
Skandal-Rückruf: Airbags platzen ohne Unfall | 21.05.2015
Geplatze Luftblase
Dem japanischen Airbaghersteller Takata blüht ein Riesen-Rückruf. Airbags platzen ohne Unfall, in den USA gab es bereits sechs Tote.
mid/rlo
Mit diesem Rückruf landet der japanische Autozulieferer Takata ungewollt im Guinness Buch der Rekorde. Wegen plötzlich und ohne Unfall platzenden Airbags werden in den USA 34 Millionen betroffene Autos in die Werkstätten beordert. Es ist die größte Rückrufaktion, die das Land je erlebt hat.
Warum sind die Dimension so riesig? Ganz einfach: Jeder fünfte Airbag weltweit stammt aus den Fabriken von Takata, die große Mehrheit davon ist allerdings nicht in Europa unterwegs.
Das Problem: "Takata hat die Ursache des Defekts noch immer nicht identifiziert", sagte US-Verkehrsminister Anthony Foxx. Deshalb macht die US-Verkehrsbehörde NHTSA Druck, seit 2013 die ersten Anzeichen für das Problem aufgetaucht waren.
Betroffen sind Fahrzeuge der Baujahre 2000 bis 2010, beim Defekt dürfte es sich also um eine Alterungserscheinung handeln, zudem tritt sie vor allem bei Hitze bzw. bei hoher Luftfeuchtigkeit auf, in den USA vorwiegend in den Bundesstaaten Kalifornien und Florida. Es gab dort bereits zumindest sechs Todesfälle und über 100 Verletzte durch weggesprengte Metallteile.
Am stärksten mit etwa fünf Millionen Fahrzeugen ist Toyota von dem Rückruf betroffen. Von den europäischen Autoherstellern zählt nur BMW zu den Takata-Kunden (und Fiat-Chrysler mit US-Modellen), die Fahrer der entsprechenden 3er-Modelle wurden bereits informiert.