AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Neue Vorwürfe gegen den ADAC

Zweiklassengesellschaft?

Angeblich sind ADAC-Mitglieder bei der Pannenhilfe nur Kunden zweiter Klasse. Bevorzugt sollen Kunden mit Mobilitätsgarantie werden.

mid/rlo

Kaum ist der Schrei der Empörung etwas verklungen, da werden neue Vorwürfe gegen den ADAC laut. Ausgerechnet bei der Pannenhilfe soll der größte Automobilclub Europas die eigenen Mitglieder links liegen lassen. Und warum? Weil die "Gelben Engel" im Zweifel zunächst die Autofahrer bedienen, die über ihren Autohersteller eine Mobilitätsgarantie gebucht haben. Diese Kunden haben Vorrang, berichtet die Süddeutsche Zeitung und beruft sich dabei auf mehrere ADAC-Insider.

So sei es in einem Pannenfall besser, guter Kunde eines Autoherstellers zu sein - mit einer entsprechenden Mobilitätsgarantie. Diesen Service, die sogenannte "Assistance-Leistung", erbringt der ADAC als Subunternehmer für eine lange Reihe von Herstellern. Anfang des Jahres waren das laut ADAC unter anderem Ford, Opel, Nissan, Honda, Kia, Hyundai, Citroen, Peugeot, Mercedes-Benz, Volvo, Jaguar, Chevrolet, Smart und Range Rover.

Das würde in der Praxis bedeuten: Wenn ein ADAC-Mitglied und der Assistance-Kunde eines Autoherstellers mit plattem Reifen am Straßenrand stehen, ließe der ADAC-Pannenhelfer im Zweifel das ADAC-Mitglied warten und würde sich zuerst um den Kunden des Autoherstellers kümmern.

Weil der ADAC erst einmal Geld verdienen will mit seinen Großkunden? "Das würde den Verein entlarven als Organisation, die knallhart Profitinteressen verfolgt. Die Mitglieder werden gezählt und als Druckmittel eingesetzt, als Kunden wären sie dann aber offenbar nur Kunden zweiter Klasse", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer.

Der ADAC bestreitet, dass es eine solche Vorzugsbehandlung gibt. "Alle Pannenfälle werden nach Eingang bearbeitet. Einzige Ausnahme: Pannenfälle, in denen eine Verkehrs- oder Gesundheitsgefährdung vorliegt beziehungsweise Mütter mit Kindern im Auto, diese werden vorrangig behandelt", erklärt ein Sprecher des Klubs.

So oder so: Es wird nicht leicht für den ADAC, nach dem Manipulations-Skandal verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. 250.000 Mitglieder haben den Verein in der Krise verlassen. Jetzt soll eine große Image-Kampagne mit Werbespots in Fernsehen und Hörfunk den Ruf aufpolieren. Wiederum mit Mitglieder-Geld bezahlt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Die Women's Worldwide Car of the Year (WWCOTY) Jury freut sich, die Gewinner der acht Kategorien der diesjährigen Auszeichnung bekannt zu geben: Stadtmodell, kompakter SUV, großer Pkw, großer SUV, 4x4 und Pick-up, Performance- und Luxuswagen, beste Technik und Sandy Myhre Award für die frauenfreundlichste Marke.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.