
Peugeot RCZ THP 156 – im Test | 15.11.2010
Innenraum
Die äußere Form des RCZ schraubt die Erwartungen der BeobachterInnen hoch, und das Interieur kann sie atmosphärisch nicht ganz erfüllen. Es bietet uns einen kommoden Arbeitsplatz, aber es kommt uns großteils aus dem Cabrio-Coupé 308 CC bekannt vor, verschiedene Komponenten kennt man schon länger aus diversen Fahrzeugen der Marke.
Das ist absolut zulässig für einen Großserien-Hersteller, dennoch hat man sich beim Anblick des RCZ unwillkürlich etwas mehr erwartet.
Nicht dass Peugeot sich nicht bemühen würde, mit Leder und metallischen Applikationen wird nicht gespart. Die Türgriffe sind massiv-aluminisch anmutende Stücke, ebenso massive Metalleinsätze finden sich im Lenkrad. Dieses Gouvernal ist recht groß ausgefallen.
Dahinter zeigen sich große, klar gezeichnete Armaturen und eine verschwenderische Menge von Leder.Verräterisch sind Details wie zum Beispiel die Radio-Einheit, mit eingebautem Telefon anstelle einer vernünftigeren Freisprecheinrichtung. Oder auch der ebenfalls altbekannte Bedienhebel der Scheibenwischer.
Dort findet sich ein Drehknopf für den Heckwischer – und weil der RCZ keinen solchen hat, ist dieser Drehknopf blockiert. Diese Kleinigkeiten sind des Sparens etwas viel, mehr "Besonderheit" und ein spezielleres Ambiente im Innenraum hätte der RCZ verdient. Aber dann wäre er wahrscheinlich auch teurer.
Die Sitze schauen imposant aus, sie sind gut konturiert und tailliert, aber im Gegensatz zu ihrem martialischen Look durchaus noch bequem. Den Seitenhalt würden wir als ausreichend bezeichnen. Gefühlsmäßig sitzt man etwas höher, als man sich das wünschen würde. Die Kopffreiheit ist jedoch auch für Großgewachsene gerade noch ausreichend.
Ja, eine hintere Sitzreihe gibt es auch. Dort bleibt Platz für eine Pro-Forma-Sitzbank mit zwei Pro-Forma-Kopfstützen. Auch die zwei Mugeln im Dach sind "pro forma", sie nützen in puncto Kopffreiheit den Fondpassagieren nichts. Dort möchten hin und wieder Kleinkinder sitzen, meist logiert dort jedoch bestenfalls Gepäck.
Nein, der Motor ist vorne: Beim ersten Öffnen der Heckklappe erwartet man unwillkürlich die Antriebseinheit dort vorzufinden. Stattdessen hat man den Vorzug eines durchaus brauchbaren Laderaumes in der Größe von 384 Litern. Kein Einwurfschlitz also, sondern durchaus brauchbar für den Kurzurlaub zu zweit. Die Rücksitzlehnen lassen sich umlegen, dann ergibt sich ein Laderaum von bis zu 760 Litern, das ist sehr achtbar für ein Kompakt-Coupé.
Die passive Sicherheit sollen vier Airbags gewährleisten, je zwei für Fahrer und Beifahrer. Dass im Heck jemand sitzen wird, nimmt offenbar nicht einmal das Werk an.