Nissan Primera 2,2dCi 16V tekna plus – im Test | 10.11.2003
Fahren & Tanken
Bot das 2,2 Liter Common-Rail-Dieseltriebwerk bis dato mit seiner Anfahrschwäche noch Grund zur Kritik, so ist dieser Makel ab sofort wie weggeblasen. Schon knapp über Leerlaufdrehzahl setzt der Turbolader ein und beschleunigt den Primera gleichmäßig und ohne brutal einsetzenden Schub in 10,2 Sekunden auf Tempo 100.
Bereits beim Kaltstart überzeugt der Motor mit guter Laufkultur und vor allem leisen Verbrennungsgeräuschen. Sofern man das Drehzahlband nicht bis zum letzten auskostet, bleibt der Primera auch allzeit angenehm ruhig - Und hält sich außerdem beim Trinken sehr zurück: Mit einem Testverbrauch von nur 6,8 Litern auf 100km steht der Primera ziemlich weit vorne in den Top-Ten der Spritknauser.
Als etwas gewöhnungsbedürftig erwies sich das an sich optimal abgestufte Sechsganggetriebe: Die Gänge lassen sich zwar sauber und präzise einlegen, allerdings sind die Schaltwege für eine Limousine zu kurz, das Einrasten ist zu deutlich zu spüren. Hier hat man es mir der Genauigkeit etwas übertrieben.
Vollkommen ohne Tadel hingegen das straffe, aber ausreichend komfortabel abgestimmte Fahrwerk: In Verbindung mit der direkten Servolenkung lässt sich der Primera spielerisch und ohne große Seitenneigung sehr flott um die Kurve bewegen.
Unter- oder gar Übersteuern ist ihm bis in den Grenzbereich fremd. Sollte man es doch einmal zu forsch angegangen sein, so hilft das serienmäßige ESP unerwünschten Feindkontakt zu verhindern.