
Crashtest: Billig-Winterreifen kommen teuer | 06.11.2014
Rutschpartie
Winterreifen-Crashtest: Der Schaden des mit Qualitätsreifen ausgerüsteten Autos ist trotz gleichem Versuchsaufbau erheblich geringer.
mid/ts
Gute Reifen können Unfälle aufgrund des deutlich kürzeren Bremswegs verhindern. Und wenn es zum Crash kommt, so mindern sie das Verletzungsrisiko und verringern die Reparaturkosten erheblich.
Denn Autos mit Qualitätsreifen sind beim Aufprall auf ein Hindernis aufgrund des höheren Grips deutlich langsamer. Und die Kosten für die Instansetzung steigen exponentiell mit der Restgeschwindigkeit des Fahrzeugs nach einem Crash an.
Das demonstrierte Peter Schimmelpfennig von crashtest-service.com auf dem Winterreifen Workshop von Goodyear Dunlop anhand eines typischen Auffahrunfalls. In Tests ließ der Spezialist für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen zwei mit unterschiedlich guten Winterreifen ausgestattete Pkw auf einen stehenden Lkw auffahren.
Die Autos fuhren beide mit einer Ausgangsgeschwindigkeit von 80 km/h und legten in der Simulation zum gleichen - bewusst zu spät gewählten - Zeitpunkt eine Vollbremsung hin, wobei die Tester die Restgeschwindigkeit beim Aufprall gemessen haben.
Das Resultat: Der Wagen mit den hochwertigen Marken-Reifen (im BIld oben das rechte Auto) prallt mit etwa 20 km/h auf den Anhänger des Lastwagens. Mit Billig-Pneu lautet die Restgeschwindigkeit beim Aufprall 40 km/h und damit das Doppelte (linkes Auto im Bild oben).
Die Reparaturkosten schlagen dementsprechend mit einem Unterschied von 15.000 Euro bei den beiden kollidierten Fahrzeugen zu Buche. Sie liegen bei dem noch 20 km/h schnellen Auto bei rund 5.000 Euro und bei dem 40 km/h schnellen Pkw bei rund 20.000 Euro, also dem Vierfachen.
Getestet wurde übrigens auf trockenem Asphalt - sehr wahrscheinlich, dass der Unterschied auf nasser Fahrbahn oder bei Schnee und Eis noch drastischer ausfällt.