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Fahren & Tanken

Ein Liter Hubraum, 65 PS – klingt nicht gerade aufregend. Doch die anfänglichen Befürchtungen, wir müssten über den Semmering anschieben, bestätigten sich keineswegs. Wir waren eher positiv überrascht.

Der kleine Motor dreht agil hoch, die 90 Newtonmeter Maximaldrehmoment reichen locker für die Stadt, aber auch Überland und auf der Autobahn kann man mit dem übrigen Verkehr mithalten.

Da zeigt die variable Ventilsteuerung (VVT-i) was sie kann und kitzelt dem Mini-Aggregat noch das ein oder andere Newtonmeter Drehmoment heraus. Freilich, ums Hochdrehen kommt man nicht herum, erst bei 6.000 Touren ist die maximale Leistung erreicht, das volle Drehmoment entfaltet sich bei 4.000 Umdrehungen.

Um immer schön auf der Drehzahlleiter weiterzuklettern und möglichst wenig Schwung zu verlieren, steht das MMT-Getriebe Gewehr bei Fuß. Sequentiell hangeln wir uns ziemlich ruckfrei bis in den fünften Gang, wie in einem WRC wird mit einmal zurück ziehen hoch- und mit einmal nach vorne drücken runtergeschaltet.

Das funktioniert wirklich gut, macht Spaß und noch dazu sieht die Schaltkulisse und der Wählhebel selbst richtig appetitlich aus. Weniger Freude hatten wir im Automatik-Modus, in den sich der schaltfaule Yaris-Fahrer flüchten kann.

Zum Dahinrollen im morgendlichen Verkehrs-Chaos gut geeignet, erweist sich die Automatik bei flotterem Vorankommen als unentschlossen. Mal schaltet sie viel zu früh und der kleine Toyota stürzt mitsamt seinen Insassen in einen tiefen Drehzahlkeller, mal jagt die Drehzahl schon bedenklich in den roten Bereich, bevor endlich ein Gangwechsel erfolgt.

Doch wer will schon Automatik fahren, wenn die Joystick-Spielerei soviel Spaß macht? Dazu passend gibt sich das Fahrwerk beinahe allen Anforderungen gewachsen, macht auch bei härterer Gangart gerne mit.

Fröhlich und harmlos untersteuernd schiebt sich der Yaris durch schnell genommene Kurven, beweist sowohl auf der Landstraße, als auch auf der Autobahn, dass er kein Kleinwagen-Weichei ist. Und trotzdem kommt der Komfort nicht zu kurz, selbst bei höherem Tempo sind Schläge und Stöße keine nennenswerten Probleme.

Wenn es wirklich einmal Probleme gibt, dann sorgen ABS mit EBD, vier Airbags, Dreipunkt-Sicherheitsgurte (vorne höhenverstellbar und mit Gurtstraffer bzw. Gurtkraftbegrenzer) und verstellbare Kopfstützen auf allen Plätzen sowie ISOFIX-Kindersitzbefestigungen für Sicherheit, ESP ist auch gegen Aufpreis nicht lieferbar.

Ein Plus gibt’s indes für die Geräuschkulisse: Wenn der kleine Reihen-Vierzylinder nicht gerade am Begrenzer entlangjubelt geht es im Innenraum richtig gesittet zur Sache, auch die Windgeräusche bei flotter Fahrt bleiben großteils draußen.

Bei so wenig Hubraum und Leistung dermaßen akzeptable Fahreigenschaften, das ist fast einen Applaus wert. Da können wir auch nicht wirklich böse sein, dass wir vom Werksverbrauch von 5,4 Litern doch sehr weit weg waren. In unserem Test genehmigte sich der Yaris 7,6 Liter auf 100 Kilometer. Doch der große Durst ist, wie gesagt, entschuldigt: Erstens war es sehr heiß und zweitens hatten wir es – wie immer – sehr eilig…

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