AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Gebrauchtwagenpreise entwickeln sich unterschiedlich
AutoScout24

April 2023: Rückgang in Österreich, Stagnation in Deutschland

Der Gebrauchtwagenmarkt ist und bleibt spannend zu beobachten. Nun sind die neuen Zahlen für März 2023 da und zeigen erneut unterschiedliche Entwicklungen in Österreich und Deutschland. Die Nachfrage ist zwar da wie dort sehr hoch, doch während in Österreich ein messbarer Rückgang zu beobachten ist, stagnieren die Preise in Deutschland nur - das aber immerhin zum ersten Mal seit Juli 2022.

Österreichische Interessenten für Gebrauchtwagen haben Grund zur Freude - zumindest ein klein wenig. Wie ein aktueller Blick in den AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) zeigt, sanken die Gebrauchtwagenpreise nach einem Allzeithoch im Februar im März geringfügig um durchschnittlich 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Mit 28.425 Euro befinden sie sich aber nach wie vor auf hohem Niveau, nur jetzt eben mit leicht sinkender Tendenz. Immer noch ist aber klar ersichtlich, dass Gebrauchte aktuell teurer sind, als wir es gewohnt sind. Ein entsprechendes Fahrzeug kostet aktuell 10 Prozent mehr als vor einem Jahr und sogar 26 Prozent mehr als im März 2021.

"Getrieben durch Saisonalität schwankten die Gebrauchtwagenpreise in den vergangenen Monaten. Es ist zu früh, um von fallenden Preisen zu sprechen, aber wir beobachten derzeit eine Seitwärtsbewegung. Die höhere Verfügbarkeit an Neuwagen seit Ende des ersten Jahresquartals führt zu steigendem Angebot bei Gebrauchtwagen und lässt daher mittelfristig einen Rückgang der Preisentwicklung erwarten,“ resümiert Nikolaus Menches, Country Manager von AutoScout24 in Österreich.

Etwas andere Töne sind da von Stefan Schneck zu vernehmen, seines Zeichens Vertriebschef für Deutschland bei AutoScout24: „Auch wenn die Zahlen im März deutliche Entspannungssignale in den Markt senden, wäre es verfrüht von einer Trendumkehr zu sprechen (...) Die Gebrauchtwagenpreise sinken saisonal bedingt im Frühjahr und in den Sommermonaten und steigen im Regelfall erst mit Blick auf den Herbst wieder an. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat diese Mechanismen weitestgehend außer Kraft gesetzt und zu einer fast kontinuierlichen Teuerung geführt. Auch wenn die größte Preisdynamik sich vorerst gelegt zu haben scheint, ist es nicht auszuschließen, dass die allgemeine Inflation auch die Kosten für Gebrauchtwagen zum Jahresende noch einmal überdurchschnittlich antreibt.“

Konkret kostet ein deutscher Gebrauchtwagen im März durchschnittlich 29.180 Euro und somit nahezu gleich viel wie noch im Februar (29.165 Euro). Demnach kostet ein entsprechendes Fahrzeug hier aktuell 8 Prozent mehr als vor einem Jahr und sogar 32 Prozent mehr als im März 2021. Der über alle Segmente und Klassen zu beobachtende Trend ist dabei aber vor allem auf gebrauchte E-Autos und Hybridfahrzeugen zurückzuführen, während Diesel im März 2023 eine leichte Preissteigerung verbuchen können.

Die Segmente im Einzelnen
Mit einem Minus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat kosten Stromer in Deutschland aktuell durchschnittlich 40.239 Euro. Auch Hybride geben im März 1,2 Prozent ab und werden jetzt für durchschnittlich 40.941 Euro gehandelt. Während Dieselfahrzeuge einen leichten Wertzuwachs von 0,4 Prozent verzeichnen, machen LPG-Fahrzeuge den größten Preissprung: Ein Plus von 1,8 Prozent entspricht einem Durchschnittspreis von 19.370 Euro. Eine uneinheitliche Entwicklung zeichnet sich auch beim Blick auf die Fahrzeugsegmente ab. Verteuert haben sich im März vor allem SUV/Geländewagen: 36.264 Euro kosten die Fahrzeuge durchschnittlich im März und damit 0,7 Prozent mehr als noch im Februar. Kleinere Schnäppchen sind hingegen bei der Kompaktklasse drin: Interessierte sparen hier im Schnitt 1 Prozent und geben 21.808 Euro für ihren kompakten Gebrauchten aus. Bei der Analyse der Altersklassen fallen die 5 bis 10 Jahre alten Fahrzeuge ins Auge. Diese verteuern sich um 0,7 Prozent auf 21.457 Euro. Ältere Fahrzeuge werden günstiger. So geben Youngtimer (ab 20 Jahre) durchschnittlich 0,7 Prozent nach, was die Angebotspreise auf durchschnittlich 8.712 Euro reduziert. Den stärksten Preisrückgang müssen Oldtimer verkraften, welche sich um durchschnittlich 1,9 Prozent auf 31.362 Euro verbilligen.

Anders in Österreich: Hier ist das Bild einheitlich. Verbilligt hat sich im März vor allem die Kompaktklasse: 20.529 Euro kosten die Fahrzeuge durchschnittlich im März und damit -1,9 Prozent weniger als noch im Februar. Auch die beliebten Kleinwagen sind aktuell um -1,6 Prozent günstiger zu haben und kosten im Schnitt 16.326 Euro. Kleinere Schnäppchen sind auch bei der Ober- und Mittelklasse drin: Interessierte sparen hier im Schnitt -1,5 Prozent. Käufer:innen geben 31.660 Euro für die Oberklasse und 25.572 Euro für die Mittelklasse aus. Bei der Analyse der Altersklassen fallen die Old- und Youngtimer ins Auge. Diese verteuern sich um bis zu 4,5 Prozent.

Angebot und Nachfrage
Grundsätzlich hat die Nachfrage sowohl in Deutschland, wie auch Österreich zugenommen. Am stärksten legt sie etwa in Österreich bei den 5 bis 10-jährigen Autos mit einer Steigerung von 50 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Aber auch die 3 bis 5-Jährigen sind mit einem Nachfrageplus von 43 Prozent sehr beliebt, ebenso wie die Ober- und Mittelklasse (+50 Prozent). E-Autos (+73 Prozent), Benziner (+46 Prozent), Diesel (+41 Prozent) und CNG- sowie Hybrid-Fahrzeuge (+33 Prozent) sind im März ebenfalls sehr beliebt. In Deutschland wiederum stieg die Nachfrage nach CNG-Fahrzeugen am stärksten (14 Prozent), aber auch Benziner (+10 Prozent) und Diesel (+9 Prozent) sind im März sehr beliebt. Während Verkäufer von E-Autos sich noch über 8 Prozent mehr Kundenanfragen freuen können, stoßen Hybride mit -2 Prozent auf weniger Resonanz verglichen mit dem Vormonat.

Das Angebot in Österreich wächst angenehmerweise seit Jahresbeginn. Allein im März werden 4,7 Prozent mehr Stromer auf AutoScout24 angeboten als noch im Februar. Ähnlich ist die Entwicklung bei Hybriden: 1 Prozent mehr Fahrzeuge haben Verkäufer im März ins digitale Schaufenster gestellt. Leicht rückläufig sind die Angebote hingegen bei den zurzeit beliebten Verbrennern: -2,1 Prozent weniger Diesel und -2,3 Prozent weniger Benziner stehen im März zur Verfügung.

In Deutschland wiederum lassen sich auch hier unterschiedliche Entwicklungen je nach Segment beobachten: Ein größeres Angebot haben Verbraucher im März vor allem bei gebrauchten E-Autos – allein im März werden 7,7 Prozent mehr Stromer auf AutoScout24 angeboten als noch im Februar. Ähnlich ist die Entwicklung bei Hybriden: 5,1 Prozent mehr Fahrzeuge haben Verkäufer im März ins digitale Schaufenster gestellt. Leicht rückläufig sind die Angebote hingegen bei den zurzeit beliebten Verbrennern: 1 Prozent weniger Diesel und 0,3 Prozent weniger Benziner stehen im März zur Verfügung.

Originalmeldung vom 07.02.2023:


Wie so oft ist natürlich alles relativ. Obgleich es also an und für sich natürlich für Kauf-Interessenten erfreulich ist, dass die Gebrauchtwagenpreise in Österreich sowohl im Dezember als auch im Jänner ganz leicht um jeweils -0,17 Prozent rückläufig waren, so liegt der aktuelle Durchschnittspreis von 28.418 Euro noch immer um 3.000 Euro über dem Durchschnittspreis im Jänner 2022. Das zeigt der aktuelle AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI). Auch die ebenfalls darin ablesbare Entwicklung, dass mit Jahresbeginn die Nachfrage in allen Kategorien und Altersklassen um bis zu 50 Prozent stark angestiegen ist, ist per se nicht überraschend, wie Nikolaus Menches, Country Manager von AutoScout24 in Österreich erklärt und gleichzeitig auf eine weiterhin positive Entwicklung hofft: „Diese Entwicklung ist auch saisonal bedingt. Dennoch sehen wir erste Anzeichen für eine Normalisierung am Gebrauchtwagenmarkt. Das heißt, das Angebot wird voraussichtlich dieses Jahr wieder steigen und die Preisentwicklung wird moderater ausfallen.“

Im Detail: Besonders gefragt waren im Jänner bei den Kaufinteressenten Vans und Kleinbusse, die im Jahresvergleich auch mit einem Preisplus von 19 Prozent auf durchschnittlich 25.277 Euro am stärksten zugelegt haben. Unter den Fahrzeugklassen verzeichneten die Obere Mittelklasse (+48 Prozent), die Kompaktklasse (+47 Prozent) sowie Kleinwagen (+46 Prozent) das höchste Nachfrageplus gegenüber dem Vormonat. Den zweitstärksten Preiszuwachs konnte man in den vergangenen 12 Monaten bei der Oberklasse mit einer Steigerung von 18,6 Prozent auf 66.770 Euro beobachten. Die obere Mittelklasse (31.986 Euro) sowie Kleinwagen (16.050 Euro) wurden im Jahresvergleich um rund 10 Prozent teurer. Die Mittelklasse blieb mit einem Plus von 4,5 Prozent und mit durchschnittlich 26.171 Euro preislich relativ stabil.

Auch wenn das Angebot an gebrauchten Elektroautos immer noch im niedrigen dreistelligen Bereich liegt, hat sich der Pool seit 2020 rund verdreifacht. Die Nachfrage nach gebrauchten E-Autos ist 2022 um rund 30 Prozent im Vergleich zu 2021 in Österreich angestiegen.

Grimmiger, das Bild in Deutschland:
Mit durchschnittlich 28.749 Euro erklimmen die Gebrauchtwagenpreise dort auch im Januar 2023 ein neues Allzeithoch. Das bedeutet eine Teuerung von 1,2 Prozent im Vergleich zum Dezember vergangen Jahres. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legen die Preise um insgesamt 10,7 Prozent zu - ein Gebrauchter kostet im Januar dieses Jahres somit durchschnittlich 2.767 Euro mehr als im Januar 2022.

"Auch im neuen Jahr setzt sich der Trend bei den Gebrauchtwagenpreisen weiter fort - und das heißt: Die Fahrzeuge werden noch einmal deutlich teurer", sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. "Alles andere wäre auch überraschend gewesen, denn die Probleme, die die Teuerung befeuern, bleiben weiterhin ungelöst. Zusätzlich treiben saisonale Faktoren aktuell die Preise. So verteuern sich Gebrauchtwagen im Winter, während die Preise im Frühjahr für gewöhnlich wieder nachgeben. Es wird spannend, zu beobachten, ob wir dieses Jahr zu dieser gewohnten Entwicklung zurückkehren werden."

Die Preissteigerung geht im Januar vor allem auf das Konto der Verbrenner, die sich jeweils um rund ein Prozent im Vergleich zum Dezember 2022 verteuern. Somit kosten Diesel im Schnitt 29.347 Euro und Benziner 26.478 Euro. Mit einem Plus von 1,9 Prozent legen nur LPG-Fahrzeuge prozentual stärker zu, sie kosten damit im Januar durchschnittlich 18.853 Euro.

Bei allen anderen Antriebsarten sind die Preise hingegen rückläufig: E-Autos verbilligen sich um zwei Prozent auf einen durchschnittlichen Angebotspreis von 42.703 Euro. Hybride geben mit 2,8 Prozent sogar noch stärker nach und pendeln sich zum Jahresstart bei einem Durchschnittspreis von 41.832 Euro ein. Den größten Preisrückgang registriert der AGPI bei Erdgasfahrzeugen (CNG) - ein Minus von 3,4 Prozent drückt den Durchschnittspreis auf 17.161 Euro.

Bei der Analyse der Fahrzeugsegmente ziehen vor allem hochpreisige Modelle noch einmal deutlich an. So verteuern sich Fahrzeuge der Oberklasse - mit einem Durchschnittspreis von 67.985 Euro nach Sportwagen ohnehin die teuerste Kategorie - um deutliche 3,6 Prozent. Beim Blick auf die Alterssegmente verzeichnen vor allem Oldtimer einen Ausreißer nach oben: 31.440 Euro kosten die Oldis durchschnittlich im Januar - ein Plus von 6,3 Prozent in nur einem Monat.

Die gute Nachricht zum Jahresbeginn: Das Angebot an gebrauchten E-Autos legt erneut deutlich zu - um 19,4 Prozent innerhalb nur eines Monats. Und auch Fans von Hybriden steht auf AutoScout24 im Januar ein um 16 Prozent vergrößertes Angebot zur Verfügung. Weniger Angebote finden hingegen Fahrer, die lieber klassisch mit einem Benziner unterwegs sein wollen - 3,6 Prozent beträgt der Angebotsrückgang in diesem Segment.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Die Abmeldung eines Fahrzeugs kann eine mühsame Aufgabe sein, aber in Deutschland ist sie gesetzlich vorgeschrieben. Doch in Zeiten der Digitalisierung gibt es eine zeitgemäße Lösung, die den Prozess erheblich erleichtert.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.