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ARBÖ-Spritsparfahrt

Gasfuß-Potenzial

Der ARBÖ lud zur Spritsparfahrt ins Fahrtechnikzentrum Ludersdorf und zurück, Motorline.cc war dabei und hat alles gegeben.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

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In Zeiten wie diesen ist das Thema Spritsparen bei so gut wie allen Herstellern ein Thema, selbst eine Marke wie Ferrari weist darauf hin, dass die neue Motorengeneration sparsamer denn je sei.

Während es den Ferrari-Fahrern herzlich egal sein dürfte, ob der Flitzer 20 oder 22 Liter verbraucht, schaut die Sache für Otto-Normalverbraucher naturgemäß anders aus.

Niemand will einen Euro ausgeben, wo er nicht muss, zudem prahlt man heutzutage am Stammtisch nicht mehr, wie schnell der vierrädrige Liebling Tempo 100 km/h erreicht hat, sondern wie wenig er verbraucht.

Doch auch wenn die Autohersteller bei jedem Autosalon neue Rekordwerte verkünden, wichtig ist und bleibt der Praxisverbrauch. Und während sich die Ingenieure über jedes Zehntel weniger freuen, kann der Endkunde die oftmals teuer erworbene Spritspartechnologie mit ein paar unüberlegten Manövern zunichte machen.

Als uns der ARBÖ zur Spritvergleichsfahrt lud, haben wir natürlich gerne zugesagt. Schließlich wollten wir auch wissen, welches Potenzial in unserem Gasfuß steckt.

Zunächst konnten wir unser Spritspar-Wissen nur passiv zum Einsatz bringen, die Strecke von Wien ins ARBÖ Fahrsicherheitszentrum Ludersdorf in der Steiermark bestritten die Morgenmoderatoren von Radio Wien – Peter Polevkovits – sowie von Radio Steiermark – Werner Ranacher.

Mazda6 Sport Combi vs. Opel Insignia Sports Tourer

Als fahrbare Untersätze dienten zwei Mittelklasse-Kombis mit Turbodieselmotoren. Ein Mazda6 Sport Combi mit 163 PS sowie ein Opel Insignia Sports Tourer ecoFLEX mit 160 PS. Die Autos wurden vor dem Start ausgelost, Ziel war es, dem Normverbrauch von 5,6 (Mazda) bzw. 5,3 Litern (Opel) möglichst nahe zu kommen bzw. diesen sogar zu unterbieten.

Eine nicht unerhebliche Testvorgabe war es, die maximal zulässigen Geschwindigkeiten unter Berücksichtigung der Verkehrsverhältnisse auch auszunutzen. Wir sind also nicht mit Tempo 80 km/h auf der Südautobahn Richtung Ludersdorf und wieder zurück geschlichen.

Die Route führte zunächst vom Funkhaus bis Wiener Neudorf im Stadtgebiet, danach bis Aspang auf der Autobahn. Weiter ging es über die Wechsel-Bundesstraße bis Pinggau, wo wir abermals auf die A2 bis kurz vor Ludersdorf gefahren sind.

Der Ehrgeiz war bei beiden Moderatoren sichtlich groß, schließlich wurde das Duell ja bereits Tage zuvor im Radio angekündigt. Ich hatte das Vergnügen mit Werner Ranacher im Mazda6 zu fahren, Johannes Böhm von AutoAktuell nahm neben Peter Polevkovits im Opel Platz.

Die Spritspar-Grundlagen

Die Grundlagen des spritsparenden Fahrens sind eigentlich nicht sonderlich kompliziert, wenngleich man den einen oder anderen Kompromiss eingehen muss.

Gerade beim Anfahren kann man viel sparen, wenn man frühestmöglich in den nächsthöheren Gang schaltet. Und gerade in der Stadt gibt es vermutlich viele Autofahrer, die im dritten oder vierten Gang fahren obwohl sie locker mit dem fünften oder sechsten Gang dahingleiten könnten.

Wenn das Fahrzeug zu ruckeln beginnt, sollte man natürlich schon einen Gang runterschalten, ebenso bei notwendigen Beschleunigungsmanövern. Dass man unnötigen Ballast und Dachaufbauten entfernen sollte, liegt auf der Hand. Dennoch gibt es Leute, die ganzjährig mit dem Skiträger unterwegs sind, aus Bequemlichkeit.

Und auch von den Verbrauchern sollte man nur jene aktivieren, die man wirklich benötigt. Die Klimaanlage wirkt sich hier ebenso auf den Verbrauch auf wie eine permanent – wenn auch nur auf niedrigster Stufe – aktivierte Sitzheizung.

Natürlich braucht man das nicht zu übertreiben, Informationen aus dem Radio können für die Verkehrssicherheit wichtig sein, gerade im Winter sollte man zudem das Abblendlicht einschalten, so das Fahrzeug nicht ohnedies über ein Tagfahrlicht verfügt. Spritsparen lässt sich klarerweise auch dann, wenn das Fahrzeug steht.

Moderne Autos verfügen über eine Start-/Stopp-Automatik, die den Motor zum Beispiel an der roten Ampel abstellt. Wer dieses System nicht in seinem Auto hat, kann bei längeren Stopps – zum Beispiel an Bahnübergängen – trotzdem den Motor abstellen.

Bei Bergabfahrten ist es übrigens besser einen Gang einzulegen. Dadurch wird die Schubschaltung des Motors aktiviert und gar kein Sprit verbraucht. Und eine der wichtigsten Regeln überhaupt: Vorausschauend fahren, das Auto rollen lassen, gerade im Stop&Go-Verkehr bzw. von Ampel zu Ampel.

0,9 Liter Differenz

Mit diesen Grundlagen bewaffnet haben wir die beiden Morgenmoderatoren so lange gequält, bis die Maßnahmen in Fleisch und Blut übergingen. Motorline-Schützling Werner Ranacher brachte es im Mazda6 auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern / 100 km und unterbot damit die Werksangabe um 0,3 Liter. Peter Polevkovits im Opel Insignia kam auf 6,2 Liter, 0,9 Liter über der Werksangabe.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Opel eigentlich einen 0,3 Liter niedrigeren Normverbrauch als der Mazda hat, ein überraschendes Ergebnis. Allerdings standen beim Opel noch keine 3.000 km am Tacho, während der Mazda bereits knapp 15.000 km gefahren wurde. Und gerade zu Beginn in der Einfahrphase liegt der Verbrauch noch höher.

Noch gravierender dürfte der Unterschied der Bereifung ins Gewicht fallen. Hatte der Mazda 16-Zoll-Räder mit einer Reifenbreite von 205 mm montiert, war der Opel auf 18-Zoll-Rädern in 225er Breite unterwegs.

Gut für die Optik, schlecht für den Verbrauch. Breitreifen können bis zu einem Liter mehr benötigen. Und dass der Opel Insignia EcoFLEX durchaus sparsam sein kann, das bewies er bereits bei der ersten Motorline-Ausfahrt.

Zurück nach Wien wurde die selbe Strecke gefahren, Johannes Böhm im Mazda6, Stefan Schmudermaier im Opel Insignia. Es ist uns zwar gelungen, die Verbräuche nochmals auf 4,8 (Mazda) und 5,6 Liter (Opel) zu drücken, weniger war unter Einhaltung der maximal erlaubten Geschwindigkeit aber nicht mehr drinnen.

Unterm Strich eine sehr interessante Erfahrung, die einmal mehr beweist, dass das größte Potenzial im Gasfuß des jeweiligen Fahrers steckt. Beherzigen Sie – auch wenn es manchmal zugegeben schwer fällt – die wichtigsten Spritspar-Tipps, sie werden überrascht sein, wieviel Treibstoff – und somit Geld – sich einsparen lässt.

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