weaver. Die Formel-1-Fabrik in Enstone, wo einst Michael Schumachers Benetton-Rennstall beheimatet war, ist nur eine knappe Autostunde von London entfernt. Dank der Zusammenarbeit mit dem Renault Sport Formula One Team hatten die Infiniti-Ingenieure beim Projekt "Black S" auch Zugriff auf spezialisierte Technologien, wie beispielsweise auf modernste Simulationsprogramme zur Optimierung der Aerodynamik.

Das Project "Black S" kombiniert eine neue Doppel-Hybrid-Technologie, die mit dem 3,0-Liter-V6-Motor (Typ: VR30) von Infiniti kombiniert ist. Ein Energie-Rückgewinnungs-System (ERS) trage dabei zu einer Steigerung des Drehmomentes und der Leistung bei, erklären die Ingenieure. Die Systemleistung steigt so auf 420 kW/571 PS. Der Turbo-Motor alleine leistet 405 PS. Damit beschleunigt "Black S" laut Infiniti in weniger als 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Der Buchstabe "S" soll besonders sportliche Serienfahrzeuge der Marke kennzeichnen. Mit dem "Black S" sei jetzt das höchste Level in Sachen Leistung, Dynamik, Aerodynamik und Energiemanagement erreicht. Der Prototyp entstand auf Basis des Q60s in gemeinsamer Entwicklungsarbeit mit dem Renault Formel-1-Team.

Dass es sich bei "Black S" um ein außergewöhnliches Fahrzeug handelt, sieht man schon an der Gestaltung des Heckflügels. Dieser ist vollständig aus Kohlefaser gefertigt und hat das Gütesiegel von den Aerodynamik-Spezialisten des Renault-Formel-1-Teams erhalten: "Geprüft und für gut befunden". Der Flügel weist ein ähnliches Profil auf wie jener, den das Renault Sport Formula One Team den "Monza-Flügel" nennt. Sein Anstellwinkel ist wegen der hohen Endgeschwindigkeiten in Monza flacher als bei allen anderen F1-Rennen, für ein für die Straße zugelassenes Auto bietet der Heckflügel nach Angaben der Ingenieure aber ausreichenden Abtrieb in allen relevanten Fahrsituationen.

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