Sicherheitstest | 28.07.2010
Sitze mit schlechten Kopfstützen immer seltener
Das Risiko von Verletzungen der Halswirbelsäule verringert sich durch Sitze mit guten Kopfstützen – die hat aber nicht jedes Fahrzeug.
mid/kosi
Auffahrunfälle rufen oft Verletzungen der Halswirbelsäule hervor. Dieses Risiko lässt sich durch gute Sitze mit aktiven Kopfstützen deutlich verringern. Aber nicht jedes Fahrzeug ist mit einer entsprechenden Sitz-Kopfstützen-Kombination ausgestattet.
Auch wenn die Zahl der "schwarzen Schafe" seit ein paar Jahren stetig kleiner wird, finden sich vor allem unter den Kleinwagen immer noch viele Fahrzeuge ohne entsprechenden Schutz.
In den kleinen Klassen werden aktive Kopfstützen entweder gar nicht oder nur gegen Aufpreis angeboten.
Das trifft überwiegend auf Einstiegs- und Basismodelle zu, aber auch auf günstige Auslaufmodelle wie den Renault Clio Campus oder den Peugeot 206+.
Die Daten
Eine Studieneinrichtung der deutschen Versicherungsunternehmen wertet jedes Jahr den Sitztest des britischen Instituts Thatcham aus. Demnach wurden bei den 44 überprüften Kleinwagen die Sitz-Kopfstützen-Kombinationen im Chevrolet Aveo, Fiat Panda, Kia Rio, Mitsubishi Colt, Opel Agila und Suzuki Splash als "schlecht" bewertet.
Hingegen fand sich in der Klasse der Kompaktfahrzeuge unter den 30 Modellen kein so negativ bewertetes Fabrikat. Nur der Chevrolet Lacetti, der Dodge Caliber und die Vorgänger-Generation des Opel Astra erhielten das Urteil "mäßig".
Bei den 32 getesteten Mittelklasse-Pkw stach der Jaguar X-Type durch seine negative Gesamtwertung hervor. Auch unter den 49 Geländewagen finden sich Modelle mit schlechten Noten: Dodge Nitro, Jeep Cherokee, Kia Sportage und der Mitsubishi Pajero.
Von 17 Sportwagen und Cabrios wurde lediglich dem Peugeot 308 CC ein schlechtes Sitz-Kopfstützen-System attestiert. Makellos zeigt sich die Oberklasse: Hier fiel keines der 17 überprüften Modell negativ auf.
Fazit
Die Unfallforscher stellen fest, dass der Trend zu aktiven Kopfstützen geht, die entweder mechanisch oder durch Sensoren geregelt werden. Lobend erwähnten die Experten die Hersteller Hyundai und Honda: Sie statten ihre Fahrzeuge ab der Kompaktklasse serienmäßig mit aktiven Kopfstützen aus.
Zudem wurde Volkswagen, Audi und BMW attestiert, mit ihrer Art der Abstimmung von Lehne und Kopfstütze in der Kompaktklasse gute Ergebnisse zu erzielen.
Unabhängig von der Ausstattung des Fahrzeugs kann auch jeder Fahrer mit der richtigen Kopfstützeneinstellung die Verletzungsgefahr minimieren. Die Stütze sollte sich dicht am Hinterkopf und ihre Oberkante auf Scheitelhöhe befinden.