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Stürzt Österreich in ein Pickerlchaos?

Mit seiner Verordnung zum IG-Luft wird Umweltminister Berlakovich Österreich in das reinste Pickerlchaos stürzen, warnt der ARBÖ.

ARBÖ

Geht es nach den Plänen von Minister Berlakovich, sollen die Autos mit einer Verordnung zum Immissionsschutzgesetz-Luft gleich in sieben verschiedene Umweltklassen eingeteilt werden. Es wird auch nicht drei Farben wie in Deutschland geben, sondern gleich sechs verschiedene. Statt Verwaltungskosten zu sparen wird Bürokratie aufgebaut.

Pickerl-Republik

Das Pickerlchaos auf der Windschutzscheibe wird obendrein noch größer, weil die österreichischen Umweltpickerln nicht mit den deutschen Umweltplaketten abgestimmt sind, die es schon seit zwei Jahren gibt. Wer also nach Deutschland muss, muss doppelt kleben!

"Es kann durchaus passieren, dass dasselbe Auto in Deutschland eine gelbe Plakette erhält, aber in Österreich ein rotes Umweltpickerl. Das ist ein schlechter Witz. Wieso eine derartige Kleinkrämerei in einem angeblich gemeinsamen Europa überhaupt möglich ist, fragen sich nicht nur die Autofahrerinnen und Autofahrer in Österreich", protestiert der ARBÖ. Eine Umweltplakette pro Auto ist mehr als genug, meint der Autofahrerclub.

“Nein zur Umweltzone“ – hier geht es zur Protestaktion des ARBÖ!

Die Sieben-Klassen-Gesellschaft im Detail


Nach Informationen des ARBÖ will Berlakovichs Ministerium die heimischen Autos in sieben Klassen einteilen:

1. Autos ohne irgendein Umweltpickerl: Für sie gilt in Umweltzonen ein komplettes Fahrverbot, sie bleiben davon völlig ausgesperrt. Es handelt sich um Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 0 und Euro 1, die vor dem 1.1.1997 zugelassen wurden.

2. Autos mit rotem Pickerl: Sie dürfen nur dann in der Umweltzone fahren, wenn es spezielle Bestimmungen erlauben. Diese können von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein, so dass in einer Stadt die "roten" fahren dürfen, in der anderen aber nicht. Ein rotes Pickerl bekommen Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 2, die vor dem 1.1.2001 zugelassen wurden.

3. Autos mit gelber Plakette: Auch sie dürfen nur in die Umweltzone hinein, wenn es die speziellen Umweltzonen-Bestimmungen erlauben. Es handelt sich um Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 3, die vor dem 1.1.2006 zugelassen wurden.

4. Autos mit grüner Plakette: Sie sind derzeit die einzigen, die in allen Umweltzonen problemlos fahren dürfen. Es handelt sich um Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 4, die seit 1.1.2006 zugelassen wurden.

5. Autos mit hellblauer Plakette: Es handelt sich um Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5, die erst mit Zulassung ab 1.1.2011 verpflichtend wird.

6. Autos mit rosa Plakette: Es handelt sich um Fahrzeuge der Euroklasse Euro 6, die erst mit Zulassung ab 1.1.2015 gelten wird.

7. Autos mit weißer Plakette, die in Umweltzonen immer fahren dürfen, weil sie vom Umweltzonen-Gesetz generell oder von der Behörde speziell ausgenommen sind, z.B. Rettungsautos.

Was bringen Umweltzonen?

Der ARBÖ lehnt die Einführung dieses Pickerlwahnsinns in Österreich ab, die mit der Einführung von Umweltzonen verbunden ist. Wie die Erfahrungen in Deutschland zeigen bringen Umweltzonen - wenn überhaupt - nur eine geringe Entlastung. "Die minimale Entlastung steht in keinem Verhältnis zum teuren Bürokratie-Wust und zum massiven Eingriff Eigentümerrechte", kritisiert der ARBÖ.

Der ARBÖ verweist auf die Tatsache, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer in Österreich schon seit Jahren einen massiven Beitrag zur Verbesserung der Umwelt leisten, indem sie massiv von alten auf abgasärmere Fahrzeuge umsteigen und weniger fahren. Allerdings hinken die Umwelt-Statistiken meilenweit hinter diesen Tatsachen hinterher.

Autofahrer sind die einzige Bevölkerungsgruppe, die unter dem Titel Umweltschutz mehrmals massiv zur Kassa gebeten wurde: Zwei Mal Mineralölsteuer erhöht, zwei Mal die Normverbrauchsabgabe (NoVA) durch ein Bonus-Malus-System verschärft, in drei Etappen Diesel und Benzin mit biogenen Treibstoffen angereichert und damit eine Spitzenposition in Europa erreicht.

Der ARBÖ setzt auf den technischen Fortschritt bei neuen Fahrzeugen und auf Nachrüstung mit Partikelfilter in Fahrzeugen, wo dies ökologisch auch Sinn macht. Statt durch Umweltzonen Werte zu vernichten (gebrauchte Fahrzeuge verlieren radikal an Wert) und massiv in Eigentümerrechte einzugreifen, schlägt der ARBÖ vor, Werte und Arbeitsplätze zu schaffen, etwa durch thermische Sanierung von Häusern.

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