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Wurz & Wurz machen die internationalen Straßen sicher

In Teesdorf erklärte F1-Pilot Alex Wurz, warum er sich mit "Test & Training International" weltweit für mehr Verkehrssicherheit einsetzen wird.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Test & Training International

Wer schon einmal einen Schleuderkurs absolviert oder im Motorsport ein Fahrzeug am Limit pilotiert hat, weiß, dass es mitunter zu brenzligen Situationen kommen kann, in welchen man nicht mit aller Kraft bremsen, sondern "pumpen" oder sogar kräftig aufs Gas steigen sollte.

Und es ist die Vorstellung traurig, dass es sicher schon viele tödliche Unfälle gab, weil der Lenker verzweifelt das Bremspedal durchtrat und er damit erst so richtig ins Rutschen kam - nur ein Beispiel von vielen - es zeigt aber, was Test & Training International vermitteln möchte.

TTI baut Fahrsicherheitszentren - dort können LenkerInnen, vom Anfänger bis zum Berufskraftfahrer, die Grenzen der Fahrphysik ausloten, um so auch in Extremsituationen nicht die Nerven zu verlieren.

Im Fahrtechnikzentrum Teesdorf wurde im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass Formel 1-Pilot Alex Wurz gemeinsam mit seinem Vater Franz Wurz, dem früheren Rallyecross-Europameister, die Marke Test & Training International erworben hat.

Das TTI-System wurde in den letzten zwanzig Jahren vom Automobilklub ÖAMTC gemeinsam mit Franz Wurz entwickelt, bislang wurden in Österreich neun Fahrtechnikzentren errichtet. Jetzt hat sich Alex Wurz dazu entschlossen, gemeinsam mit seinem Vater auch außerhalb Österreichs solche Zentren zu errichten.

"Mit dem Erfolg der Einführung des Mehrphasen-Führerscheins für Führerscheinneulinge in Österreich wurde deutlich, dass unser Modell auch in anderen Ländern gebraucht werden könnte – und auch gebraucht wird", erklärte Alex Wurz auf der Pressekonferenz.

Im Gespräch mit motorline.cc betonte der Niederösterreicher, dass es persönliche Gründe gewesen seien, warum er sich künftig als de facto erster Formel 1-Fahrer in einem derartigen Ausmaß weltweit für die Verkehrssicherheit einsetzen möchte:

"Ich habe zwei Kinder zuhause und ich würde mir wünschen, dass sie jeden Tag gesund nachhause kommen. Und der Weg von Punkt A zu Punkt B führt heutzutage immer über die Straße." Natürlich müsse ein solches Unternehmen auch Gewinne erzielen, gab Wurz offen zu - im Vordergrund würde jedoch das "Verhindern von menschlichen Tragödien" stehen.

25 % weniger tote Führerscheinneulinge

In Österreich haben der ÖAMTC und das TTI-System bereits einiges erreicht: Seit Einführung des Mehrphasen-Führerscheins, der gemeinsam mit TTI entwickelt wurde, gab es um 25 Prozent weniger getötete Führerscheinneulinge - was auch der anwesende Verkehrsminister Hubert Gorbach betonte, der hinzufügte:

"Das österreichische Modell könnte auch Vorbild für andere Länder sein." Lob und Unterstützung gibt es auch vom internationalen Dachverband FIA - Präsident Max Mosley erklärte: "Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist eine der Hauptprioritäten der FIA. Die Entwicklung von Fahrsicherheitsprogrammen wie jene von Test & Training International ist ein wichtiges Instrument, um dieses Ziel zu erreichen."

Mehr als 2 Millionen Kinder im Verkehrskurs

Seit Errichtung des ersten Fahrtechnikzentrums, dem Flaggschiff in Teesdorf, haben 1,5 Millionen ÖsterreicherInnen sowie über eine Million Europäer ein Fahrsicherheitstraining nach dem TTI-Schulungssystem absolviert. Zudem mehr als zwei Millionen Kinder einen Kurs in Verkehrssicherheit besucht.

Franz Wurz erklärte eindrucksvoll, worauf es bei solchen Maßnahmen ankommt - es klingt simpel, kann aber lebensrettend sein: "Wenn das Kind mit eigenen Augen sieht und lernt, dass ein heranfahrendes Auto niemals so schnell bremsen kann wie ein Kind plötzlich die Straße überquert."

"In vielen Ländern gibt es im Vergleich zu Österreich noch kein Bewusstsein für die Verkehrssicherheit", sagt Alex Wurz. Das soll sich nun ändern - die TTI hat bereits mit der Errichtung von neuen Fahrtechnikzentren begonnen - unter anderem in Spanien, Italien, Litauen, Bulgarien, Polen und Lettland.

Man werde auch versuchen, weitere, auch internationale Motorsportler "zweckzuentfremden", wie es Franz Wurz mit einem Augenzwinkern formuliert hat. Es ist alles andere als ein Widerspruch, wenn sich Motorsportler für die Sicherheit im öffentlichen Verkehr einsetzen - sie können nicht nur ihre Erfahrungen im Grenzbereich einbringen, sondern verfügen auch über eine Vorbildwirkung.

Für Alex Wurz, der eben erst zum "Motorsportler des Jahres" gewählt wurde, geht es darum, dass "die Leute darüber nachdenken, dass es eigentlich besser ist, wenn du ein bisschen langsamer fährst, weil du dann am Abend schon noch bei deiner Familie sitzt".

Weitere Informationen über Test & Training International erfahren Sie auf der TTI-Website.

Im Interview mit motorline.cc spricht Alex Wurz sowohl über seinen Vorstoß in Sachen Verkehrssicherheit als auch über aktuelle Formel 1-Belange.

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