
VW muss Produktion des 6.1 ausweiten | 03.09.2021
Der Urlaub ist schuld an allem
Eine durchaus kuriose Meldung aus Hannover: Volkswagen Nutzfahrzeuge muss die Fertigung des alten Bus-Modells 6.1 deutlich in die Höhe fahren. Obwohl der neue Multivan schon da ist. Aber der Camper California ja doch noch auf dem alten basiert.
Die Phase des Modelwechsels ist immer heikel. Wie gut wird der Neue ankommen, wie schnell sinkt die Nachfrage nach dem Alten, klappt das überhaupt und so weiter und so fort. Bei VW Nutzfahrzeuge ist diese Angelegenheit beim klassischen Bus aber eh schon ungewöhnlich heikel. Denn erstmals in der Geschichte wird nur der Multivan durch einen völlig neuen Wagen abgelöst. Alle anderen Versionen – die ganzen Nutzfahrzeugvarianten aber auch die Camper – basieren aber noch auf dem T 6.1. Eine logistische Herausforderung, die nun um eine weitere Facette reicher geworden ist: die enorm gestiegene Nachfrage nach der alten Version.
Nicht nur, dass sich zum Schluss noch viele für den alten Multivan entschieden – jetzt ist es noch so, dass der Trend zum Camping-Urlaub so stark um sich, dass man täglich 130 zusätzliche Californias fertigen muss. Das ist gewaltig, aber der um 34,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegene Nachfrage muss ja irgendwie Rechnung getragen werden. „Wir tun alles, um den Ansprüchen und der hohen Nachfrage des California 6.1 gerecht zu werden“, sagt Lars Krause, Markenvorstand für Vertrieb und Marketing bei VWN. Und der derzeit statt findende Caravan Salon in Düsseldorf dürfte da wohl auch nicht wirklich für Entspannung sorgen.
Ist natürlich ärgerlich für den brandneuen T7, der offiziell nicht T7 heißen darf. Aber die Kastenform des Vorgängers ist für den Einsatz als mobiles Wohnzimmer wesentlich besser geeignet. Den 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Californias im Dreischicht-Betrieb zusammenschrauben, dürfte jedenfalls nicht so schnell langweilig werden.