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Ratgeber: Sehtests für Autofahrer

Durchblick

Eine Sehschwäche kann bei einem Unfall zu heftigen Strafen führen. Dabei ist die Lösung einfach: Sehtest plus - wenn notwendig - Brille.

Egal, ob in den Straßen der Heimatstadt, oder auf unbekanntem Terrain – wer sicher durch den Straßenverkehr kommen möchte, benötigt nicht nur den Durchblick in der Straßenverkehrsordnung. Bei Menschen mit einer Sehschwäche sichert auch der Blick durch eine Brille das Vorankommen.

Hierbei ist der erste Schritt, um festzustellen, ob eine Brille notwendig ist, schlicht und einfach der Sehtest. Der Ablauf sowie die Notwendigkeit eines Sehtests werden im Folgenden näher beschrieben.

Bevor wir uns heute hinter das Steuer eines Autos setzen dürfen, wird uns theoretisches und praktisches Fahrwissen angeeignet. Und neben Theorie und Praxis führt im Vorfeld kein Weg an einem Erste-Hilfe-Kurs sowie einem Sehtest vorbei.

Letzterer gehört nach Auszügen aus der deutschen Fahrerlaubnisverordnung zum Pflichtprogramm und wird von einer amtlich anerkannten Sehteststelle durchgeführt.

Nur wenn bei der Messung der Sehschärfe, die auch Visuskontrolle genannt wird, ein Wert von 0,7 Visus (Sehschärfe) auf beiden Augen festgestellt wird, gilt der Test als bestanden. Falls einer der Werte über 0,7 Visus liegt, hat sich der Fahranfänger einer Untersuchung beim Augenarzt zu unterziehen und danach der Fahrererlaubnisbehörde eine Bescheinigung über die Ergebnisse vorzulegen.

Wie genau die Werte bei einer augenärztlichen Untersuchung festgestellt werden, wird nachfolgend beschrieben.

Ablauf des Sehtests

Im Rahmen eines Sehtests wird die Sehschärfe genau geprüft. Diese entspricht dem Auflösungsvermögen unserer Augen, demnach der Netzhautfähigkeit, zwei Punkte nicht nah beieinanderliegend, sondern getrennt voneinander wahrzunehmen. Bestimmt wird die Sehschärfe durch den Augenarzt häufig mithilfe von Sehzeichen, wie zum Beispiel anhand von kleiner werdenden Buchstaben oder Zahlen auf einer Tafel (z.B. eine ETDRS-Tafel).

Der Name dieser Tafel ist die Abkürzung für Early Treatment Diabetic Retinopathy Study und geht demnach zurück auf eine Studie, die die Testtafel speziell für Menschen mit diabetesbedingten Augenschäden entwickelt hat. Neben den ETDRS-Tafeln werden häufig auch die sogenannten Landolt-Ringe für die Visusbestimmung genutzt, deren Bezeichnung auf den Augenarzt Edmund Landolt zurückgeht.

Die schwarzen Ringe, welche in mehreren Reihen und unterschiedlichen Größen abgebildet sind, haben jeweils an einer Stelle eine Öffnung, die geöffnete Seite ist bei dem Test für jede Ringgröße zu benennen. Um dann noch die Fernsehschärfe und die Nahsehschärfe zu bestimmen, werden die Tafeln oder Landolt-Ringe mit unterschiedlichem Abstand betrachtet. Bei der Messung der Fernsehschärfe beträgt der Abstand ungefähr fünf oder sechs Meter, dagegen für die Nahsehschärfe ca. 30 bis 40 cm.

Wenn sich dabei sowohl eine Kurzsichtigkeit als auch eine Weitsichtigkeit herausstellt, gibt es spezielle Brillen, sogenannte Gleitsichtbrillen. Diese korrigieren gleich mehrere Sehstärken. Jedoch kommt es vor, dass die Sehschärfe sich mit den Jahren ändert und eine neue Brille notwendig ist. Deshalb sind nochmalige Sehtests bei untypischen Beschwerden während des täglichen Sehens oder ab einem bestimmten Alter empfehlenswert.

Regelmäßige Überprüfung der Sehstärke

Symptome, die auf eine Verschlechterung der Sehkraft schließen lassen, sind unter anderem trockene Augen, häufige Kopfschmerzen, Sehprobleme im Dunkeln, Häufiges Blinzeln oder Schwierigkeiten beim Lesen.

Aber nicht nur bei den erwähnten Symptomen, sondern vor allem mit dem Alter verändert sich die Sehkraft, das ist die sogenannte Presbyopie (Altersfehlsichtigkeit). Diese tritt mit zunehmenden Alter auf – jeder ist früher oder später davon betroffen.

Ab ca. 40 Jahren ist mit einer Altersfehlsichtigkeit zu rechnen, diese tritt bei einer vorhandenen Weitsichtigkeit häufig früher auf, als bei einer vorhandenen Kurzsichtigkeit. Die Sehschwäche im Alter kann schnell mit einer Lesebrille ausgeglichen werden, aber manchmal – wenn ein älterer Mensch stark kurzsichtig ist – ist neben der Lesebrille für eine gute Sehkraft eine Zweitbrille für die Ferne notwendig.

Und obwohl es generell keine Richtlinien – auch nicht ab einem bestimmten Alter – für die zwischenzeitliche Überprüfung der Sehstärke gibt, sollte auf oben genannte Symptome geachtet werden und der Augenoptiker/Augenarzt in gewissen Abständen aufgesucht werden.

Vorschriften für die Überprüfung der Sehschärfe gibt es nur für Lastwagenfahrer und Personenbeförderer, die einen Sehtest im Abstand von fünf Jahren verordnen. Wenn ein Mensch mit Sehschwäche nicht sicher sein sollte, ob sich die Sehkraft verändert hat, ist alle zwei Jahre der Gang zum Augen-TÜV zu raten.

Der TÜV-Süd bietet darüber hinaus einen „Fitness-Check“ an, der Tests zur Reaktionsfähigkeit sowie einen praktischen Fahrcheck beinhaltet. Wie wichtig eine regelmäßige Überprüfung ist, wird besonders deutlich, wenn im nächsten Abschnitt auf die Zahl der durch Sehschwäche verursachten Unfälle eingegangen wird.

Rechtliche Konsequenzen bei einer Autofahrt ohne Brille

Die Brille bei einer Fehlsichtigkeit während der Autofahrt zu tragen, ist rechtlich vorgegeben. Kein Wunder, denn der Anteil, der durch schlechte Sehkraft verursachten Unfälle, liegt bei ca. sieben Prozent, und somit bei dem gleichen Prozentsatz wie die Verursachung von Unfällen unter Alkoholeinfluss. In Deutschland wird von ca. 30.000 Unfällen pro Jahr ausgegangen“, die durch Sehschwächen entstanden sind.

Wer ohne Brille oder Kontaktlinsen erwischt wird, wird mit einem Verwarngeld von 25 Euro geahndet“. Ist derjenige Unfallverursacher, gilt dies als fahrlässig und demnach sogar als eine Straftat.

Bei einer Verurteilung drohen eine hohe Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, sieben Punkte in Flensburg und die Wegnahme der Fahrerlaubnis.

Neben diesen rechtlichen Konsequenzen kann es Probleme mit der Versicherung geben. Der entstandene Schaden wird zwar von der jeweiligen Haftpflichtversicherung in der Regel übernommen, aber der Versicherte hat damit zu rechnen, dass er bis zu 5.000 Euro selbst zahlen muss, wenn nachgewiesen wird, dass die Gefahr auf den Unfall durch sein Fahren ohne Brille verstärkt worden ist.

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