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Mazda3 2,0i i-stop TX Plus - im Test

Ich stopp’

Mazda führt beim 3er mit Zweiliter-Benzinmotor erstmals ein Start-Stopp-System ein. Und zwar das derzeit schnellste System dieser Art.

Georg Koman

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Die Idee des Start-Stopp-Systems ist nicht neu. Erfunden hat es die Robert Bosch GmbH und erstmals eingesetzt wurde es bereits 1981 in einem Audi 100. Damals war die Sache aber noch von allerlei Kinderkrankheiten durchsetzt und an der Kreuzung erntete man Kopfschütteln, da die Passanten dachten, man habe den Motor abgewürgt.

Inzwischen stößt sich niemand mehr an stillstehenden Motoren an der Ampel. Genauso, wie man heutzutage weiß, dass einsam vor sich hin sprechende Autofahrer nicht verrückt sind, sondern eine Freisprecheinrichtung benützen. Schließlich bieten heute schon viele Hersteller zumindest für ein Modell eine Start-Stopp-Automatik an.

So nun auch Mazda. Neu am „i-stop“ ist jedoch, dass der Motor nicht bloß selbsttätig im Stillstand abgestellt und beim Treten der Kupplung wieder gestartet wird, sondern, dass dies in einer ganz bestimmten Kolbenstellung geschieht.

Die Motorelektronik erkennt selbige und mithilfe eines Magnetfeldaufbaus in der Lichtmaschine wird der Motor bei exakt gleich hoch stehenden Kolben abgebremst, einer davon befindet sich im Arbeitstakt.

Amtsantritt

Tritt man nun wieder die Kupplung, wird Benzin in den Brennraum gespritzt und gezündet (der neue, 151 PS starke Zweiliter-Vierzylinder ist ja ein Direkteinspritzer), ein eigener Anlasser gibt dazu einen ganz kurzen Impuls. Selbst dieser wäre technisch nicht nötig, spart aber Sprit. In Summe benötigt i-stop für einen Neustart bloß 0,35 Sekunden – derzeit Weltrekord.

Voraussetzung ist, wie bei allen Systemen dieser Art, dass der Motor Betriebstemperatur hat, es nicht kälter ist als -10 Grad ist und sich die Batterie in einem guten Zustand befindet. Aktiv wird i-stop dann, wenn man stillsteht, auskuppelt und auf der Bremse steht.

So weit die Theorie. In der Testpraxis sprang der Motor allerdings oft nach rund 30 Sekunden wieder an - aufgrund des beim Testauto fix programmierten Tagfahrlichts (Abblendlicht und Rückleuchten), das beinahe 200 Watt schluckt. Auch muss man den Fuß betont ruhig auf der Bremse stehen lassen, denn selbst leichte Druckveränderungen führen dazu, dass der Motor sofort wieder anspringt.

i-stop gibt es derzeit nur in Verbindung mit dem erwähnten Zweiliter-Direkteinspritzer. Der geht grundsätzlich spritzig, elastisch und leise ans Werk. Mit 191 Newtonmetern (wenn auch erst bei 4.500 Touren) ist er durchaus drehmomentstark und fängt auch bei sehr niedrigen Drehzahlen nicht zu ruckeln an.

Nützt das was?

Der Verbrauch liegt im Normmix bei 6,8 Litern, wir benötigten im Test einen guten Liter mehr. Dennoch ein herzeigbarer Wert für einen 150-PS-Benzinmotor. Inwieweit i-stop da durchschlägt, hängt stark vom Einsatzgebiet ab. Im Stadtverkehr spart es locker einen halben Liter, bei hauptsächlicher Überlandfahrt praktisch gar nichts.

Weitere Eigenschaften des 3er in Kurzform: Bestenfalls durchschnittlich groß sind Passagierraum und Ladeabteil, letzteres lässt sich kommod 2:1 erweitern, wobei man nur die Lehnen nach vorne klappen muss. Große, langstreckentaugliche Sitze. Lenkrad mit zu geringer Reichweitenverstellung.

In Summe hochwertige Materialien und gute Verarbeitung. Die Federung ist komfortabel, bei kurzen Stößen aber bald überfordert, die Lenkung leichtgängig, die Bremsen sind wirksam. Knochig-exakte Sechsgang-Schaltung.

Unser Testwagen kostet in der kompletten „TX Plus“-Ausstattung sehr fair kalkulierte 23.890,- Euro, da sind unter anderem Zweizonen-Klima, Spurwechsel-Assistent, Reifendruck-Kontrolle, BOSE-Sound, Einparkhilfe hinten, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und 17-Zöller serienmäßig.

Die Extraliste besteht im Wesentlichen aus Metallic-Lack (462,- Euro) und Garantieverlängerung um zwei auf fünf Jahre (296,- Euro). Sympathisch: die „Drittelfinanzierung“ – nur ein Drittel des Kaufpreises wird sofort fällig, ein weiteres erst nach einem Jahr und das letzte nach zwei Jahren.

Testurteil

Plus

+ sehr schnelles Start-Stopp-System
+ spritziger, kultivierter Zweiliter-Direkteinspritzer
+ zurückhaltend beim Benzinverbrauch
+ komplette Ausstattung
+ günstiger Kaufpreis

Minus

- Raumangebot im Klassenvergleich nicht berühmt
- Lenkrad-Reichweitenverstellung zu gering

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1
Bedienung: 2-
Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 1

Resümee

Mazda lieferte zum zukunftsträchtigen Start-Stopp-Thema einen neuen Input: mit dem derzeit schnellsten System dieser Art. Doch ganz generell ist der Mazda3 mit dem zwei Liter großen Direkteinspritz-Benziner ein hochmodernes und noch dazu preisgünstiges Angebot.

Darf's ein bisserl mehr sein: Einen Testbericht zum Mazda3 MPS finden Sie hier!



Weitere Testdetails:

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