AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Honda Accord 2.2 i-DTEC Automatik - im Test

Das Ende der Schaltjahre

Lange hat es gedauert, bis Honda den anerkannt guten Diesel mit Automatik kombiniert hat, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Wie sich die Zeiten doch ändern. Vor einigen Jahren investierte kaum jemand in die Option eines Automatikgetriebes, schon gar nicht in der Mittelklasse. Lange Zeit mussten sich die Automatik-Fans anhören, wie lahm und extrem spritschluckend dieses Komfort-Feature doch sei, Argumente, die oftmals nicht schön zu reden waren.

Mittlerweile ist die Automatik salonfähig, schnelle Schaltzeiten, ein erträglicher Mehrverbrauch und nicht zuletzt das hohe Verkehrsaufkommen in größeren Städten machen das Automatikgetriebe salonfähig. So nach und nach werden auch immer mehr Modelle mit Dieselmotor „automatisiert“, nach jahrelanger Entwicklungsarbeit hat es nun auch Honda geschafft.

Der i-DTEC Motor gehört seit Jahren zu den besten Aggregaten auf dem Selbstzünder-Markt, endlich ist dieses Triebwerk auch in Kombination mit einem Automatikgetriebe – vorerst nur im Accord, der CR-V wird aber demnächst folgen – zu haben.

Während die Getriebeentwickler bereits an Achtgang-Automaten feilen, und es Siebengang-Getriebe längst zur Serienreife gebracht haben, setzt Honda auf ein nicht unbedingt revolutionäres, dafür aber bewährtes Fünfgang-Getriebe. Und das macht seine Arbeit ohne Fehl und Tadel, schnelle Gangwechsel erfreuen nicht zuletzt den sportlichen Fahrer, im Sport-Modus geht es zudem sehr zügig voran.

Den noch kurz nach der Präsentation gehegten Wunsch nach einem Motor mit mehr Leistung haben wir bereits nach wenigen Tagen wieder verworfen, der 150 PS starke Turbodiesel reicht auch in Kombination mit der Automatik voll aus.

Besonderes Lob verdienen die Schaltwippen am Lenkrad. Was vielleicht auf den ersten Blick etwas übertrieben wirkt, macht in der Praxis durchaus Sinn. Im Drive-Modus kann der Fahrer zum Beispiel beim Bergabfahren manuell in die Gangwahl eingreifen. Nach einigen Sekunden wechselt das System dann ohne Zutun des Fahrers wieder in den vollautomatischen Modus.

Steht der Getriebe-Wählhebel auf Sport, so bleibt das Getriebe in der manuellen Fahrstufe, so man die Schaltwippen betätigt. Abgesehen von Ausnahmesituationen wie etwa dem erwähnten Bergabfahren kommt man aber nicht wirklich in Versuchung, selbst im Getriebe zu rühren, die Automatik macht den Job im Großen und Ganzen tadellos.

Im Gegensatz zum manuellen Getriebe wird der Fahrer aber nicht zu einer wirtschaftlichen Gangart animiert. Denn während dort grüne Pfeile zu baldigem Gangwechsel animieren, lässt die Automatik dem Fahrer freien Lauf, wenngleich es auch hier Einsparungspotenzial geben würde.

Mit dem Sechsgang-Getriebe kamen wir auf einen respektablen Durchschnittsverbrauch von 6,5 bis 7,5 Liter, der Automatik-Zuschlag beträgt etwas mehr als einen Liter, bleibt damit noch einigermaßen im Rahmen.

Werfen wir noch einen Blick auf die Beschleunigungswerte, die durchaus überraschen. Der Sechsgang-Handschalter erledigt den Sprint auf Tempo 100 km/h in 9,7 Sekunden, in Kombination mit der Fünfgang-Automatik ist der Japaner aufs Zehntel gleich schnell, von wegen lahmer Automatik!

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Ausstattung unseres Testwagens, der Honda Accord 2.2 i-DTEC Automatik „Elegance“ verfügt serienmäßig u.a. über Zweizonen Klimaautomatik, sechs Airbags, ESP, vier elektrische Fensterheber, Tempomat, CD-Radio, Regen- und Lichtsensor (der das Abblendlicht nach unserem Geschmack zu spät aktiviert) und 16-Zoll-Alufelgen. Empfehlenswert ist die optionale Einparkhilfe, die interessanterweise aber nicht ab Werk, sondern als Zubehör verkauft wird.

Im Vergleich zum Handschalter – der startet in der Elegance-Ausstattung bei 30.650,- Euro – verlangt Honda für die Fünfgang-Automatik einen nicht unerheblichen Aufpreis von rund 3.000,- Euro. Und das könnte den einen oder anderen Interessenten schlussendlich doch wieder zum Handschalter greifen lassen.

Ausführlichte Tests des neuen Honda Accord (Limousine & Tourer) finden Sie in den Details weiter unten!

Testurteil

Plus


+ kräftiger & sehr kultivierter Motor
+ kurze Schaltzeiten, Schaltwippen am Lenkrad
+ hochwertige Materialien, sehr gut verarbeitet
+ komplette Ausstattung

Minus

- relativ hoher Automatik-Aufpreis
- spürbarer Mehrverbrauch gegenüber dem Schaltgetriebe

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1-2
Bedienung: 1
Komfort: 1-2
Verbrauch: 2-3
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

Auch wenn das Automatikgetriebe für Hondas Diesel nicht wirklich revolutionär ist, eine Empfehlung kann man für dieses komfortable Feature dennoch aussprechen. Ob es allerdings vielen Kunden drei Extra-Tausender wert ist, das bleibt abzuwarten.

Weitere Testdetails:

  • Testbericht Honda Accord 2.2 i-CTDI Executive

  • Testbericht Honda Accord Tourer 2.4 Executive

  • KFZ-Versicherungsberechnung

  • KFZ-Kasko-Info

  • Rechtsschutz-Info

    Fotos sowie Ausstattung und Preise finden Sie in der rechten Navigation!
  • News aus anderen Motorline-Channels:

    - special features -

    Weitere Artikel:

    Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

    Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

    Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

    Die Abmeldung eines Fahrzeugs kann eine mühsame Aufgabe sein, aber in Deutschland ist sie gesetzlich vorgeschrieben. Doch in Zeiten der Digitalisierung gibt es eine zeitgemäße Lösung, die den Prozess erheblich erleichtert.

    Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

    Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

    Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

    Der Prozess bringt erstaunlich viel

    Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

    In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

    Lexus LBX – schon gefahren

    Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

    Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

    Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.