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Fahren & Tanken

D-CAT: So nennt Toyota seinen jüngsten Spross am Sektor der Dieselabgasnachbehandlung.

Das „Universalgenie“ soll den Ausstoß der schädlichen Stickoxide (NOx) gleichermaßen wie auch jenen von Russpartikeln drastisch senken. In Zahlen ausgedrückt: Das D-CAT-System senkt den Partikelausstoß auf kaum mehr messbare 90% unter die Grenzwerte der heute gültigen Euro 4-Norm. Bei den NOx-Emissionen unterbietet der Japaner die Norm immerhin um 50%.

Wer sich etwas in die Materie der Abgaschemie einliest, wird schnell erkennen, dass der Spagat, der Toyota mit diesem Filter gelungen ist, sehr viel Technik erfordert:

Stickoxide entstehen nämlich vermehrt bei hohen Abgastemperaturen. Hohe Abgastemperaturen sind aber ein dieselimmanentes Charakteristikum und für die Verbrennung der gefangenen Russpartikel im Filter auch dringend notwendig.

Mit LTC, Low-Temperature-Combustion (Verbrennung bei niedriger Temperatur) wurde ein Verfahren entwickelt, das mit 1.800 bar Einspritzdruck, gefinkelter Abgasrückführung/-kühlung und jeder Menge Elektronik für eine sauberere und vor allem kühlere Verbrennung sorgt.

Der DPNR-Speicherkat (DPNR =„Diesel Particulate NOx Reduction“) tut sein Möglichstes, um aus den ohnehin schon sauberen Abgasen noch den Rest an Schadstoffen herauszuholen.

Damit nun auch die Partikel, die sich im Filter gefangen haben, verbrannt werden können, wurde eine fünfte Diesel-Einspritzdüse in den Auslasstrakt installiert. Mit ihrer Hilfe kann in der Regenerationsphase des Filters zusätzlich Treibstoff eingespritzt und damit die Verbrennungstemperatur kurzfristig erhöht werden.

Nun, das klingt alles fürchterlich kompliziert. Und das ist es in der Tat auch. Als Fahrer muss man sich darum aber gottlob nicht kümmern, denn das ganze System arbeitet absolut wartungsfrei, dh. es kommt auch ohne Additive aus.

Einzige Vorraussetzung ist das Tanken von schwefelarmem Diesel. In Österreich flächendeckend erhältlich, könnte es in anderen Ländern zu Schwierigkeiten kommen.

Toyota hat für solche Fälle einen Knopf ins Armaturenbrett integriert, mit dem sich der D-CAT auf Betrieb mit schwefelhaltigem Diesel umstellen lässt. In diesem Modus wird der Filter öfter regeneriert und die Abgase sind dann nicht ganz so sauber wie üblich.

Im Fahrbetrieb wirkt sich diese geballte Ladung Technik wie folgt aus: Durch die Erhöhung des Einspritzdruckes scheint der Avensis in allen Lebenslagen etwas ruhiger zu laufen, besonders die im letzten Test monierten Brummgeräusche bei höheren Tempi treten nun nicht mehr so stark auf. Gänzlich weggebracht hat man den rauen Umgangston bei hohen Drehzahlen allerdings immer noch nicht.

Eine eklatante Drehmomentschwäche im Bereich unterhalb von 2.000 U/min macht Fahrten in der Stadt im 4. oder 5. Gang nahezu unmöglich. Leistung ist erst nach dem Zurückschalten in einen niedrigeren Gang abrufbar. Selbst Vollgas hilft in solchen Situationen nichts, der Wagen wird nicht schneller.

Hier sollte man dringend nochmals nachbessern und sich ein Beispiel an der deutschen Konkurrenz nehmen. Ist diese Schwäche im Drehzahlkeller aber erstmal überwunden, so gefällt der Avensis mit sauberer Kraftentfaltung über das gesamte Drehzahlband.

Der Verbrauch im motorline.cc-Test lag mit 7,1 Litern/100 km einen knappen halben Liter über den Werten des Modells ohne D-CAT. In Anbetracht der sauberen Abgase ein durchaus verschmerzbarer Obolus.

Nichts geändert hat sich am vorbildlichen Fahrwerk des Toyota: Obwohl europäisch-straff abgestimmt, bügelt er dennoch die meisten Straßenschäden bravourös glatt. Die direkte Lenkung macht zusammen mit der neutralen Abstimmung und der geringen Seitenneigung in Kurven Lust auf schnelle Landstraßenpartien. Bevors brenzlig wird, greift das serienmäßige ESP relativ bestimmt ein und bringt die Fuhre wieder auf Kurs.

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Toyota Avensis D4-D D-CAT - im Test

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