
Gutmenschen versus Stauproduzenten | 19.03.2014
Autofahrer gegen Radfahrer
Eine aktuelle Umfrage von AutoScout24 zeigt, wie Österreichs Autofahrer und Radler über sich und die anderen wirklich denken.
Sobald es wärmer wird, tobt er wieder: der Kampf zwischen Radlern und Autofahrern auf Österreichs Straßen. Aber was ist dran am Bild von den rücksichtslosen Kamikaze-Fliegern auf zwei Rädern und den stinkenden Lärmproduzenten?
Wie Auto- und Radfahrer wirklich übereinander denken, erhob AutoScout24 in einer aktuellen Umfrage unter 529 Österreicher/innen auf zwei bzw. vier Rädern (Marketagent.com).
Die größten Sünder im Straßenverkehr
Die Sünder sind einander ebenbürtig, so sehen es zumindest die Befragten: Je rund ein Viertel hält die Radler (25%) bzw. die Autofahrer (23%) für die größten Sünder im Straßenverkehr. Ein gemeinsames Feindbild gibt es jedenfalls nicht.Die Motorradfahrer werden von den Befragten weit weniger kritisch beurteilt - nur 11% sehen diese als die übelsten Sünder auf Österreichs Straßen. Tolerant ist man vor allem gegenüber der eigenen Spezies. Knapp ein Drittel der Nur-Autofahrer (32%) meint, die Radler seien die größten Verkehrssünder, mehr als ein Drittel (38,5%) der Nur-Radler hält dagegen die Autofahrer für die größten Straßen-Sünder.
„Kamikazejäger“ Radfahrer?
Die gefährlicheren Fahrmanöver, da ist man sich einig, begehen die Pedalritter. Knapp die Hälfte aller befragten Verkehrsteilnehmer sieht das so (49%). Nur ein Drittel (33%) beurteilt die Autofahrer als die größere Gefahrenquelle im Straßenverkehr.Von Radfahrern gestört fühlen sich 68% der Verkehrsteilnehmer häufig oder zumindest gelegentlich. Knapp drei Viertel (73%) aller Befragten sehen die Autofahrer als größere Störquelle im Verkehr. Nur-Autofahrer sind gegenüber den Drahteselfahrern dabei wesentlich kritischer: 82% der Vierradfahrer fühlen sich von den Zweiradlern des öfteren genervt.
Drängler und Parallelfahrer stören am meisten Störend an den Autofahrern finden die Befragten vor allem zu dichtes Auffahren und Drängeln (76%). Auch rücksichtsloses Fahrverhalten wie das langsame Fahren auf der linken Spur oder das provokante Hineindrängen in eine stehende Autoschlange findet das Gros (68%) verwerflich.
Lärmverursacher (13%) und Raser (29%) auf vier Rädern stören übrigens die wenigsten Befragten. Bei den Radfahrern stoßen vor allem die „Nebeneinanderfahrer“ (63%) den anderen Verkehrsteilnehmern sauer auf. Auch Radler, die trotz vorhandenen Radweges auf der Straße fahren (62%), sind unbeliebt.
Gefährlich lebende Gutmenschen versus lärmende, stinkende Statusträger
Und wie sehen einander die Verkehrsteilnehmer? Fast alle meinen, dass die Radler im Straßenverkehr gefährlich leben.
Dieser Aussage stimmen 88% zu. Drei Viertel kritisieren, dass die Radfahrer ihr Umweltbewusstsein wie einen Schild vor sich hertragen. Die Autofahrer hingegen, das finden die meisten, messen ihrem Auto zu viel Status bei (70%) und verursachen zu viel Lärm und Gestank (65%). Dass die Autofahrer kein Herz für die Umwelt haben, das sieht aber nicht einmal ein Viertel der Befragten (22%) so.