AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Eine Überlegung wert

Ende 2019 wurde die Produktion des Fiat 124 Spider eingestellt, auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es aber etliche Autos mit wenigen Kilometern zu günstigen Tarifen.

Schluss, aus, basta! Ende vergangenen Jahres machte Fiat kurzen Prozess mit einem der schönsten Cabrios der Neuzeit, dem 124er Spider. Er wird zwar noch gebaut - aber nicht mehr für den österreichischen und deutschen Markt. Macht aber nichts. Wer Frühlingsgefühle verspürt und den schicken Roadster für schmales Geld haben will, der findet auf dem Gebrauchtwagenmarkt viele Modelle mit wenigen Kilometern unter 20.000 Euro.

Anno 2015 wurde der Spider wiedererweckt. Der kleine Italiener war einer der großen Stars bei der Autoshow in Los Angeles. Rund 30 Jahre mussten die Fans des erfolgreichen italienischen Cabrios (circa 200.000 gebaute Modelle) auf die Neuauflage warten. Und sie wurden nicht enttäuscht. Mit Design-Zitaten des Vorgängers wie Hexagonal-Grill, Power Domes auf der Motorhaube und flachen Heckleuchten ausgestattet, entzückte er die Fiat-Gemeinde. Im Vergleich zum technischen Zwilling, dem Mazda MX-5, ist die Karosserie um 14 Zentimeter länger.

Und auch beim Motor wollte man dem Auto eine italienische Note geben. Statt des 1,5-Liter-Mazda-Saugers setzten die Azzurri auf einen 1,4 Liter großen Turbomotor. Und der hat es in sich. Beim Tritt auf das Gaspedal genehmigt sich der Fiat 124 nur eine minimale Turboloch-Gedächtnis-Zehntelsekunde, aber dann geht es auch schon los. Das maximale Drehmoment von 240 Nm steht schon bei 2.250 Umdrehungen zur Verfügung. In 7,5 Sekunden geht es von 0 auf Tempo 100. Und zwar zackig. Dank des Sechsgang-Getriebes, das sich so knackig schalten lässt wie kaum ein anderes auf dem Markt.

Wenig Gewicht, Heckantrieb und die Wendigkeit eines Lambada-Tänzers - da kann das Frühjahr kommen. Apropos: Selbst, wenn die Wolkendecke nur kurz aufreißt: Das Verdeck beim Spider ist schnell weg. Und zwar in drei Sekunden. Das geht ganz einfach mit der Hand. Hebel aufschnappen lassen, Stoffmütze nach hinten ziehen, einrasten lassen. Wer braucht dazu schon einen Elektromotor und anfällige Technik?

Eigentlich hat sich das Italo-Cabrio gut verkauft. 40.000 mal weltweit. Der Fiat 124 Spider liegt in diesem Segment, das allerdings ziemlich schrumpft, auf Platz zwei in Europa. Gleich hinter dem MX-5. Und dann der überraschende Abschied. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. "Ci vidiamo!" - wir sehen uns.

Und zwar auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Wer einen Spider sucht, kann dort schon für unter 20.000 Euro ein echtes Schnäppchen machen. Beispiel gefällig? Bei unserer Suche auf Willhaben.at haben wir einen Spider mit der teureren Sonderausstattung Lusso mit 37.000 Kilometern auf dem Tacho für 17.990 Euro gefunden, in Deutschland liegen die Preise noch eine Spur drunter.

Lusso (Luxus auf italienisch) sollte man sich übrigens schon gönnen. Weil der Spider mit den 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, der Auspuffanlage mit verchromten Endrohren und dem Überrollbügel in Aluminium-Optik einfach besser aussieht. Und auch im Interieur gilt: Das Auge fährt mit. Leder-Applikationen und Einsätze in glänzendem Schwarz geben dem Armaturenbrett einen edel-sportlichen Charakter.

Nachteile hat der Fiat 124 Spider nicht wirklich. Und wenn, dann sind sie systemimmanent. So wie zum Beispiel die tiefe Sitzposition, die schon eine gewisse Gelenkigkeit erfordert. Oder das Kofferraumvolumen, das beim Spider mit 140 Litern leicht über dem einer gewöhnlichen Schuhschachtel rangiert.

Unser Fazit: Wer auf einen knackigen Italiener steht, der über verlässliche Mazda-Technik verfügt, für den ist der Spider eine echte Option. Bella Italia auf vier Rädern. Noch dazu erschwinglich. Und wer etwas ganz Besonderes haben will, der sollte 5.000 Euro drauflegen. Mit der Abarth-Variante (170 PS, 250 Nm Drehmoment) fühlt man sich nicht mehr wie ein kleiner Italiener, sondern wie ein kleiner Ferraristo. mid/rhu

Technische Daten Fiat 124 Spider:

- Hubraum: 1.368 ccm

- Leistung: 140 PS

- max. Drehmoment: 240 Nm bei 2.250 U/min

- Antrieb: Heck

- Getriebe: 6-Gang-Handschalter

- 0 bis 100 km/h: 7,5 s

- Top-Tempo: 217 km/h

- Länge /Breite /Höhe: 4,08 / 1,74 / 1,23 m

- Kofferraum: 140 l

- Normverbrauch: 6,4 l/100 km

- CO2-Emissionen: 148 g/km

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.