Lexus IS 220d Executive - im Test | 12.03.2007
Innenraum
Wie Laserschwerte der Jedi-Ritter salutieren die Nadeln von Tacho und Drehzahlmesser vor jedem Startvorgang. Erst dann erscheint die Skalierung der ansprechend hinterleuchteten Instumente in 3D-Optik. Wer sowas braucht? Niemand.
Aber es ist ein Detail von vielen, die das Leben im Lexus IS einfach schöner machen, das Tüpfelchen auf dem i. Dazu gehören selbstverständlich auch Funktionen wie das flinke Heranreichen des Lenkrades nach dem Einsteigen oder das Aktivieren der Umfeldbeleuchtung, wenn der Keyless-Go-Schlüssel in Reichweite erkannt wird.
Auch die Verarbeitung des Japaners kann sich sehen lassen, selten durften wir ein derart penibel zusammengebautes, absolut klapperfreies Fahrzeug bewegen. Sämtliche Bedienelemente sind intuitiv erreichbar, die hinterleuchteten Instrumente selbst bei Sonneneinstrahlung noch gut abzulesen.
Trotz überschäumender Funktionalität ist selbst das Touchscreen-DVD Navi vom Laien programmierbar. Die Sprachsteuerung funktionierte aber schlicht und ergreifend gar nicht. Beim Versuch den Radiosender zu wechseln, wollte uns das Navi zum nächstgelegenen Schigebiet führen...
Die verwendeten Materialien brauchen keinen Vergleich zur europäischen Oberklasse zu scheuen. Der Kunststoff auf Armaturenbrett und Verkleidungen ist strapazierfähig, gleichzeitig aber trotzdem angenehm anzufassen.
Das im Testwagen verbaute, hellgraue Leder ist das wohl weichste und geschmeidigste seiner Art. Perfekt auch die Sitze an sich: Mannigfaltig verstellbar und komfortabel gepolstert bieten sie mit ihren üppigen Abmessungen auch auf Monstertouren ausgezeichneten Sitzkomfort.
Kritik müssen sich die Lexus-Ingenieure allerdings beim Platzangebot und der Sitzposition gefallen lassen: In der Planungsphase wurde vermutlich der „Norm-Asiate“ als Testperson herangezogen. Der „Norm-Europäer“ ist allerdings doch um den einen oder anderen Zentimeter größer, und zwar in jeder Himmelsrichtung.
1,90 Meter große Lackeln können den Fahrersitz zwar weit genug nach hinten schieben, allerdings sollten dann im Fond nur mehr beinlose Mitfahrer mitfahren wollen. Zusätzlich ist für Großgewachsene der Windschutzscheibenrahmen zu weit heruntergezogen. Der Blick auf Ampeln muss meist erst durch Verrenkungen erkämpft werden.
Schlussendlich wäre dann noch das mickrige Ladevolumen von 378 Litern im zerklüfteten Kofferraum zu bekritteln.
Nicht lumpen lassen hat man sich beim Thema Sicherheit: Front-, Seiten-, Kopf- und sogar Knieairbags, ESP mit Lenkempfehlung, Bremsassistent, Anti-Peitschenschlag-Rückenlehnen und ISO-FIX-Halterungen sind ab Werk mit an Bord.
Die einzigen Extras: Multimedia-Paket (DVD Navi, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rückfahrkamera und Mark-Levinson-Audiosystem) um € 3.960,-, Glas-Schiebedach um € 1.040,- oder Metalliclack für € 710,-.