Saab 9-3 1.8t Vector Cabriolet – im Test | 22.10.2004
Fahren & Tanken
Die Ingenieure bei Saab wussten, wo sie bei der zweiten Generation des 9-3 Cabrios Verbesserungen vornehmen mussten. So wurde die Torsionssteifigkeit enorm verbessert, das aktuelle Modell ist drei Mal verwindungssteifer als sein Vorgänger.
Der Fahrbetrieb bestätigt das. Selbst auf schlechten Straßen mit vielen Bodenwellen oder Schlaglöchern beginnt der Saab nicht zu schwingen, nichts poltert oder knackst. Selbst beim Überfahren von Auffahrten über Bordsteinkanten ist tief aus dem Inneren des Cabrios nichts zu hören.
Dafür ist die Abstimmung des Fahrwerkes nicht übermäßig straff, viele Wellen, Schläge und Stöße werden komfortabel weggefedert. Daraus ergibt sich für den Fahrbetrieb eine klare Ansage: Lieber entspannt durch die Wachau oder rund um den Wörthersee, als angestrengt über den Seeberg oder auf den Jauerling. Recht so.
Der Saab ist ein äußerst gutmütiges Auto, zu schnelle Kurvenhetzerei quittiert er bald mit vorhersehbarem Untersteuern. Für Kurvenabenteuer wäre aber auch die Lenkung nicht zu haben, sie ist besonders um die Mittellage zu leichtgängig und unexakt. Beim Cruisen fällt das aber sowieso nicht ins Gewicht.
Wirklich toll gelungen ist der kleinste Motor der 9-3-Modellreihe. Der Zweiliter „Leichtdruck“-Turbomotor leistet „nur“ 150 PS, macht aber schon bei 2.500 Touren satte 240 Newtonmeter Drehmoment verfügbar. Schaltfaules Fahren wird dadurch nicht nur möglich sondern sogar gefördert, selbst beim Dahinrollen im vierten Gang wird ein leichter Druck aufs Gaspedal willig in Beschleunigung umgesetzt.
Und dabei hat es das Aggregat nicht besonders leicht, immerhin wollen rund 1.700 Kilogramm bewegt werden. Doch von alldem ist nichts zu spüren, der 1.8t bewegt das Saab 9-3 Cabrio leichtfüßig und komfortabel. Und selbst nach längeren Autobahnetappen oder Stadtfahrten gibt es nichts zu bereuen: Teilweise waren wir sogar leicht unter dem angegebenen Schnittverbrauch von 8,6 Litern unterwegs, teilweise nur knapp darüber das verdient ein Extra-Lob.
Keinen Anlass zur Kritik gibt auch die Sicherheitsausstattung, doch das war bei Saab sowieso nicht anders zu erwarten:
ABS mit EBD und CBC (Cornering Brake Control), Bremsassistent, Airbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags vorne, aktive Kopfstützen vorne, Gurtstraffer vorne und hinten, 3-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, ISOFIX-Kindersitzbefestigung im Fond, verstellbare Kopfstützen hinten sowie das „DynaCage“ Überrollschutzsystem mit hochfesten Stahlverstärkungen im Rahmen der Windschutzscheibe und direkt hinter den Kopfstützen im Fond verborgene, blitzschnell ausfahrende Überrollbügel.