
Wenn der Puma den Puma jagt | 05.05.2021
Rennen Modellauto gegen großen Ford
Ein Rennen, in dem 147 Kilowatt gegen nur 402 Watt antreffen, gab es wohl noch nie. Und dennoch ist es alles andere als unfair, denn dass der Puma ST im Maßstab 1:1 nicht nur viel schwerer ist als sein Modellauto-Kollege ist nur eine gravierende Einschränkung, die das Ergebnis offen lässt.
Typisch britisch, könnte man meinen, wenn man sich diese ungleiche Auseinandersetzung so ansieht. Auf der Insel wettet man schließlich gerne, und damit auch dieses Match möglichst spannend wird, wählte man als neutralen Austragungsort nicht einfach nur die Rennstrecke Brands Hatch in Großbritannien. Damit die Wettkampf-Bedingungen möglichst fair sind, muss der "große" Puma ST den insgesamt 1,9 Kilometer langen Brands Hatch Indy Circuit in einer Zeit von rund 60 Sekunden bewältigen, während der "kleine", speziell für dieses Rennen gebaute Puma ST im Maßstab 1:10 drei Runden auf der 220 Meter langen Brands Hatch-Kartbahn zu absolvieren hat, einer verkleinerten Nachbildung des Indy Circuit, die dessen sechs anspruchsvolle Kurven widerspiegelt. Und da der ferngesteuerte Winzling eine Rundenzeit von etwa 20 Sekunden schafft, könnte das Ergebnis mehr als nur knapp werden.
Am Steuer des 200 PS starken SUV sitzt niemand geringerer als Louise Cook. Sie war die erste Frau, die den "FIA Production Car Cup" für Fahrer/Fahrerinnen von Nicht-Allrad-angetriebenen Fahrzeugen gewonnen hat. Außerdem holte sie in den Jahren 2010 and 2011 den Titel "British Rally Championship Ladies".
Die Fernsteuerung des 1,3 Kilogramm leichten Modell-Pumas, dessen Karosserie speziell für dieses Rennen gefertigt wurde, überlässt man dem professionellen Modellauto-Piloten Lee Martin, der sechs europäische und 13 britische Meistertitel trägt. Entwickelt wurde der ferngesteuerte Puma ST von "Designworks". Er basiert auf einer ARC R12FF-Plattform und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 80 km/h. Das Kräfteverhältnis scheint also durchaus ausgeglichen zu sein.
"Es war ein riesiges Vergnügen, mit dem Ford Puma ST auf der Rennstrecke in Brands Hatch unterwegs zu sein. Ein solches Sportwagengefühl hatte ich in einem SUV nicht erwartet. Rallye-Fahrzeuge von Ford sind mir aus meiner Praxis als Rennfahrerin vertraut, deshalb kann ich mit gutem Gewissen bestätigen, dass der Ford Puma ST echte Sportler-Qualitäten auf die Straße bringt", sagt Louise Cook. "Dieses Rennen gegen die Uhr war eine einmalige Gelegenheit zu sehen, wie ein ferngesteuertes Modellauto gegen ein reales Fahrzeug im Wettbewerb bestehen kann. Unser Modell wurde dem echten Puma ST detailgenau nachempfunden, bis hin zum Frontantrieb und der Lackierung. Das Rennen hat echt Spaß gemacht. Vielleicht können Louise und ich beim nächsten Mal das Auto wechseln", so Lee Martin.